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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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das Schiff wieder verlassen haben.«
    »Es ist Ihnen vielleicht nicht klar«, sagte ich bedächtig, »daß Ihr Verhältnis zu solchen Leuten sich nun völlig von ähnlichen, früheren unterscheidet. Zum erstenmal in Ihrem Leben denken Sie an Ihre persönliche Zukunft. Früher machte es Ihnen nichts aus, ständig den Tod zu riskieren. Stimmt’s?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?« brummte Rand.
    »Jetzt können Sie es sich nicht mehr leisten, irgendwelche Risiken einzugehen. Ich schlage vor, Sie begeben sich zu Appartement 300 und erklären denen dort, wer Sie sind.«
    Rand bückte mich mißtrauisch an. »Sind Sie verrückt?« knurrte er. »Glauben Sie vielleicht, ich lasse mich von ein paar miesen Gaunern einschüchtern? Wenn es sein muß, werde ich schon mit ihnen fertig – auf meine Weise!«
    Er zuckte die Schultern. »Aber was soll’s. Ich weiß ja, daß Sie es nur gut meinen. Sehen Sie sich mal das an.« Er deutete auf eine der 3-D-Karten, ein Ausschnitt des dritten Kontinents von Zand IL Sein Zeigefinger folgte einer Landzunge, die in das Issmeer hinausragte. Ich nickte fragend, und er begann zu erklären:
    »Als ich das letztemal auf Zand war, bauten sie dort gerade an einer Stadt. Zu der Zeit gab es hauptsächlich Zeltlager mit einer Bevölkerung von rund hunderttausend, an die dreihundert Morde pro Woche, und von atomaren Anlagen war noch kaum etwas zu bemerken. Das war vor sechs Jahren.«
    »Ich war voriges Jahr dort«, erklärte ich ihm. »Da hatte die Bevölkerungshöhe eine Million erreicht. Es gab bereits siebenundzwanzig Wolkenkratzer mit fünfzig bis hundert Stockwerken, und sie waren aus unzerstörbarem Kunststoff gebaut. Die Stadt heißt Grenville, nach …«
    Rand unterbrach mich grimmig. »Ich kenne ihn. Er arbeitete für mich, und ich hatte eine Auseinandersetzung mit ihm auf Zand. Ich mußte ziemlich schnell weg, erstens, weil ich woanders erwartet wurde, und zweitens, weil er die Macht dort hatte.«
    Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich hatte eigentlich immer vor, zurückzukehren.«
    Ich nickte. »Das kenne ich. Ich mag halbe Sachen auch nicht.«
    Zustimmend begann er ebenfalls zu nicken, doch dann richtete er sich auf und starrte mich an. Ich war völlig perplex über die Heftigkeit, mit der er plötzlich zu wüten begann:
    »Wenn ich erst anfangen würde, alle Geschäfte, die ich begonnen habe, zu Ende zu führen, oder es allen Undankbaren heimzuzahlen, wäre ich noch tausend Jahre hier.«
    Sein Grimm legte sich wieder. »Entschuldigen Sie bitte«, murmelte er. Offensichtlich schämte er sich ein wenig.
    Wir schwiegen beide. Endlich brummte Rand: »So, dann leben dort also schon eine Million Leute. Wo, zum Teufel, kommen die nur alle her?«
    »Die Linienraumer bringen sie jedenfalls nicht, die sind viel zu teuer«, antwortete ich. »Sie kommen in Frachtern, in denen sie wie Sardinen gepackt sind.«
    Rand nickte. »Das hatte ich fast vergessen. Bei mir war’s ja auch nicht anders. So wie manche Leute darüber reden, könnte man es fast für romantisch halten. Glauben Sie mir, es ist alles andere als das. Ich weiß es, ich habe von ganz unten angefangen. Und jetzt hab’ ich die Nase voll von den unerschlossenen neuen Welten. Ich werde eine ruhige Kugel schieben auf der guten alten Erde. In einer der Gartenstädte hab’ ich mir einen Palast um fünfzehn Millionen Stellors gekauft, und meine Frau wird …«
    Er hielt inne. Seine Augen strahlten. »Das wollte ich Ihnen ja zeigen. Mein zukünftiges Heim und die zukünftige Mrs. Rand.«
    Er ging mir voran in einen Raum, der in den Reiseprospekten als »Damensalon« bezeichnet ist. Überrascht sah ich, daß er eine große Leinwand aufgehängt hatte und ein Projektor vorführbereit auf dem Tisch stand.
    Rand schaltete die Deckenleuchten aus und den Vorführapparat ein. Auf der Leinwand erschien das Bild eines palastartigen Hauses. Es war mir unmöglich, einen Pfiff der Bewunderung zu unterdrücken. Man sagt zwar, daß Männer nicht von Eigenheimen träumen, aber wenn es so etwas wie einen wahrgewordenen Traum gibt, dann war es diese Villa; die Schöpfung eines begnadeten Architekten; diese fließenden Formen, dieses Gefühl von Harmonie. Ich kann es einfach nicht beschreiben. Sie wirkte kleiner, als sie tatsächlich war, ein Juwel, ringsum von blühenden Blumen, einem herrlichen Rasen umgeben.
    Ein Klicken, und das Bild war verschwunden. »Das ist das Haus, ganz bezahlt, voll ausgestattet, und das Dienstpersonal wartet bereits. Glauben Sie, ich

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