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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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waren es Leute, die glaubten, man könne alles logisch und wissenschaftlich erklären. Mark entschied, dass es an der Zeit war, nochmals den Begriff der ‚Refraktion‘ zu erläutern. „Ja, ja, ja, Refakti-dakti-duda.“ Melissa schwenkte wegwerfend die Hand.
    „Du solltest manchmal wenigstens versuchen zu denken, Melissa: Falls dein Gehirn nicht vom Mangel an Gebraucht schon völlig zersetzt worden ist. Du könntest etwas lernen anstatt dein ganzes Leben wie benebelt herumzulaufen. Mark hat Recht, wenn er dich „Bimbo“ nennt – du bist eine hirnlose Sexbombe.“ Melissa warf mir einen Blick zu.
    „Äähm, ich habe nie gesagt, dass du ein Bimbo bist“, murmelte ich hastig. „Doch, das hast du allerdings getan“, sagte Mark. „Du hast gesagt …“ „Hey, ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, was ich gesagt habe.“ Melissa ging zum Angriff über.
    „Wenigstens habe ich in meinem Leben etwas gemacht. Ich habe bei großartigen spirituellen Lehrern studiert, und da kannst du noch lange nicht mithalten. Du hältst dich für so clever. Was hast du eigentlich überhaupt geleistet? Nichts. So ist das. Du nimmst nur ständig Drogen und hast eine große Klappe.“
    „Alles was du jemals getan hast“, konterte Mark, „ist herumzuziehen wie ein verdammter Idiot. Es ist ein bisschen übertrieben, es als eine Leistung hinzustellen, wenn man nur zu dämlich ist, um zu merken, wenn man sich in Schwierigkeiten bringt.“ Ich ging dazwischen. „Du musst lernen, den Menschen etwas mehr Respekt entgegenzubringen, Mark.“
    „Respekt?“ höhnte Mark. Das zweite, was er nicht ausstehen konnte, waren Belehrungen. „Respekt? Scheiße nochmal, was seid ihr beiden? Eine Art verdammte Zierpflanzen, ganz plötzlich? Ihr könntet mal lernen, etwas Kritik zu vertragen. Ich muss mich mit deiner hübschen, hohlen Bimbo-Freundin abgeben, und dann muss ich mich auch noch von „Herrn-Heiliger-Als-Du“ belehren lassen, dass ich mich beruhigen soll.
    Verdammt noch mal, ICH BIN VERDAMMT NOCH MAL RUHIG.“ Mark starrte mich an. „Ich kann keinen einzigen beiläufigen Kommentar abgeben, ohne dass ihr beiden ewig auf Pingeligkeiten herumhackt. Also, meinen Respekt muss man sich verdienen .“ Ich warf einen Blick hinüber zur anderen Plattform, wo Laureano und Delfin leise redeten. Wenn sie uns streiten gehört hatten, zeigten sie es nicht oder waren nicht daran interessiert. Auch Herbert las leise in seiner Hängematte und hielt sich raus. Melissa hatte sich irgendwie aus dem Streit zurückgezogen und war in ihr Moskito-Netz verschwunden, während Mark und ich uns weiterhin anschrien.
    „Wenn du es mit Melissa und mir nicht aushalten kannst, verpiss dich einfach“, sagte ich. „Kein Problem. Ich bin in Peru gut zurechtgekommen.“ „OK, wenn das so ist, verpiss dich und hör auf mich zu nerven.“ „OK“, sagte Mark, „in Ordnung. Ich werde ohne euch zwei Langweiler sowieso mehr Spaß haben.“ „Hört mal, ihr beiden“, unterbrach uns Melissa, die gerade zurückkam, „warum werdet ihr nicht einfach erwachsen.“ „Halt die Klappe, Melissa“, entgegneten wir im Chor. „Das ist deine Schuld.“ „Also wollt ihr nichts davon abhaben?“ Melissa zog einen riesigen Joint heraus. Mark sah ihn eine Sekunde lang an. „Vielleicht sollten wir diese, äh, kleine Diskussion morgen fortsetzen.“ Einmal mehr legte sich Frieden über unsere keine Plattform im Dschungel.
    ✷ ✷ ✷
Saturn kehrt zurück
    „Warum hängst du mit Mark herum?“, fragte mich Melissa später. Laureano hatte Mark und Herbert in den Wald mitgenommen; Melissa und ich fischten mit Delfin Piranhas.
    „Ich weiß, dass Mark schwierig ist. Aber wenigstens ist er nicht langweilig. Es ist halt seine Art, denke ich. Dieser ständige Wettbewerb. Das Frustrierende ist, dass er tatsächlich extrem schlau ist , aber er bündelt nie sein Potenzial. Und er kann nie um Hilfe bitten, denn es könnte ihm als ein Zeichen von Schwäche ausge-legt werden. Vielleicht ist es nur Unreife.“ „Wie alt ist er nochmal?“, fragte Melissa. „29.“ „Ah. Saturn kehrt zurück , weißt du.“ Wie immer hatte ich keine Ahnung, wovon Melissa sprach. „Saturn kehrt zurück. Alle sieben Jahre“, erklärte Melissa, als würde das irgendetwas erklärten. „Das erklärt gar nichts“, sagte ich. „Was bedeutet das?“ „Saturn kommt zurück? Also, alle sieben Jahre oder so durchläuft der Saturn unsere astrologischen Tabellen und bringt eine Veränderung mit sich. Sagen

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