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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Seine Augen verengten sich.
    »Falls es einen vierten Toten geben sollte«, sagte er kalt, »versichere ich Ihnen, daß nicht ich es sein werde.«
    Wolfgesicht wurde tatsächlich blaß. Da sieht man wieder, was der Ruf eines Mannes alles vermag. Hastig und in besänftigendem Tonfall sagte er: »Es gibt keinen Grund, warum wir uns bekriegen sollten. Wir sind neun, alles gute Männer, die auch Sie, Mr. Blord, sich nicht als Feinde leisten können. Ich hätte es wissen müssen, daß ich Sie nicht einschüchtern kann. Unser tatsächlicher Vorschlag ist folgender:
    Sie erhalten von uns zehn Millionen Stellors in bar und zwar innerhalb einer Stunde, falls Sie eine Erklärung unterzeichnen, daß Sie morgen auf Zand nicht von Bord gehen.«
    Er bückte Rand erwartungsvoll an. »Nun, ist das nicht ein faires Angebot?«
    »Sehr«, gab Rand zu. »Sehr fair sogar.«
    »Dann nehmen Sie es also an?«
    »Nein!« erwiderte Rand. Er holte mit seiner gewaltigen Rechten aus und schlug zu. Die Wirkung war verheerend.
    »Ich mag Leute nicht«, knurrte Rand, »die mir drohen.«
    Wolfgesicht wimmerte und hielt die Hände vor die gebrochene Nase. Blindlings stolperte er auf die Beine und torkelte auf den Lift zu. Seine vier Gefährten scharten sich um ihn. Gemeinsam verschwanden sie im Aufzug.
     
    Kaum hatte die Tür sich hinter ihnen geschlossen, als Rand zu mir herum wirbelte. »Haben Sie das gehört?« meinte er erregt. »Blord! Artur Blord ist da mitverwickelt. Ist Ihnen klar, was das bedeuten könnte? Er ist der größte Spekulant diesseits von Dilbau III. Er hat alle Fäden in der Hand und läßt andere für sich tanzen. Das macht ihm so leicht keiner nach. Ich hätte ihn eigentlich schon immer gern aufs Kreuz gelegt, aber …«
    Er unterbrach sich und zischte: »Warten Sie hier!«
    Er schritt eilig auf den Lift zu und starrte einen Augenblick auf den Etagenanzeiger des Aufzugs, den die anderen benützt hatten, dann stieg er selbst in den danebenliegenden. Zehn Minuten später saß er wieder in seinem Sessel.
    »Haben Sie schon mal einen angeschossenen Nid gesehen?« fragte er triumphierend. »Er schleppt sich geradewegs in seinen Bau, ohne Rücksicht auf die Spuren, die er hinterläßt.«
    Seine Augen glänzten, als er fortfuhr: »Der Kerl, dem ich die Nase eingeschlagen habe, heißt Tansey. Er und seine Genossen wohnen in den Appartements 300 – 308. Sie müssen Neulinge im Kamm sein, sonst hätten sie jemanden, der so bekannt ist wie ich, nicht mit Blord verwechselt. Sie …«
    Rand stockte und blickte mich scharf an. »Was haben Sie denn?«
    »Oh, ich überlege nur. Ein Mann, der sich gerade zur Ruhe setzen will und schon alle Vorbereitungen dafür getroffen hat – Landsitz, Frau, Kinder …«
    »Oh!« echote Jim Rand. Seine Augen glänzten nun nicht mehr, und ein wenig seiner Vitalität schien ihn zu verlassen. Er saß ganz still, mit gerunzelter Stirn. Ich brauchte kein Gedankenleser zu sein, um zu sehen, wie er in seinem Inneren kämpfte.
    Schließlich lächelte er reuevoll. »Aber natürlich ist damit nun Schluß«, versicherte er mir. »Aber mein Entschluß ist unerschütterlich.«
    Er schwieg eine kurze Weile, dann fragte er mich: »Würden Sie mir beim Dinner Gesellschaft leisten?«
    »Ich habe bereits gegessen«, sagte ich.
    »Wie wär’s, wenn Sie mich dann so in zwei Stunden in meinem Appartement besuchen würden?« Er lächelte. »Ich sehe schon, Sie sind ein wenig skeptisch, darum möchte ich Ihnen beweisen, daß ich es wirklich ernst meine. Ich bewohne übrigens die Präsidentensuite. Darf ich Sie erwarten?«
    »Selbstverständlich«, versicherte ich ihm. Ich blickte ihm nach, als er zum Speisesaal ging.
     
    Es war zwanzig Uhr dreißig – alle Sternenschiffe haben Erdzeit auf ihren Reisen –, als Rand mir die Tür öffnete und mich zum Wohnraum führte. Fast der ganze Boden war mit dreidimensionalen Landkarten bedeckt, und da ich vertraut genug damit war, fiel es mir nicht schwer, den Planeten Zand II zu erkennen.
    Rand bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Ziehen Sie keine falschen Schlüsse«, sagte er lachend. »Ich schmiede keine Pläne. Ich interessiere mich lediglich für die Lage auf Zand.«
    Ich musterte ihn verstohlen. Er hatte sich gesetzt und schien völlig entspannt und unbeschwert.
    »Ich würde die Sache nicht so ganz auf die leichte Schulter nehmen«, warnte ich ihn. »Die geben sich bestimmt nicht damit zufrieden.«
    Rand winkte ungeduldig ab. »Zum Teufel mit ihnen. In fünfzehn Stunden werden sie

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