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DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

Titel: DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Neumeier
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erneut – sie schwankte etwas, als sie sich aufrichtete – und ließ sich hinausführen.
    Maianthe starrte den Arobarn erschrocken und sprachlos an.
    Der Arobarn wandte sich an Beguchren Teshrichten. »Mein Freund, was geht dir durch den Kopf?«
    Der elegante Fürst senkte das Haupt und antwortete: »In dieser Notlage, in der das Feuer droht, sich einen Weg durch die ganze Welt zu brennen, ist uns eine unerwartete Waffe in die Hände gefallen.« Er blickte Tan in die Augen und fuhr leise fort: »Ihr werdet verfolgt. Ihr habt Feinde. Nun, das gilt für uns alle. Mir scheint, dass wir jetzt genauso gut eine Möglichkeit erwägen können, wie wir allen unseren Feinden zugleich einen Strich durch die Rechnung machen. Und wenn wir darüber hinaus für alle Zeit das Gleichgewicht zwischen Erde und Feuer zugunsten der Erde verschieben würden, wäre das nicht auch sehr gut?« Er wandte sich an den Arobarn. »Sollten wir nicht Agenten entsenden, die uns das Buch bringen? Sollten wir es nicht herbringen und einmal sehen, was der hochverehrte Tan damit anzufangen vermag?«
    »Was sagt Ihr dazu?«, fragte der König Tan.
    Ehe Tan antworten konnte, warf Maianthe rasch ein: »Aber …« Sie brach ab, als alle sie ansahen, aber dann erinnerte sie sich an Tans Rat, sich selbst ein wenig zu vertrauen . Und so fuhr sie fort: »Königlicher Herr, wenn Ihr mir verzeihen mögt … aber wäre es klug, eine kleine Schar Männer über den Pass zu schicken, während wir keine Idee haben, worauf sie stoßen? Selbst wenn unterwegs keine Linulariner Agenten lauern, was sie, da bin ich sicher, aber tun – würde es nicht furchtbar lange dauern, bis Tiefenau zu reiten und dann den ganzen Weg hierher zurückzukehren? Können wir uns nach der … Botschaft über den Wall und die Greifen noch so viel Zeit nehmen?«
    Der Arobarn tippte mit den Fingern auf die Armlehne. »Sehr schön! Was soll ich Eurer Meinung nach tun?«
    »Ich möchte, dass Ihr ein Heer nach Farabiand schickt!«, erklärte Maianthe. »Ihr habt eines bereitstehen; natürlich habt Ihr das nach all den Warnungen, die kreuz und quer über die Berge geschickt worden sind! Also haltet Ihr ein Heer bereit, nicht wahr, und es steht hier am Eingang zum Pass, genau wo wir es auch brauchen! Ich möchte, dass Ihr ein Heer über den Pass schickt, damit es die Linulariner Truppen zurücktreibt, ihren Magiern das Handwerk legt und die Straße so weit sichert, dass Tan selbst nach Tiefenau zurückkehren kann – ich natürlich auch. Und dort können wir das Buch an uns nehmen und dann sehen, wie nützlich es vielleicht ist.«
    Tan starrte sie an und schien von der Idee entsetzt. »Ein kluger Mensch hält nicht den Hirsch fern, um einem Spiel des Mondlichts zu folgen, und er gibt auch nicht sein gemauertes Haus auf, um sich einen Palast aus Sonnenlicht zu errichten«, sagte er mit Nachdruck. »Ich bewundere deine Kühnheit, aber du kannst doch unmöglich alle deine Hoffnungen auf …«
    »Das tue ich nicht!«, rief Maianthe. »Wenn der Arobarn eine Armee ins Delta schickt, dann muss Linularinum wenigstens von dort weichen, was ja eines unserer Ziele ist.« Sie wandte sich wieder direkt an den Arobarn. »Und wenn Ihr das tut, dann habt Ihr auch ein Heer an der richtigen Stelle, um zu versuchen, die Greifen aufzuhalten, ehe sie nach Casmantium vorstoßen, was Ihr ja wünschen müsst. Und wenn Fürst Beguchren im Hinblick auf dieses Buch und auf Tan recht hat, dann können wir den Greifen sogar vollständig Einhalt gebieten, und das möchten wir doch alle, nicht wahr? Also, warum nicht alles zugleich tun?«
    Eine Pause trat ein; alle schienen ein wenig benommen zu sein.
    Der Arobarn beendete die Unterbrechung, indem er aufstand, mehrere Schritte weit ging, sich dann umdrehte und zurückkehrte. Er bewegte sich kraftvoll und funkelte Maianthe mit ungewohnter Wildheit an. »Ich dachte schon genau an das, was Ihr sagtet, glaubt mir das?«, knurrte er. »Ihr habt jedoch eines vergessen: Ich kann keine Männer über diesen Pass führen und mit ihnen durch Farabiand marschieren, denn Iaor Safiad hat meinen Sohn an seinem Hof und somit in seiner unmittelbaren Reichweite! Denkt Ihr, er wird erst innehalten und mich fragen, was ich da in seinem Land tue, wenn er die Speere meiner Soldaten in der Sonne glitzern sieht?«
    Er warf sich wieder auf seinen Stuhl und musterte alle Anwesenden mit finsterer Miene. »Ich könnte dieses Mädchen zurück zu Iaor Safiad schicken, ja, und ihn höflich fragen, ob

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