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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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Felsen verstreut lagen. Andere Passagiere hoben eifrig die Wracks hervor. 
    „Letzte Woche sind hier zwei LKW hinabgestürzt“, sagte der Mann neben uns. 
    Wenigstens war es sicherer, bergauf zu fahren als bergab. Damit die Fahrer nicht ständig am Berg anfahren mussten, hatte der Verkehr bergauf Vorfahrt und durfte in der Kurve die Innenspur nehmen (obwohl das in Bolivien theoretisch die falsche Straßenseite ist). Das ist bedeutsam, denn die Straße ist ungeteert und eigentlich nur breit genug für einspurigen Verkehr. Um den Aufwärtsverkehr passieren zu lassen, mussten abwärts fahrende Fahrzeuge bis knapp an den bröckelnden Außenrand fahren. Manchmal bröckelte der Rand buchstäblich und riss den LKW in die Tiefe. Manchmal verschätzte sich auch ein Fahrer um einen Zentimeter und fuhr direkt über den Rand. 
    Ein weiterer Vorteil beim Aufwärtsfahren war, dass der Fahrer nicht so schnell fahren konnte. Denn trotz des Risikos fährt jeder immer so schnell wie möglich. Man braust die kurvige Bahn hinunter und steigt in der Kurve in die Bremsen, um dann frontal auf den Gegenverkehr zuzurasen. Auf dem Gipfel ist eine Reihe Hunde neben der Straße angekettet. Traditionell werfen ihnen die Fahrer etwas Fleisch hin, bevor sie losfahren, um den Berggöttern ein Opfer zu bringen. Sicherheitshalber bekreuzigen sie sich auch und murmeln ein Gebet zur Jungfrau Maria, Jesus, ein paar heiligen und allen anderen, die zuhören könnten. Sie bekleben ihren Bus mit Stickern, die Gott um Schutz bitten, und dekorieren die Rückseite des Busses mit Airbrush-Gemälden von berühmten biblischen Szenen. Ich bin mir sicher, dass diese Vorkehrungen sind sehr vernünftig sind. Aber bei Weitem nicht so vernünftig wie langsamer zu fahren. 
    Wir versuchten, all das zu verdrängen und stattdessen die atemberaubenden Aussichten zu genießen. Glücklicherweise kamen wir nur an einem Unfall vorbei; inzwischen verlief die Straße relativ eben auf dem Altiplano . Ein Bus war in einen Graben gefahren und lag dort auf der Seite. Eine Menschenmenge stand herum und sah ihn an. Wenn man auf einer bolivianischen Busreise nur an einem Unfall vorbeikommt, war es schon ein guter Tag. 

TEIL 2 
DER AMAZONAS  
    „In der heutigen Welt gibt es zwei verschiedene unversöhnliche Systeme: das indianische System, das kollektiv, kommunal, human und liebend ist und das innere Wesen der Natur repräsentiert; und das von Europa übernommene System, das ausbeuterisch, indivi dualistisch und egoistisch ist und die Natur zerstört.“  
    Zweite Konferenz der indianischen Nationen Südamerikas, Tiwanaku, Bolivien, 6.-13. März 1983 

Kapitel 4 
Ecuador : Ein Poltern  im Dschungel
Tumbes
    Im Hotel Torino in La Paz fanden wir folgende Nachricht: An die Menschen der Berge,  wie sehen uns an Weihnachten im Gran Casino.  Das Party-Monster  
    Melissa und ich machten uns auf den Weg zurück nach Quito. Bis Weihnachten waren es noch drei Wochen, deshalb beeilten wir uns nicht. Wir besuchten Sorata in der Cordillera Real, das angeblich „die schönste Kulisse in Bolivien“ bot. Wir hofften, noch weitere Trekking-Touren machen zu können, aber es reg nete unablässig; also sahen wir The Mission auf dem Hotel-Vide ogerät und schrieben Briefe. Der deutsche Hotelmanager versicherte uns, dass es im Dezember niemals regnen würde. 
    „Morgen wird es schön, das verspreche ich.“ Das versprach er jeden Morgen. Nach einer Woche gaben wir auf. Als unser Bus von Sorata die Berge hinauf fuhr, sahen wir aus dem Rückfenster. Das Tal war in Sonnenschein gebadet. Wir besuchten die Ruinen von Tiwanaku bei La Paz, eine weitere Erinnerung daran, dass die Inka nur das letzte Kapitel in der langen Geschichte der Anden-Zivilisationen waren. Wir fuhren auf unserer alten Route durch Copacabana und Arequipa nach Lima zurück. 
    Wir verbrachten eine Nacht in Tumbes. Es war Samstag, und es gab ein paar belebte Straßen voller Bars. Hier herrschte diese typische Samstag-Abend-Stimmung, wie man sie rund um die Welt kennt: Gestern Zahltag, heute betrunken, morgen keine Arbeit. Menschenknäuel hingen an Straßenecken herum. Junge Mädchen schlenderten Arm in Arm und taten, als merkten sie nicht, wie ihnen die Jungs nachsahen. Alte Männer konzentrierten sich mehr auf ihre Drinks und Erinnerungen. An Straßenständen wurde der leckere peruanische Snack, Cerviche , serviert: Roher Fisch mit Zitrone mariniert. 
    Wir saßen gerade beim Bier, als vier Männer am Nebentisch uns

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