Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro

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ihrer stummen, dämonischen Rotglut geräuschlos dastanden.
    Und zwischen ihnen fünf Menschen ..
    Sie konnten nicht vor und nicht zurück.
    Selbst die rohrförmig gebogene Straße besaß jetzt diese rotleuchtenden Brücken. Ellipsoide Öffnungen waren an vielen Stellen in Wölbungen aufgesprungen, und sie hatten nichts anderes ausgestoßen als jene Lichtbrücken.
    „Verkauft! Verraten und verkauft!“ polterte einer los. „Und die ZNK meldet sich nicht. Nicht einmal mehr Sprechverbindung haben wir mit dem Hochhaus. Zur Hölle, warum mußte ich mich ausgerechnet freiwillig zu diesem Unternehmen melden?“
    Stylon hörte die Worte in seinen Gehörgängen dröhnen. Aber was sollte er tun? Ihm stand ja kein einziges Hilfsmittel zur Verfügung. Und noch mehr Menschen mit offenen Augen ins Verderben schicken?
    Die Tür zu seinem Büro sprang auf. Lando trat ein. Er sah den Chef der ZNK vor dem Feldschirm sitzen. Er stellte sich hinzu und betrachtete das unerwartete Bild mit gleichgültigen Augen.
    Stylon blickte ihn kurz an. „Kalte, stehende Energie soll es sein. Mehr habe ich bis jetzt noch nicht gehört.“
    „Warum hast du noch nicht die Institute alarmiert? Man muß doch dahinterkommen, was diese Strahlröhren darstellen!“ krächzte Fi.
    Stylon zuckte zusammen. Strahlröhren!
    Er ließ sich mit der Energie-Zentrale verbinden. Er verlangte nach dem Chef-Ingenieur, gab ihm in sich überstürzenden Worten seine Anweisungen, schaltete ab, um einen Augenblick später mit dem Leiter des Antennen-Komplexes zu sprechen.
    Neue Anweisung. Ein Chef sprach zu seinen Untergebenen. So hatte Rhet Stylon noch nie zu seinen Mitarbeitern gesprochen. Von der Energie-Zentrale kam das vereinbarte Zeichen. Der Antennen-Komplex hatte die Umschaltungen und Einstellungen durchgeführt. Trotz seiner Order hatte Rhet Stylon nicht versäumt, den Feldschirm unter Kontrolle zu halten. Das dämonische, grausige Bild einer Straßenschlucht auf einem unbekannten Planeten war geblieben. Jetzt erst sprach Stylon zu diesen fünf Männern.
    Er sagte etwas von Aushalten, von einem Versuch, und er war ehrlich bis zum letzten … er sprach von einer kümmerlichen Hoffnung.
    Und während seine Stimme noch fünf Männern in den Ohren klang, die nichts mehr für ihr Leben gegeben hatten, glaubte Stylon eine von Landos verkrüppelten Wänden auf seiner Schulter zu haben. Aber Fi Lando erging es nicht anders, und er war es, der sich herumriß und in ein fremdes Gesicht starrte.
    Rhet glaubte den Ohren nicht trauen zu dürfen.
    „Ich hatte meine Ankunft doch gemeldet! Heute ist der 24. 1. 4217, und es ist doch gleich fünfzehn Uhr dreißig!“
    Rhet Stylon blickte Nono mit nackter Wut in den Augen an. Er war über den Zustand hinausgewachsen, Angst zu empfinden. Er haßte dieses gespensterhafte Wesen. Er haßte es deshalb, weil es in dem Augenblick aufgetaucht war, in dem er einen kümmerlichen Versuch unternahm, fünf Männer zu retten.
    Stylon zwang sich, Nonos Anwesenheit zu vergessen.
    Der Versuch lief. Vom Antennen-Komplex und von der Energie-Zentrale kamen fortlaufend knappe Berichte durch. Der Chef-Ingenieur vollbrachte Wunderleistungen, und der Leiter des Antennen-Komplexes ebenfalls. Aber was sich Rhet Stylon von seinem Versuch versprochen hatte, traf nicht ein.
    „Das ist keine Energie!“ wurde ihm über die Vermittlungsanlage zugerufen.
    „Der Mann hat recht!“ Stylon wirbelte herum, machte zum zweitenmal den Versuch, sich auf den Gral-Mutanten zu stürzen. Noch früh genug erinnerte er sich daran, daß sein Vorhaben schon einmal mißglückt war.
    „Wer hat recht? Was hat recht?“ Er pfiff dieses Wesen an, das wieder transparent war und Fi Lando erkennen ließ, der hinter ihm stand.
    Nono blieb ruhig. Er trat einen Schritt zurück.
    „Ihren Männern passiert nichts. Meine Brüder konnten sie leider nicht mehr warnen. Auch der Angriff auf eure Erde erfolgte früher, als ich selbst erwartet habe. Und um eure Erde zu schützen und vor der Vernichtung zu bewahren, darum mußten wir das Werk einschalten.“
    „Welches Werk?“ fauchte Rhet.
    Und der Gral-Mutant mit seinem durchsichtigen Arm deutete zum Fenster hin, nach draußen, in jene Richtung, in der sich fünf Mann befanden, mit dem Auftrag, eine unbekannte Stadt auf einem unbekannten Planeten zu erforschen.
    „Ein Werk ist das?“ echote Lando mit seiner häßlich krächzenden Stimme und stürzte ans Fenster.
    Der Gral-Mutant hatte Fi Landos explosiv hervorgebrachte Frage