Der Große Basar: Roman

Titel: Der Große Basar: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett

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breiten Schnauzen beherbergten Hunderte von Zähnen, die dicht an dicht zusammengeballt waren wie Nägel in einer Schachtel. Baumdämonen pirschten ebenfalls durch die Nacht. Mit ihrer Größe von zehn Fuß überragten sie die Felsendämonen, doch sie waren schmaler gebaut und besaßen eine borkenähnliche Panzerung und Arme wie Zweige.
    Rasch bemerkten die Dämonen das Lagerfeuer, kreischten vor Entzücken und stürzten sich auf die Männer und die Pferde. Silberne Magie zuckte wie Spinnweben durch die Luft, als die Horclinge die Siegel erreichten, und die Wucht des Angriffs prallte auf die Dämonen zurück und schleuderte eine ganze Reihe von ihnen zu Boden.
    Aber die Horclinge gaben noch lange nicht auf. Sie umkreisten das Lager und attackierten immer wieder die Bannzone, um nach einer Lücke in der schützenden Barriere zu forschen.
    Ohne Schild und Speer stand Arlen nahe bei den Siegeln, auf deren magische Kraft er voll vertraute. In den Händen hielt er einen Graphitstift und sein Journal, machte sich Notizen und fertigte Skizzen an, während er die Horclinge in dem wild zuckenden Licht der Siegel studierte.
    Schließlich wurden die Horclinge die fruchtlosen Versuche leid und trollten sich, auf der Suche nach leichterer
Beute. Die Winddämonen spreizten ihre gewaltigen, ledrigen Schwingen und schraubten sich in den Himmel hinauf, und die Baumdämonen verschwanden in den Bäumen. Die Felsendämonen donnerten davon wie lebende Lawinen. Danach kehrte Stille ein, und ohne das flirrende Licht der Siegel umhüllte eine undurchdringliche Dunkelheit das Lagerfeuer.
    »Endlich kriegen wir eine Mütze Schlaf«, brummte Curk. Er hatte sich bereits in seine Decken gewickelt, und nun verkorkte er seine Krucke und schloss die Augen.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, meinte Arlen, der am Rand des vom Feuer ausgehenden Lichtscheins stand und in die Richtung spähte, aus der sie gekommen waren. Er spitzte die Ohren und hörte schließlich einen fernen Schrei, den er nur allzu gut kannte.
    Curk blinzelte ihn mit einem Auge an. »Was soll das heißen?«
    »Ein Felsendämon ist hierher unterwegs«, erklärte Arlen. »Ein großer. Ich kann ihn hören.«
    Curk legte den Kopf schräg und lauschte, als der Dämon abermals ein schrilles Geheul ausstieß. Verächtlich schnaubte er durch die Nase. »Der Dämon ist meilenweit weg, Junge.« Er legte den Kopf zurück und verkroch sich tiefer in seine Decken.
    »Das spielt keine Rolle«, meinte Arlen. »Er ist mir auf der Spur.«
    Curk prustete, ohne die Augen zu öffnen. »So, so, er ist dir auf der Spur ? Schuldest du ihm vielleicht Geld?«
    Arlen kicherte. »Etwas in der Art.«
    Bald fing der Boden an zu zittern, dann bebte er richtig, als der gigantische, einarmige Dämon in ihr Blickfeld sprang.
    Curk riss die Augen auf. »Das ist wirklich ein verdammt großer Brocken.« In der Tat war Einarm dreimal so groß wie die Felsendämonen, die sie vorher gesehen hatten. Selbst der Stumpf seines rechten Arms, der am Ellenbogen abgetrennt war, war noch länger als der Arm eines ausgewachsenen Mannes. Einarm verfolgte Arlen, seit dieser ihn verkrüppelt hatte, und Arlen wusste, dass das so weitergehen würde, bis einer von ihnen tot war.
    Aber ich werde derjenige sein, der überlebt , drohte er dem Dämon in Gedanken, als ihre Blicke sich kreuzten. Ehe ich sterbe, werde ich einen Weg finden, dich zu töten, und wenn ich in meinem ganzen Leben nichts anderes tue.
    Er klatschte in die erhobenen Hände, ihre übliche Begrüßung. Das Brüllen des Dämons hallte durch die Nacht, und die Dunkelheit verschwand, als der ungeheuer starke Dämon mit seine Krallen gegen das Siegelnetz schlug. Gleißende, kräftige Magie flammte auf und warf den Dämon zurück, doch der drehte sich nur um und schmetterte seinen wuchtigen, gepanzerten Schwanz in die Siegel. Wieder ließ die Magie den Schlag zurückprallen. Arlen wusste, dass die Magie dem Dämon fürchterliche Schmerzen bereitete, aber ohne zu zögern senkte Einarm seine speerähnlichen Hörner und rannte gegen die Siegel an, worauf ein greller magischer Blitz durch die Dunkelheit zuckte.
    Der Dämon kreischte vor Wut und Enttäuschung und griff von neuem an; er kreiste um das Lager, attackierte auf der Suche nach Lücken mit Krallen, Hörnern und dem massigen Schwanz das Siegelnetz, donnerte sogar den Stumpf seines verkrüppelten Arms gegen die magische Barriere.
    »Nicht mehr lange, und er ist so abgekämpft, dass er mit diesem Rabatz von selbst