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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Mutter hatte sich strikt geweigert, ihn zu begleiten, als man ihn zum galaktischen Beobachter bestellte. Er nahm das Mädchen mit sich, in der Hoffnung, so zu verhindern, daß sie zu früh entdeckte, nur die Angehörige einer dienenden Rasse zu sein. Aber die Isolation hatte ihr dieses erniedrigende Gefühl nicht erspart. Und nun brachte ihnen gerade diese Abgeschiedenheit von den starken Militärmächten der vereinten niedrigeren Rassen, die schreckliche Todesdrohung, gegen die es nach seiner Meinung keine rettende Möglichkeit gab.
    »Darum kam ich auch gar nicht auf die Idee, zu erwähnen …«
    »Zeig ihm endlich, was du nicht für nötig fandest, mir zu sagen!« Ihre Stimme war nun noch schriller.
    Professor Ungarn drehte an den Kontrollknöpfen, und auf dem Schirm erschien das Bild eines Zimmers, mit einem Bett In der Ecke, auf dem ein fast nackter Mann lag.
    Das Bild konzentrierte sich auf das Bett, bis es den ganzen Schirm ausfüllte. Hanardy zog pfeifend die Luft ein. Der Halbnackte war der Dreegh. Er schien bewußtlos und hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem großen lebenssprühenden Wesen, das sich als Pats Verlobter ausgegeben hatte. Der Körper war unnatürlich dürr, mit weit hervorstehenden Rippen; das vorher volle Gesicht war eingefallen, und die Haut spannte sich über die Knochen.
    »Sie benötigen anderer Leute Blut und Lebensenergie, um existieren zu können, und sie müssen ihre Reserven fast ständig auffrischen«, flüsterte der Alte.
    »Und das wollte ich, das Sie sehen, Steve«, unterbrach ihn das Mädchen. »Das ist es, was mein Vater erst vor ein paar Minuten der Mühe wert fand, mir zu zeigen!« sagte sie schneidend. »Es ist nicht zu glauben. Der Tod schwebt über uns, und erst an dem Tag, ja fast in der Stunde, da die anderen Dreeghs eintreffen werden, rückt er damit heraus, obwohl er diese Entwicklung schon seit Tagen beobachtete.«
    Der Alte schaltete das Bild aus und seufzte. »Es ist mir nie in den Sinn gekommen, daß ein Klugg die Idee haben könnte, etwas gegen einen Dreegh zu unternehmen. Außerdem bin ich der Meinung, daß Sween-Madro ursprünglich hierherkam, um uns als Quelle seiner Blut- und Energieauffrischung zu verwenden. Erst als Sie die Programmierung durch den Großen Galaktiker durchblicken ließen, änderte er seine Absicht und entschloß sich, auf seine Artgenossen zu warten. Und dort liegt er nun – uns auf Gnade und Barmherzigkeit ausgeliefert, wie Pat glaubt.«
    Seit Jahren war Hanardy es gewöhnt, die Befehle und Wünsche der beiden auszuführen. Darum wartete er auch jetzt geduldig darauf, daß ihm der Wissenschaftler sagen möge, wie er die Gelegenheit nützen sollte.
    »Pat meint«, fuhr der Alte fort, »daß wir ihn durch einen Überrumpelungsangriff töten könnten.«
    Hanardy war sofort skeptisch, aber es war ihm nie gelungen, Vater und Tochter irgendwie zu beeinflussen, darum wollte er auch hier, wie immer zuvor, nachgeben, als er sich erinnerte, daß es auf dem ganzen Asteroiden keine Waffe mehr gab, mit der sie den Angriff durchführen könnten.
    Das erklärte er den beiden und redete noch, als er etwas Kaltes seine Finger berühren fühlte. Verwundert blicke er nach unten, und sah, daß das Mädchen ihm ein einen halben Meter langes Rohr in die Hand schob. Unwillkürlich griff er zu. Als sich seine Finger darum schlossen, erkannte er, daß es aus einer Speziallegierung bestand, die leicht, aber stabil war.
    »Und falls der einfältige Ausdruck auf Ihrem Gesicht bedeutet, was ich glaube«, sagte das Mädchen, »befehle ich Ihnen hiermit: Nehmen Sie dieses Rohr und erschlagen Sie damit den Dreegh.«
    Langsam wandte Hanardy sich dem Mädchen zu. »Ich?« fragte er ungläubig.
    »Ja, und zwar ziemlich plötzlich«, mahnte sie. »Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit.«
    »Ich!« wiederholte Hanardy völlig verwirrt.
     
7.
     
    Langsam schien der Raum wieder ins Gleichgewicht zu kommen, und es wurde Hanardy bewußt, daß das Mädchen erneut sprach:
    »Ich werde das Zimmer durch die Tür betreten, die dem Bett gegenüberliegt«, erklärte sie ihm. »Falls er in seinem Zustand überhaupt wach wird, stelle ich ihm ein paar Fragen. Ich muß unbedingt mehr über das Wesen der Superintelligenz erfahren.«
    Hanardys Verstand war so benommen, daß diese Worte ihn nur noch mehr verwirrten. Er versuchte, sich mit ihrem Befehl abzufinden, gleichzeitig jedoch kämpfte er innerlich dagegen an.
    Mit so vielen Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, fand er es schwer, sich

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