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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Spraque de Camp
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Wasser, während die Reiter und Treiber mit Geschrei versuchten, sie zurückzuhalten.
    Marko hörte, wie Slim Qadir seinen Wächtern auf Arabistani etwas zuschrie. Marko verstand nur ein paar Worte, aber sie sollten wohl zum Rand der Oase, um die Reisenden vor einem Überfall zu schützen, anstatt sich auf die Bäuche fallen zu lassen und den ersten Schluck zu tun.
    Das Kamel, auf dem Halran und Marko saßen, befand sich zusammen mit dem anderen Tier, das die Krüge mit Stupagummi trug, ziemlich am Ende der Reihe.
    Marko sagte vom Rücksitz her: »Beeilen Sie sich, Dr. Halran, oder das Wasser wird ganz trüb sein.«
    »Wir haben genug Zeit«, sagte Halran.
    Als Marko und Halran fast die einzigen der Karawane waren, die noch im Sattel saßen, stieß jemand einen Schrei aus und zeigte zum Rand der Oase. Marko hörte Hufgetrappel. Als er sich umwandte, hörte er viele Bogensaiten schlagen und Pfeile hart durch die Luft sirren. Er hörte, wie ein Pfeil in Fleisch eindrang und blickte hinab. Dicht unterhalb seines linken Fußes war einer dem Kamel in die Flanke gefahren. Das Tier stieß ein Brüllen aus und machte einen Satz.
    Eine Gruppe Berittener war hinter dem nächsten Felsen hervorgekommen und griff jetzt die Oase an. Die Männer waren klein und dunkel und saßen auf stämmigen Ponys. Sie trugen die übliche Schaffellkleidung, und einige hatten sich bunte Tücher um die Köpfe gewickelt.
    Die Leute in der Karawane schienen jegliche Vernunft verloren zu haben. Sie rannten schreiend durcheinander und versuchten, auf ihre Tiere zu steigen. Halran stieß einen spitzen Schrei aus und riß wie wild am Halfter Mutasims.
    Marko blieb jedoch ruhig. Er überlegte, was zu tun war, und nahm es in Angriff. Er nahm den Stahlbogen, den er dem Räuber in der Nähe von Skiathos abgenommen hatte, aus seiner Hülle und fing an, die näher kommenden Reiter zu beschießen.
    »Was sollen wir machen?« rief Halran. »Was sollen wir tun? Man wird uns töten. Ich habe Angst!«
    »Wenden Sie das Tier«, sagte Marko.
    Marko sah, wie sein vierter Pfeil einen der Arabistanis traf, die jetzt recht nahe gekommen waren. Einige umrundeten schießend die Oase. Ein paar ritten quer durch sie hindurch und stießen mit Speeren und Schwertern zu. Die Leute kreischten.
    Marko schoß weiter, drehte sich in seinem Sattel hin und her, schickte Pfeile hierhin und dorthin, wo immer er einen Räuber sah. Die, die durch die Oase geritten waren, rissen ihre Tiere herum und galoppierten zurück. Hinter der angreifenden Reihe ritt ein Mann auf einem weißen Pferd, der von Kopf bis Fuß in einen guten Kettenpanzer gekleidet war. Auf dem Kopf trug er einen verzierten Helm aus Stahl. Vielleicht, dachte Marko, war das Zaki Riadhi selbst.
    Marko faßte nach einem Pfeil, um einen Weitschuß auf den Räuberhauptmann zu versuchen, und warf einen Blick auf den Köcher. Es war sein letzter Pfeil. Als er ihn einlegte, sah er kurz einen der Bogenschützen der Karawane auf dem Boden liegen, während ein berittener Räuber nach ihm stieß. Ein anderer warf sich auf sein Pferd und galoppierte in die Wüste hinaus. Ein fetter Kaufmann aus Begrat rannte an Markos Kamel vorbei, bis ihn die Lanze eines Räubers in den Rücken traf und ihn zu Boden schleuderte.
    Ein anderer Räuber kam an Markos Kamel heran und wollte einen Pfeil auf die Sehne legen. Als er auf der gleichen Höhe war, war er soweit und hob den Bogen. Marko hatte schon auf den fernen Hauptmann gezielt und senkte jetzt seine Waffe und schoß auf den Räuber neben ihm. Der Pfeil fuhr dem Mann in die Brust, während dessen Geschoß an Markos Kopf vorbeisauste.
    Der Räuber ließ seinen Bogen fallen, riß die Arme hoch und stürzte aus dem Sattel. Das reiterlose Pferd trabte dicht unterhalb von Marko vorbei. Marko zögerte und überlegte.
    Boert Halran hatte das Reitkamel herumgelenkt, so daß es sich aus der Oase herausbewegte. Das Lasttier trottete hinterher. Marko hängte seinen Bogen an den Sattelknauf und sprang vom Rücken des Kamels auf den des Pferdes, das durch die Wucht der Landung ins Stolpern kam. Er machte seinen Schild los, zog sein Kriegsbeil heraus und rief: »Reiten Sie, so schnell Sie können. Ich versuche, die Räuber aufzuhalten.«
    Marko nahm die Zügel mit der Schildhand auf und riß das Pferd herum. Die Räuber hatten sich in der ganzen Oase verteilt. Einige erschlugen die Reisenden, die noch am Leben waren.
    Zwei kämpften gegen Slim Qadir, der mit seinem Krummsäbel um sich schlug. Er stand mit

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