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DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

Titel: DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Neumeier
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denken … Das heißt, ich denke …«
    »Wir«, ergänzte Tan, der sich damit erstmalig zu Wort meldete.
    Maianthe nickte, dankbar für seinen Beistand. »Vielleicht stimmt es ja nicht, aber wir denken, dass es mit dem Buch und der Rechtsmagie zu tun hat, die darin enthalten war. Und wir glauben, dass Linulariner Agenten selbst auf dem Gebirgspass noch hinter uns waren. Vielleicht drei Stunden hinter uns? Sie waren gerade auf dem höchsten Punkt des Passes, als wir dasEisentor erreichten. Obwohl es vielleicht keine … Das heißt, es könnten auch bloß harmlose Reisende hinter uns unterwegs gewesen sein.«
    Der Arobarn betrachtete Maianthe einen Augenblick lang. Dann fasste er Tan ins Auge – für einen viel längeren Moment. Schließlich fragte er Beguchren Teshrichten: »Was denkst du, ha?«
    Der kleine Mann bedachte seinen König mit einem undurchschaubaren Blick und sah dann kurz zu dem großen Mann hinauf, wobei eine frostweiße Augenbraue zuckte. »Gerent?«
    Der große Mann musterte Maianthe eingehend und warf anschließend einen Blick auf Tan, wandte ihn jedoch sofort wieder ab und fuhr leicht zusammen. Dann holte Gerent tief Luft, zuckte die Achseln und sagte zu Beguchren, wobei seine Stimme genauso tief und harsch klang, wie es Maianthe erwartet hatte, nur irgendwie nicht so streng: »Ich kann nicht feststellen, ob die hochverehrte Dame eine Magierin ist. Ich sehe sie direkt an und kann es trotzdem nicht feststellen. Ich sagte Euch schon, wie seltsam sich die Zauberkraft in jüngster Zeit verhält. Das könnte sich auf meine Wahrnehmung auswirken. Ich betrachte die hochverehrte Dame, und manchmal denke ich, dass sie eine Magierin ist, und manchmal denke ich, dass sie nichts dergleichen ist.« Erneut blickte er ganz kurz Tan an.
    »Aber der Mann?«, fragte Beguchren Teshrichten geduldig.
    »Oh, na ja … der Mann. Ich halte ihn nicht für einen Magier; das entspräche nicht dem, was ich sehe. Die Kräfte beugen sich nicht einfach in seiner Nähe, wie sie es bei einem Magier tun.« Gerent deutete mit einem kräftigen Finger auf Tan, der kaum merklich zusammenzuckte. »Kräfte … Ereignisse … jeder Zufall auf der ganzen Welt verdreht sich, verformt sich, faltet sich genau dort zusammen. Ich habe noch nie etwas Derartiges gesehen. Ich habe noch nie von so etwas gehört. Mir fällt nichteine einzige Passage aus Warichteiers Principia ein oder aus sonst einem Buch, die auch nur entfernte Bezüge zu so etwas aufwiese. Ich kann diesem Phänomen ganz gewiss nicht gerecht werden, da ich kein Dichter bin, aber falls Ihr einen armseligen Versuch verzeiht, dann würde ich sagen: Es ist so, als wäre dieser Mann das Scharnier, um das sich unser gesamtes Zeitalter zu drehen versucht.«
    Diesmal zog Beguchren Teshrichten beide Brauen hoch. Während danach alle anderen, Tan eingeschlossen, seinen großen Freund anblickten, der solch verblüffende Stellungnahmen abgab, warf Beguchren dem Arobarn einen bedeutungsschweren Blick zu.
    Der König wandte sich an Maianthe. »Drei Stunden hinter Euch, ha?« Dann drehte er sich zu einem der Wachsoldaten um; es war derjenige, der Maianthe und Tan durch Eira geführt hatte. »Stellt eine Wache am Eisentor auf«, befahl der König. »Sofort, verstanden? Ich möchte jeden sehen, der dieses Tor durchquert. Ich möchte diese Reisenden persönlich sehen, verstanden? Wer immer sie sein mögen. Und postiert verstärkte Wachen an allen Toren Eiras – und sorgt rasch dafür. Jeder, der vielleicht ein bisschen aus der Reihe fällt, versteht Ihr? Personen, die weder Kaufleute noch Bauern sind, noch sonst einem Gewerbe nachgehen, mit dem Ihr vertraut seid. Nehmt diese Leute für mich in Augenschein und benachrichtigt mich, falls Ihr irgendwelche Zweifel über das hegt, was dort in Eurem Netz zappelt.«
    Der Wachsoldat verneigte sich wortlos und ging rasch hinaus.
    Der Arobarn erhob sich. Maianthe sprang sofort auf, um nicht sitzen zu bleiben, während der König stand, und blickte besorgt auf Tan. So geübt er auch darin war, nur das zu zeigen, was er zeigen wollte, wirkte er leicht benommen. Maianthe dachte, dass diese Miene aufrichtig war. Sie war gewiss der Ansicht, dass er jeden Grund hatte, benommen zu wirken.
    Der König wandte sich erneut an Maianthe. »Hochverehrte Dame! Ich werde die Dame Tehre Annachudran Tanschan bitten, Euch die Gastfreundschaft ihres Haushalts zu gewähren, falls Euch das genehm ist und falls die Dame Tehre mir diese Freiheit zugesteht.«
    Die winzige

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