Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
Vom Netzwerk:
zusammengearbeitet. Aber es gab etwas, das mehr Macht besaß als der Oberbefehlshaber der terrestrischen Raum-Kriegsflotte: das waren zwei Menschen, und der eine hieß Commander Ghor Crengk, und der andere Commander Anta Gakk. Sie waren mit Vollmachten ausgestattet, die ihnen Befugnisse einräumten, über die selbst der Präsident nicht verfügte.
    Commander Anta Gakks Anfrage, landen zu dürfen, war nichts anderes als eine Höflichkeitsfloskel.
    Houg Slo wartete darauf, daß in der Chef-Kabine des Zerstörers die Funkkontrolle aufleuchtete. Er brauchte nicht lange zu warten. Ein stark fluoreszierendes Licht sagte ihm, daß jetzt mit dem Star-Pilot des Commanders Gakk Sprechverbindung bestand.
    „Sie können anlegen, Commander!“ sprach Slo knapp ins Mikrophon.
    Ein kleines ‚Danke!’ kam als Antwort aus dem Lautsprecher.
    „In Gottes Namen, das werden wir auch noch überstehen, Kommandant;“, meinte Slo. „ Sagen Sie mal, Kommandant, glauben Sie immer noch daran, daß das Zeug, das Sie an Bord Ihres Zerstörers geholt haben, die Besatzung des Piratenbootes gewesen sein soll?
    Mal ein Wort unter zwei Männern, und vergessen Sie, daß ich einen höheren Dienstrang besitze als Sie … glauben- Sie tatsächlich daran? Überlegen Sie sich den Fall sehr genau: Wenn nun die Besatzung des Piratenbootes aus lauter Mutanten bestanden hat … Hm? Wenn es nun für diese Wesen auch eine Kleinigkeit bedeutete, sich unsichtbar zu machen … sind Sie mit Ihrer Besatzung dann nicht einem ganz hübschen Bluff zum Opfer gefallen?“
    Der Zerstörer-Kommandant schwieg. Er hatte sich auch noch nicht zu einer Antwort durchgerungen, als Commander Anta Gakk eintrat.
    Es genügte, einen Blick auf das Gesicht dieser Frau zu werfen, um zu wissen, daß ihnen nach den vielen Überraschungen weitere bevorstanden.
     
    *                     *
    *
     
    Die Menschen im ZNK-Hochhaus hatten mit der Wirklichkeit fertig zu werden. Sie befanden sich auf einem unbekannten Planeten, und sie konnten sich nicht erklären, wie sie hierhergekommen waren. Das einzige Raumfahrzeug, Commander Gakks Pilot-Star, war vor Stundenfrist gestartet und nicht zurückgekommen. Reth Stylon hatte sein Quartier wieder im eigenen Büro aufgeschlagen, und Fi Lando steckte in einer der vielen Forschungsabteilungen.
    Es war wieder alles so wie auf der Erde, wie mitten in ihrer Wüste.
    Die Menschen im ZNK-Hochhaus arbeiteten wieder. Der militärische Drill, dem sie seit Jahr und Tag unterworfen gewesen waren, bewies endlich in diesem Fall seine Zweckmäßigkeit. Die Menschen kamen nicht dazu, an ihr eigenes Schicksal zu denken, sie wurden von der Routine gepackt, waren wieder Schablone und bereit, ihre gewohnte Tätigkeit zu verrichten.
    Doch mit den Meldungen, die aufgefangen wurden, ließ sich nichts anfangen.
    Landos genialer Dechiffrier-Apparat vermochte die aufgenommenen Geräusche nicht zu entziffern. Zum erstenmal stellte sich heraus, daß er doch nicht vollständig war. Bevor Rhet Stylon darüber Nachricht erhielt, hatte er schon einen Erkundungstrupp zusammengestellt, der die Randbezirke der riesigen Stadt, die an den großen Platz grenzten, erforschen sollte.
    Fünf Männer, mit den tödlichsten Waffen ausgerüstet, über die das Arsenal des ZNK-Hauses verfügte, verließen das Gebäude. Auf seinem Feldschirm sah Stylon sie den Platz überqueren und zwischen der ersten Häuserzeile verschwinden. Es bestand nicht nur Sprechverbindung zwischen ihnen und dem Gebäude, sondern auch Sicht-Kontakt. Alles Erdenkliche war getan worden, um die Sicherheit dieser fünf Menschen zu gewährleisten. Aber es war auch alles in die Wege geleitet worden, um die Ergebnisse der Erforschung sofort an der Auswertungsstelle bekannt werden zu lassen.
    Fremdartig war das Aussehen des Straßenzuges. Glich der große Platz einer plangeschliffenen Fläche, so ergab das Bild der Straße, durch die der Erkundungstrupp schritt, die aufgeschnittene untere Hälfte eines Rohres. Der Mittelpunkt der Straße war gleichzeitig die tiefste Stelle, dann wölbte er sich nach beiden Seiten in einheitlicher Steigung und Krümmung hoch, um den beiden Häuserfronten dann als Grundlinie zu dienen.
    Die Gruppe befand sich schon ein paar hundert Meter weit in der halbröhrenförmigen Straße, als sie auf den ersten Hauseingang trafen.
    Der Anführer der Erkundungsexpedition riß seinen Arm hoch und gab das Haltezeichen für die anderen. Er war stehengeblieben und musterte mißtrauisch die

Weitere Kostenlose Bücher