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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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nichts tun. Nicht, weil ich ebenfalls latente IQ-Möglichkeiten habe wie Sie, sondern weil er weiß, daß Sie mich mögen. Es könnte ja sein, daß Sie es ihm später, im richtigen Augenblick, heimzahlen. So ist es doch, Mr. Dreegh, nicht wahr? Ich bin hinter Ihr Dilemma gekommen, obwohl ich nur über das Gehirn eines Klugg verfüge.«
    Hanardy schienen diese Worte reiner Selbstmord. Aber Sween-Madro starrte sie nur an und sagte keinen Ton. Er schwankte ein wenig unsicher auf seinen Beinen – eine nackte Vogelscheuche von der Mitte aufwärts, und unten trug er nur eine knielange Hose über dünnen Beinen.
    Trotzdem glaubte Hanardy nicht, daß der Dreegh verwundbar war. Er entsann sich nur zu gut der phantastischen Geschwindigkeit des anderen – wie er plötzlich, scheinbar ohne sich zu bewegen, von einer Stelle an der anderen war – vom Bett zu Pat, in einer durch die Schnelligkeit unsichtbaren Bewegung. Einfach unglaublich!
    Höhnisch unterbrach Pats Stimme das Schweigen. »Gibt es das? Ein IQ von 400 oder 500 ratlos? Unentschlossen? Vergessen Sie nicht, egal wozu Sie sich entschließen, er vermag nicht mehr lange wach zu bleiben. In Kürze muß ganz einfach irgend etwas nachgeben.«
    In diesem Moment überfiel Hanardy der quälende Gedanke: ›Sie vergeudet nur unsere Zeit. Mit jeder Minute kommen die anderen Dreeghs näher.‹ Und weil ihn das so beängstigte, sagte er es laut.
    »Mund halten!« brüllte sie, »Sie Narr!« Ihre Stimme war schrill, hysterisch und voll Schrecken – eine für ihn völlig unerwartete Reaktion.
    Noch irgend etwas kreischte sie, aber Hanardy vermochte es nicht klar zu verstehen. Denn in diesem Augenblick zwischen seinen und ihren Worten drehte sich der Dreegh um. Und sein Arm bewegte sich. Nur das war zu sehen. Was machte er damit? Die Übergeschwindigkeit der Bewegung verhinderte ein Erkennen. Logischerweise konnte er nur in seine Hosentasche gegriffen haben, aber zu sehen war es nicht gewesen.
    Eine Waffe glitzerte, und ein Lichtstrahl traf Hanardys Gesicht.
    Während Schwärze ihn einhüllte, wurde ihm bewußt, was das Mädchen noch gesagt hatte: »Steve, er wird dich in den Schlaf schicken, während du noch an das baldige Eintreffen der Dreeghs denkst.«
     
8.
     
    Wie schnell ist der Übergang vom Wachsein zum Schlaf? So lange, wie das Wachbewußtsein im Gehirn braucht, sich auszuschalten, und das Schlafzentrum, sich einzuschalten.
    Es gibt also keine bemerkbare Verzögerung, und schon gar nicht für jemanden, der so schwerfällig wie Hanardy ist.
    Er öffnete die Lippen, um etwas zu sagen – und da schlief er auch schon, soweit sein Ich sich bewußt war. Allerdings hatte er das vage Gefühl, zu fallen.
    Bewußt geschah nichts mehr.
    Im Unterbewußtsein dagegen verstrich eine meßbare Zeitspanne.
    Und während dieser Zeitspanne betätigten sich die Teilchen innerhalb der Atome seines Körpers selbständig und unternahmen Millionen um Millionen verschiedener Handlungen. Und Quadrillionen von Molekülen manövrierten in der Dämmerzone der Materie. Aufgrund des Gedankens in Hanardys Bewußtsein erfaßte er in einer Ebene seines Gehirns die exakten Koordinaten des Dreeghschiffs und die Andersartigkeit der Wesen selbst, ihre Andersörtlichkeit, und er berechnete den Wechsel. Das war einfach in der Leere des Alls, schwierig dagegen, wo die Materie dicht war, jedoch nie unmöglich.
    Während er sich damit beschäftigte, wechselte das Dreeghschiff mit seiner achtköpfigen Besatzung den Standort von einem Punkt im All zum genau vorherbestimmten nächsten, und überbrückte die Lücke durch ein Gitter von Bezugspunkten.
    In dem Schlafzimmer im Innern des Asteroiden war nur zu bemerken, daß Hanardy fiel. Es war ein seltsam verdrehter Fall, der bewirkte, daß er direkt auf dem rechten Arm, mit dem Metallrohr unter sich, zu liegen kam.
    Als Hanardy auf dem Boden aufgeschlagen war, schritt der Dreegh an Pat vorbei zur offenen Tür und klammerte sich, offensichtlich in einem Schwindelanfall, daran fest.
    Pat starrte ihn an. Nach allem, was bisher passiert war, wagte sie einfach nicht zu glauben, daß er tatsächlich so geschwächt war, wie es nun den Anschein hatte. Nach einer kurzen Weile sagte sie zögernd: »Darf ich meinen Vater etwas fragen?«
    Sie bekam keine Antwort. Der Dreegh hielt sich noch immer an der Tür fest.
    Hoffnung durchzuckte das Mädchen. Erst jetzt glaubte sie wirklich an seine völlige Erschöpfung. Die übermächtige Anstrengung hatte den Dreegh offensichtlich

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