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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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Seen und des Himmels.
    Nicht einmal einzelne Vögel flogen über unseren Köpfen. Die einzigen Geräusche waren der Stoff unseres Zeltes, das im Wind flatterte, und ab uns zu ein gewaltiges Krachen, wenn ein rie siges Stück Eis von einem Gletscher brach und auf die darunter liegenden Felsen aufschlug. Das Echo hallte ewig in den Bergen wieder.
    Am Morgen war unser Zelt mit Eis bedeckt, genau wie beim Trekking in Bolivien. Melissa war in ihrem Element.
    Sie führte mich einen weiteren Gletscher hinauf bis zum Berg kamm. Da ich keine Steigeisen hatte, griff ich auf die Steinzeit Technologie zurück und fand ein paar scharfe Steine, die ich als Eispickel verwenden konnte, falls ich fiel. (Der Sinn besteht darin, dass man den Pickel in den Schnee schlägt, wenn man fällt, und sich daran festhält, damit man nicht den eisigen Hang hinunter rutscht.) Melissa lief leichtfüßig voraus und trat eine Spur in den weichen Mittagsschnee. Sie lachte zu mir zurück, als ich zögernd in ihrem Kielwasser hinter ihr her krabbelte und dabei meine bei den Steindolche bereithielt, um sie in den Schnee zu stoßen. „Du kannst nicht dein ganzes Leben lang darüber nachdenken, ob du hinfallen könntest“, schrie sie.
    Ihre Worte hallten von den Klippen wieder. Ich erreichte den Kamm. Diesmal standen wir über den Wolken, die das Tal unter uns verdeckten. Die Gipfel und Klippen des Bergkamms schwam men auf diesem Meer aus Watte. Wenn man zurücksah, sah man ein Band von Seen, die, eingebettet in den Fels, wie grüne Sma ragde schimmerten.
    Wir stiegen zu einer abgelegenen Hazienda, La Esperanza, ab, um dort die Nacht zu verbringen. Am nächsten Morgen fuhren wir auf dem El Lechero – einem Milchlaster, der Milch von den Bauernhöfen abholte – zurück nach Güicán. Bei jedem Stopp warteten schon die Bauersfrauen und ihre Töchter mit ihren Plastikkanistern. Der junge Fahrer sprang heraus und schüttete die Milch in Blechtrommeln auf der Ladefläche, wobei er sich mal mehr oder mal weniger Zeit nahm, je nach dem, wie hübsch die Mädchen waren. Der leichte Duft der Milch erinnerte mich an meine Kindheit. Wir hockten auf den Milchfässern und ver suchten, der Milch auszuweichen, die über den Boden schwappte. El Lechero transportierte nicht nur Milch, sondern auch alles andere: Briefe, Pakete, Eier, Hühner, Passagiere. Sogar eine Kuh. Der LKW hatte keine Rampe. Der Fahrer, der Bauer und ein Dutzend Passagiere und viel Murren und Knurren waren nötig, um das verängstigte Tier auf den LKW zu hieven. Die Kuh stand neben Melissa und schien etwas verwirrt zu sein.
    ✷ ✷ ✷
Capitanejo
    Unser nächster Anlaufpunkt sollte das Dorf Nabusímake der Ar huaco-Indianer in der Sierra Nevada de Santa Marta sein. In Capi tanejo, dem Tal unterhalb von Güicán, mussten wir umsteigen. Ob wohl es nur 50 Kilometer weit weg lag, lag Capitanejo 2000 Meter tiefer und hatte ein völlig anderes, drückend heißes Klima.
    Unser Bus fuhr um 3.00 Uhr morgens in Capitanejo ab. Es gab keinen Busbahnhof; deshalb saßen wir auf der Straße gegen eine Wand gelehnt auf unseren Rucksäcken und versuchten zu dösen. Andere Passagiere saßen ebenfalls da und warteten. Um ca. 2.00 Uhr morgens bemerkte ich, dass unter der Tür des geschlossenen Cafes auf der anderen Straßenseite Rauch herausquoll. Niemand nahm davon Notiz. Aber der Rauch wurde definitiv dichter. Ich stupste den Mann neben mir an. „Ich glaube, da brennt’s“, sagte ich.
    Verschlafen sah er ein paar Sekunden lang in die Richtung, in die ich zeigte, und betrachtete den Rauch. Dann fiel bei ihm der Groschen. Er sprang auf die Füße und rannte die Straße hinunter. Einige Augenblicke später kam ein anderer Mann auf das Cafe zu gerannt. Er torkelte betrunken, fummelte am Schloss herum und riss die Tür auf. Eine Rauchwolke schoss heraus. Flammen züngel ten aus einem Grill oder Toaster. Er verschwand im Hinterzimmer, kam mit einer Kiste Cola zurück und machte ich daran, die Flam men mit Cola zu löschen. Nach ungefähr 30 Flaschen war das Feu er gelöscht. Unsicher schwankend betrachtete er die Bescherung, immer noch zwei leere Cola-Flaschen in der Hand.
    ✷ ✷ ✷
Nabusimake
    Mit dem 5775 Meter hohen Gipfel des Pico Simón Bolívar, Ko lumbiens höchstem Gipfel, ist die Sierra Nevada de Santa Marta ein isoliertes massiv, das von den übrigen Anden abgetrennt ist. Sie ragt über der Karibik und ist somit das höchste Küstengebirge der Welt. Auf der Nordseite, zum Meer hin, ist der Höhenunter

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