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Der Große Basar: Roman

Titel: Der Große Basar: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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blickte von seinem Schreibtisch hoch. »Donnerstöcke. Eine ganze Fuhre.«
    Curk schüttelte den Kopf. »Ohhh nein!« Er schüttete den Rest des Getränks in sich hinein und stellte das Glas energisch auf dem Schreibtisch des Gildemeisters ab.
    Donnerstöcke, dachte Arlen und ließ das Wort in sich einsinken. In der Bibliothek des Herzogs hatte er davon gelesen, obwohl die Bücher, in denen die exakte Zusammensetzung aufgeführt war, auf der Liste der verbotenen Lektüre standen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Feuerwerkskörpern konnten Donnerstöcke nicht nur durch Funken, sondern auch durch Erschütterungen explodieren, und in den Bergen konnte eine versehentliche Detonation eine Lawine auslösen, die einen umbrachte, selbst wenn man die Explosion überlebte.
    »Du willst tatsächlich in aller Eile Donnerstöcke transportieren?«, wunderte sich Curk. »Warum diese verfluchte Hast?«
    »Die Frühlingskarawane kam mit einer Nachricht von Baron Schneyder zurück, in der es hieß, man hätte eine neue Ader entdeckt; aber um das Gold abbauen zu können, muss man sprengen«, erklärte Malcum. »Seitdem hat Brayan seine Kräutersammlerinnen Tag und Nacht schuften lassen, um Donnerstöcke herzustellen. An jedem Tag, der vergeht, ohne dass die Ader ausgebeutet wird, berechnen Brayans Sekretäre, wie viel Gold er verliert, und er kriegt einen Anfall nach dem anderen.«
    »Also schickt er einen einzelnen Mann auf einen Weg, an dem massenhaft Banditen lauern, die vor fast nichts
zurückschrecken, um eine Fuhre Donnerstöcke zu ergattern.« Abermals schüttelte Curk den Kopf. »Entweder man wird in Stücke gesprengt oder ausgeraubt und den Horclingen vorgeworfen. Ich weiß wirklich nicht, was schlimmer ist.«
    »Unsinn«, widersprach Malcum. »Sandar transportiert dauernd Donnerstöcke. Niemand wird wissen, was du beförderst, außer uns dreien und Brayan selbst. Ohne Männer, die die Ladung bewachen, kommt keiner, der dich unterwegs sieht, auf den Gedanken, dass du eine wertvolle Fracht geladen hast, die sich zu stehlen lohnt.«
    Curks finstere Miene glättete sich nicht. »Zwölfhundert Sonnen«, legte Malcum nach. »Hast du jemals so viel Gold auf einem Haufen gesehen, Curk? Ich bin versucht, mich in meine alte Rüstung zu quetschen und den Transport selbst zu übernehmen.«
    »Ich setze mich gern an deinen Schreibtisch und unterzeichne Papiere, wenn du noch einmal auf eine letzte Tour gehen willst«, bot Curk an.
    Malcum lächelte, aber er sah aus, als würde er gleich die Geduld verlieren. »Fünfzehn, und keinen Kupferheller mehr. Ich weiß, dass du das Geld brauchst, Curk. In der Hälfte der Tavernen der Stadt wirst du nicht mehr bedient, wenn du keine Münzen bar auf der Hand hast, und in den anderen Schenken nimmt man dein Geld und sagt dir, du sollst noch hundert Münzen drauflegen, ehe man für dich den Zapfhahn aufdreht. Du bist ein Narr, wenn du diesen Auftrag ablehnst.«
    »Ein Narr, ja, aber ich bleibe am Leben«, wehrte sich Curk. »Der Transport von Donnerstöcken wird immer gut bezahlt, denn manchmal werden die Kuriere in Fetzen gerissen. Für solche Dämonenscheiße bin ich zu alt.«
    »Zu alt bist du wirklich«, räumte Malcum ein, und Curk fuhr überrascht zusammen. »Wie viele Kuriertouren kannst du noch durchstehen, Curk? Ich habe gesehen, wie du dir bei schlechtem Wetter die Gelenke massierst. Denk mal darüber nach. Fünfzehnhundert Sonnen auf deinem Konto, noch ehe du die Stadt verlässt. Halte dich von den Huren und den Würfeln fern, die Sandars Geldbörse leeren, und du kannst dich mit dieser Summe zur Ruhe setzen. Dich bis zur Bewusstlosigkeit besaufen.«
    Curk stieß ein Knurren aus, und Arlen dachte schon, der Händler sei zu weit gegangen, aber Malcum hatte den Ausdruck eines Raubtiers, das spürt, dass es sein Opfer zur Strecke gebracht hat. Er fischte einen Schlüssel aus seiner Tasche, schloss ein Schubfach in seinem Schreibtisch auf und zog einen satt klirrenden Lederbeutel heraus.
    »Fünfzehnhundert in der Bank«, erläuterte er, »zusätzlich fünfzig in Gold, um deine Schulden bei den Gläubigern zu begleichen, die heute bei deinem Pferd herumlungern und dich kaschen wollen, ehe du aufbrichst.«
    Curk stöhnte, aber er nahm den Beutel an.

    Sie spannten ihre Pferde vor Brayans Karren, aber nach Art der Kuriere ließen sie sie gesattelt und bepackt im Joch gehen. Sollte kurz vor der Abenddämmerung ein Rad brechen, mussten sie sich schnell in Sicherheit bringen können.
    Der Karren

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