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Der Große Basar: Roman

Titel: Der Große Basar: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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verbannt bleiben.«
    »Neeeiiin!«, quäkte Amit. »Es ist ein Komplott!«
    Der dama hob seinen Blick zu den Kriegern. »Beschlagnahmt sämtliche Wertgegenstände in seinem Pavillon«, ordnete er an, »und bringt sie in den Tempel. Tobt euch an seinen Frauen aus, wenn ihr Lust darauf habt, anschließend werden sie verkauft. Alle seine Söhne bringt ihr um.« Amit heulte auf und wehrte sich gegen die Männer, die seine Arme festhielten, bis einer der Krieger ihm mit seinem Speer einen Schlag auf den Hinterkopf versetzte und er bewusstlos zu Boden sank.
    Angewidert starrte der dama auf Amit hinab. »Schafft dieses Stück Dreck in die Kammer der Unendlichen Qualen«, wies er die dal’Sharum an, »damit die Damaji sich genügend Zeit lassen können, ihm die Haut von seinen ekelhaften Knochen zu ziehen!«
    Abban ließ die Zeltklappe los und verkroch sich in seinem Pavillon, um sich mit einem Becher Couzi zu beruhigen.
    Kurz darauf wurde die Zeltklappe gelupft und fiel wieder zu.
    »Der Par’chin hätte fast Dama Kaveres Knie gebrochen«, erzählte Jamere. »Als Wiedergutmachung verlangt er mehr als nur Couzi.«
    Abban nickte, da er mit einer solchen Forderung gerechnet hatte. »Eigentlich hättest du dich anbieten müssen, Kavere aufzuhalten, als ich stolperte, und nicht der Par’chin «, erinnerte Abban seinen Neffen.
    Jamere zuckte mit den Schultern. »Er war schneller als ich«, erwiderte er, »und ließ sich auch nicht davon abbringen.«
    »Dass das ja nicht wieder passiert!«, schimpfte Abban. »Der Par’chin ist für mich sehr wertvoll, und ich möchte ihn auf gar keinen Fall verlieren.«
    »Glaubst du, dass er Anochs Sonne findet?«, fragte Jamere.
    Abban lachte. »Sei nicht töricht, Junge«, meinte er. »Diese Karten werden seit dreitausend Jahren kopiert, und dann stellt man Kopien von den Kopien her. Und selbst wenn sie trotzdem korrekt genug sind, um ihm den richtigen Weg zu weisen, liegt die verlorene Stadt - falls es sie überhaupt je gegeben hat - tief unter dem Sand begraben. Der Par’chin ist ein gutherziger Narr, aber ein Narr ist er dennoch.«
    »Er wird wütend sein, wenn er zurückkommt«, bemerkte Jamere.
    Abban zuckte mit den Schultern. »Anfangs vielleicht«, begann er.
    »Doch dann wedelst du mit einer anderen alten Schriftrolle vor seiner Nase herum, und er wird seinen Groll vergessen«, mutmaßte Jamere und stibitzte einen kräftigen Schluck aus Abbans Couziflasche, ohne sich mit einem Becher aufzuhalten.
    Abban schmunzelte und versorgte den Jungen mit den verschiedenen Bestechungsgeschenken, die er brauchen würde, wenn er in den Sharik Hora zurückkehrte. Als Jamere dann ging, sah er ihm mit einer Mischung aus Stolz und tiefem Bedauern hinterher.
    Aus dem Jungen hätte wirklich etwas werden können, wenn er nicht dazu bestimmt worden wäre, sein Leben als dama zu vergeuden.

Brayans Gold
    324 NR
    H alt still«, knurrte Cob, während er die Rüstung anpasste.
    »Ist gar nicht so einfach, wenn einem eine Stahlplatte in den Schenkel drückt«, verteidigte sich Arlen.
    Der Morgen war kühl, und erst in einer Stunde würde die Dämmerung einsetzen, aber Arlen schwitzte bereits mächtig in seiner neuen Rüstung - solide Platten aus getriebenem Stahl, die an den Stoßstellen durch Nieten und dünne, ineinander verhakte Ringe zusammengehalten wurden. Darunter trug er eine wattierte, gesteppte Jacke und gepolsterte Hosen, damit die Platten nicht in seine Haut schnitten, doch diese Untergewänder boten nur wenig Schutz, als Cob die Ringe fest anzog.

    »Umso wichtiger ist es, dass ich das ganze Zeug richte«, entgegnete Cob. »Je besser die Rüstung sitzt, umso
geringer ist das Risiko, dass so etwas passiert, wenn du auf der Straße vor einem Horcling wegrennst. Ein Kurier muss schnell sein.«
    »Ich weiß nicht, wie ich auch nur halbwegs flott sein kann, wenn ich in eine Bettdecke gewickelt bin und siebzig Pfund Stahl auf dem Rücken herumschleppe«, murrte Arlen. »Und dieses verdammte Ding ist heiß wie Feuerspucke.«
    »Wenn du erst einmal auf den windigen Pfaden unterwegs bist, die zu den Minen des Herzogs führen, wirst du noch froh sein, dass du so warm eingepackt bist«, prophezeite Cob.
    Arlen schüttelte den Kopf und hob den schweren Arm, um sich die Platten anzusehen, in die er mit einem winzigen Hammer und Meißel akribisch Siegel eingeritzt hatte. Die Schutzsymbole waren kraftvoll genug, um die meisten Dämonen abzuwehren, doch auch wenn er sich durch die Rüstung gut geschützt

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