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DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

Titel: DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Neumeier
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hin. »Wenn ich falsch gehandelt habe …«, hob er an, stockte dann und schluckte. Dann holte er schnell Luft und blickte dem König in die Augen. »Mein König, wenn ich falsch gehandelt habe, bitte ich Euch um Vergebung.«
    Der Arobarn schüttelte den Kopf. Er streckte die Hand aus und fasste an den Messergriff, nahm ihn aber nicht. Vielmehr schloss er die Hand des Wachsoldaten erneut um den Griff. »Sein Angriff galt meinem Gast, einem Mann, der unter meinem Schutz steht. Ich hätte ungern erlebt, dass dieser Schutz versagt. Dein Angriff hat meine Ehre geschützt, und ich danke dir dafür.«
    Der Wachsoldat, der inzwischen deutlich glücklicher wirkte, senkte den Kopf und wich zurück. Weitere Männer traten ehrerbietig vor, um die Leiche wegzutragen und das Blut aufzuwischen. Blut war in erstaunlicher Menge geflossen, und Maianthe versuchte, nicht hinzusehen. Sie starrte vielmehr auf die Kristallspirale, die sie gezeichnet hatte, obwohl diese einen Zug auf ihre Augen ausübte und ihr davon schwindlig wurde. Trotzdem war es besser, als das Blut anzusehen.
    »Es war dein Angriff, der mich geschützt hat«, sagte Tan leise zu Maianthe. »Also danke ich dir dafür.«
    Maianthe schüttelte den Kopf. Sie strich mit dem Fuß vorsichtig über die Spirale. Diese wies einen leichten Glanz auf: eine Spirale aus gewöhnlichem Rauchquarz, die den Anscheinerweckte, dort zu stecken, seit der Stein behauen und in dieses Haus getragen und als Teil des Fußbodens verlegt worden war. Unvermittelt fühlte sie Tränen in ihren Augen, und sie blinzelte heftig. »Ich tue bestimmte Dinge«, flüsterte sie. »Ich spüre gewisse Dinge, und ich weiß gar nicht, warum oder wie. Etwas in mir bewegt mich, Dinge zu tun; aber ich bin es nicht selbst, und ich weiß nicht, was es ist.«
    Tan schüttelte den Kopf und umfasste zu Maianthes Überraschung eine ihrer Hände mit seinen beiden. »Du bist es selbst«, behauptete er. »Du bist es durch und durch selbst. Du verfügst einfach über eine Gabe, die dir noch nicht richtig bewusst geworden ist. Sie leitet dich jedoch gut, Maia, denkst du nicht auch? Du hast bislang stets das Richtige getan, und wer von uns anderen kann das von sich behaupten? Bis du lernst, deine Gabe zu erkennen und zu verstehen, könntest du ihr – und dir selbst – einfach ein wenig vertrauen.«
    Maianthe starrte ihn an. Dann versuchte sie zu lächeln.
    »Absolut«, stimmte Fürst Beguchren zu, als er sich ihnen unerwartet näherte. »Man fragt sich wirklich, was für eine Gabe Ihr bergt, Herrin Maianthe. Doch es scheint, als könnte man kaum einen Fehler machen, wenn man ihr einfach vertraut.« Er kniete sich auf den Boden und zog die Quarzspirale mit einer Fingerspitze nach. Dann stand er wieder auf und blickte Maianthe an, wobei er eine frostweiße Braue hochzog.
    Er war noch immer sehr zornig, erkannte Maianthe. Obwohl ihr klar war, dass sein Zorn weder ihr noch Tan galt, wusste sie nicht recht, was sie sagen sollte. Sie wusste überhaupt nicht, was sie von irgendetwas halten sollte. Sie zitterte und stellte fest, dass sie nicht damit aufhören konnte. Tan legte ihr den Arm um die Schultern, und sie lehnte sich, dankbar über diesen festen Halt, an seinen Körper an.
    Der Arobarn hatte die ganze Zeit lang finster auf das blutigeGranit und die Kristallspirale gestarrt. Jetzt drehte er sich abrupt um und wies Gerent Ensiken an: »Helft bitte meinen Wachleuten. Falls sich noch ein Linulariner Agent in Eira herumtreibt, dann könnte dies ein durchaus drängendes Problem darstellen. Achtet auch auf die Sicherheit Eures eigenen Haushalts. Ich werde auf jeden Fall Euch und Eure werte Gemahlin darum bitten, meinen Gästen Gastfreundschaft zu erweisen.«
    »Der Bitte komme ich gerne nach«, erwiderte der hochgewachsene Magier und neigte das Haupt. Er lächelte Maianthe beruhigend an und ging hinaus.
    Der König blickte zu Maianthe, Tan und Fürst Beguchren. »Folgt mir«, forderte er die drei auf.
    Maianthe erwartete in düsterer Stimmung, der casmantische König wollte alles noch einmal durchgehen, und sie wusste, dass ihr das nicht gefiel. Diesen Tag zu erleben war schon unerfreulich genug gewesen. Tränen drohten ihr erneut in die Augen zu steigen. Tan fasste sie kräftiger um die Schultern, und sie musste erneut daran denken, wie er sie einmal scharf gefragt hatte: Wessen Cousine bist du? Sie reckte die Schultern, blinzelte heftig, hob den Kopf und folgte dem Arobarn.
    Der König führte sie nur durch einen kurzen Flur

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