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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Spraque de Camp
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zu sehen, Marko. Einen Augenblick glaubte ich, man hätte Sie erschlagen, und einer von denen würde mich verfolgen. Jetzt machen wir mal Ordnung. Welche Richtung sollen wir einschlagen?«
    Marko sagte: »Wenn wir nach Westen ziehen, müssen wir in ein paar Tagen das Mittelmeer erreichen. Dann sind wir wenigstens das Problem mit dem Wasser los. Lenken Sie also Ihre Tiere nach links.«
    »Wie bekommen wir in der Zwischenzeit Wasser?«
    »Achten Sie auf grüne Flecken. Die zeigen Wasserlöcher an. Wenn wir keine finden, könnte es schwierig werden. Außerdem gibt es einen Dornbusch mit dicken Blättern. Wenn man die Dornen abschneidet, kann man die Feuchtigkeit aus den Blättern saugen.«
    Halran sagte: »Slim Qadir teilte mir mit, daß die Kamele einige Tage ohne Wasser auskommen.«
    »Wir sind keine Kamele. Leute wie Slim wissen, wo die Oasen sich befinden. Sie springen von einer zur anderen, wie ein Mann, der das Meer von Insel zu Insel überquert.«
    »Das war wirklich großartig, Marko. Ich hätte nie gedacht, daß ein Lehrer so gut mit der Waffe umgehen kann. Eins, zwei, drei, und drei Arabistanis waren hin.«
    Marko machte eine abwehrende Handbewegung und wandte das Gesicht mit einem verlegenen Lächeln ab. »Das war gar nichts. Ich bin sehr viel größer als die.«
    »Trotzdem, ich glaube, daß Sie der einzige in der Karawane waren, der wirklich jemand zur Erde geschickt hat.«
    Marko zuckte die Schultern. »Mehr Glück als Verstand. Wenn Slim seine Bogenschützen unter Kontrolle gehabt hätte, wären wir nie von den Räubern angegriffen worden. Die haben es nur auf Beute, nicht auf Ehre abgesehen, und sie halten sich zurück, wenn ihnen das Risiko zu groß erscheint.«
    Sie zogen den Pfeil heraus, der das Reitkamel getroffen hatte, und trabten weiter. Am frühen Nachmittag wurde der Sonnenschein ungemütlich warm, und sie zogen ihre Jacken aus. Markos Pferd begann den Kopf hängenzulassen und zu stolpern, bis ihm Marko eine Ruhepause gönnte und Halran bat, den Platz mit ihm zu tauschen.
    »Diese kleinen arabistanischen Kaninchen sind nicht für einen Mann meiner Größe geeignet«, sagte er.
    Als Muphrid untergegangen war, tauchten die Monde Gallio und Kopern auf. Arkturus zeigte sich am Himmel. Die Temperatur fiel rasch. Marko schlug das Nachtlager auf. Ihm ging dergleichen besser von der Hand als seinem Begleiter, der manchmal in Geistesabwesenheit versank.
    Marko kehrte den Lagerplatz, um blutsaugende Spinnen zu verjagen, und sah plötzlich zu Halran hinüber. Er schrie: »He!« Er packte den Arm seines Reisegefährten.
    »Was?« fragte Halran.
    »Ich dachte, Sie wüßten, daß die giftig sind!«
    »Ach so.« Halran ließ den Zwiebelpilz fallen, von dem er eben abbeißen wollte. »Mir fällt ein, daß Slim irgend etwas gesagt hat.«
    »Nun, das nächste Mal fällt es Ihnen hoffentlich eher ein.«
    »Ach, in den Raum mit Ihnen!« sagte Halran.
    Den nächsten Tag stapften sie weiter nach Westen, ohne auf Wasser zu stoßen. Die Pflanzen zeigten sich weniger häufig, bis nur noch winzige Spitzen von Phosphorgras zu sehen waren, die die Tiere aber nicht fressen mochten. Sie stießen auf einen der breitblättrigen Dornbüsche, schälten einige Blätter und schnitten sie in Streifen, um sie trotz des bitteren Geschmacks zu verzehren. Später trafen sie nicht mehr auf solche Pflanzen.
    Marko fragte Halran: »Sie wissen, daß ich vor Gericht stand, weil ich die Lehre vom Herabkommen vertreten habe. Welchem Glauben folgen Sie?«
    »Nun, ich bin kein Naturwissenschaftler, aber nach dem, was ich gehört und gelesen habe, würde ich sagen, daß die Argumente recht stark für die Lehre von dem Herabkommen sprechen. Meine Kollegen haben gezeigt, daß die Hypothese von einer evolutionären Entwicklung in gewissem Umfang auf die Tiere von Kforri zutrifft, die nicht zur Klasse der Säugetiere gehören. Sie haben das mit Hilfe von fossilen Funden getan, die sie zusammengefügt haben. In einigen Fällen scheinen das einfachere Vorläufer der Lebensformen zu sein, die wir jetzt haben. Doch für die Säugetiere, den Menschen eingeschlossen, wurden solche Fossilien nicht gefunden. Die Ursache kann natürlich sein, daß die Säugetiere intelligenter waren und nicht in Sümpfe und dergleichen geraten sind, wo sie später versteinten.«
    »Die Frage ist also noch offen?«
    »Nicht in dem Sinn, wie die Frage der Kugelgestalt von Kforri nicht mehr offen ist, aber ich denke, es steht zehn zu eins, daß die Lehre von der Herabkunft

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