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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Spielzeug herzeigt. Er strahlte übers ganze Gesicht.
    »Ist sie nicht wundervoll?« fragte er und rieb sich die Hände.
    »Sie ist so wundervoll«, erwiderte ich bedächtig, »daß Sie es sich nicht leisten können, ihre Zukunft in Gefahr zu bringen. So wundervoll, daß ich Ihnen meinen Unsichtbarkeitsanzug leihe und Sie heute nacht auf dem Boden schlafen werden.«
    Rand blieb abrupt stehen und wandte sich mir zu. »Fangen Sie schon wieder damit an?« meinte er verärgert. »Wofür halten Sie mich denn eigentlich? Für einen Feigling? Ich verkrieche mich vor niemandem.«
    Seine Arroganz ließ mich verstummen. Falls mich in jenem Augenblick jemand gefragt hätte, ob Jim Rand tatsächlich auf schnellstem Weg zur Erde eilte, hätte ich, ohne auch nur zu überlegen, mit Ja geantwortet.
    Eine Stunde später trennten wir uns, und nach weiteren zwei Stunden läutete meine Türklingel. Ich öffnete sofort. Jim Rand stand vor mir.
    Er schien überrascht, daß ich noch voll angekleidet war. »Ich dachte, Sie wären längst im Bett«, wunderte er sich, als ich die Tür hinter ihm schloß.
    »Was ist los?« erkundigte ich mich. »Ist etwas passiert?«
    »Nicht direkt«, sagte er gedehnt und sah mich nicht an. »Aber als ich schon im Bett lag, kam mir erst zu Bewußtsein, daß ich mich wie ein Idiot benommen habe.«
    Mein erster Gedanke war das Mädchen Gady Meilerton. »Wollen Sie damit andeuten«, sagte ich scharf, »daß Sie nicht zur Erde fahren?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, knurrte er gereizt. Er ließ sich auf einem Sessel nieder. »Verdammt, Delton, Sie haben einen unguten Einfluß auf mich. Ihre so krasse Behauptung, ich sei verloren, falls ich auch nur im geringsten von meinem Kurs abweiche, hat meine normalen Impulse regelrecht gelähmt. Ich unterdrückte meine natürliche Neugier und alle Überlegungen, was diese Geschichte betrifft. Aber das ist vorbei. Es gibt nur eine Methode, Leute dieser Art zu behandeln.«
    Ich bot ihm eine Zigarette an. »Was haben Sie vor?«
    »Leihen Sie mir Ihren Unsichtbarkeitsanzug?«
    Wortlos brachte ich die beiden Anzüge und hielt ihm den größeren hin. »Wir sind ungefähr gleich groß, aber um Schultern und Rücken sind Sie breiter. Ich nehme gewöhnlich auch den größeren, wenn ich irgendeine Ausrüstung mit mir herumschleppe.«
    Er warf mir einen eigentümlichen Blick zu, als ich den anderen Anzug überstreifte. »Wo wollen Sie denn hin?« fragte er.
    »Sie haben doch vor, sich in den Appartements 300 – 308 umzusehen, stimmt’s?«
    »Stimmt, aber …«
    »Ich fühle mich irgendwie für Sie verantwortlich«, erklärte ich ihm. »Ich werde nicht zulassen, daß das Mädchen in ihrem Job klebenbleibt oder gezwungen ist, einen Zehntrangigen zu heiraten, nur weil Sie im letzten Moment drauf gehen.«
    Rand grinste jungenhaft. »Sie gefällt Ihnen also, heh? Na schön, dann kommen Sie mit.«
    Als er gerade den Helm überstülpen wollte, rückte ich mit den Brillen heraus. »Es ist vielleicht besser, wenn wir uns gegenseitig sehen können«, meinte ich.
    Zum erstenmal, seit ich ihn kannte, sah ich ihn die Farbe wechseln. Einen Augenblick stand er wie angenagelt, dann nahm er ganz vorsichtig die Brille, die ich ihm hinhielt, und starrte sie an wie ein kostbares Juwel.
    »Mann, o Mann!« flüsterte er ehrfürchtig. »Wo haben Sie denn die her? Seit fünfzehn Jahren versuche ich vergebens, eine zu bekommen.«
    »Eine Ladung mit fünf Dutzend war einmal unterwegs zur Planetenpolizei von Chaikop«, gestand ich. »Vier Dutzend und zwölftausend Stellors kamen an. Ich hielt tausend Stellors pro Stück für einen angemessenen Preis.«
    »Ich gebe Ihnen zehn Millionen Stellors für diese eine«, keuchte Rand.
    Ich konnte mich einfach nicht halten, ich begann laut zu lachen. Er funkelte mich wütend an, dann schnaubte er schließlich:
    »Okay, okay, sie ist also unverkäuflich. Außerdem haben Sie ja recht. Wozu, zum Teufel, braucht ein Familienvater auf der Erde so eine Brille.« Fragend blickte er mich an. »Wie gut kann man denn damit sehen?«
    »Ziemlich gut. Helfen Sie mir die Lampen einschalten, dann können Sie sich ein besseres Bild machen.«
    Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig doch über die Unsichtbarkeitsanzüge bekannt ist. Sie wurden 2180 erfunden und fast unmittelbar danach unter Regierungskontrolle gestellt.
    Fasf unmittelbar. Bald darauf bestand kein Zweifel mehr, daß irgendeine Firma sie heimlich herstellte und zu enormen Preisen verkaufte. Der Handel damit

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