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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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…«
    »Ich – werde – es – auch – tun!«
    Thomas blickte ihn finster an. »Zumindest sind Sie ehrlich. Das ermöglicht es mir, Sie nicht zu töten, sondern Sie in eine Sache einzuweihen, die so geheim und wichtig ist, daß auch nur der geringste zu frühe Hinweis die bedeutendste diplomatische Mission unserer Zeit zunichte machen würde. Aber ich muß Ihr Ehrenwort haben, daß unter keinen Umständen ein Wort darüber über Ihre Lippen kommt.«
    »Ich glaube, das kann ich Ihnen versprechen«, murmelte Ray Bartlett mit gepreßter Stimme und fügte dann wild hinzu: »Aber ich schicke Sie zur Hölle, ehe ich meine Meinung ändere.«
    »Sie versprechen es mir aber trotzdem.«
    »Ja, ich verspreche es, aber es gibt nichts …«
    Thomas unterbrach ihn brüsk. »Nie gab es auf dem Mars eine einsichtsvollere Gruppe von Männern als die gegenwärtige Regierung. Wenn wir Europa übergeben, um den Zweiflern in der Opposition unseren guten Willen zu beweisen, wird sie sofort nach der Wiederwahl der Erde-Venus-Union beitreten. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß die Angelegenheit von einer kaum vorstellbaren Bedeutung ist. Zum erstenmal in der Geschichte der Menschheit …«
    »Gesetzt den Fall, sie verlieren die Wahl?«
    »Dann können wir uns darauf verlassen, daß die Unruhestifter sofort die Rechte der Europaner, wie sie im Vertrag festgelegt sind, verletzen werden. Woraufhin wir natürlich den Vertrag für null und nichtig erklären und Europa selbst wieder übernehmen.«
    »Pah, das würde Krieg bedeuten, und dafür fehlt euch der Mut.«
    Thomas blickte den anderen fest an. »Vielleicht ist Ihnen nicht bekannt, daß ich der Vorsitzende des Ministerrats der gegenwärtigen Erde-Venus-Regierung bin. Ich hoffe zudem, daß ich Sie überzeugt habe, daß Angst keine meiner Charaktereigenschaften ist. Meine Kollegen und ich fürchten den Krieg nicht, wir hassen ihn. Wir sind jedoch überzeugt, daß er umgangen werden kann. Die Marsregierung wird die Wahlen gewinnen – ich glaube, da müssen auch Sie mir recht geben.«
    »Europa auf einem Silbertablett ausgehändigt zu bekommen, dürfte wohl jede Wahl gewinnen«, brummte Bartlett.
    Thomas überhörte die Bitterkeit. »Ich erwähnte bereits, daß sich in der Geschichte alles wiederholt«, sagte er. »Aber irgendwann, irgendwo auf dem Weg des Universums, muß es ein erstes Mal für alles geben, eine erste, friedliche Lösung für den Antagonismus großer souveräner Mächte auf gesunder soziologischer Basis.
    Eines Tages wird der Mensch die Sterne erreichen, und all die uralten Probleme werden sich aufs neue ergeben. Wenn dieser Tag kommt, muß die Vernunft in den Herzen der Menschen so tief verwurzelt sein, daß sich auch die friedliche Lösung in der Geschichte endlos wiederholt.«
    Er stand auf. »Denken Sie darüber nach und entscheiden Sie selbst, ob Sie den Mut haben, die Angriffe Ihrer Freunde hinzunehmen, weil Sie mich lebend zurückbringen. Europa steht eine dunkle, bittere Zeit bevor, und man wird Ihnen die Schuld für das Leid Ihres Volkes geben. Es ist eine schwere Entscheidung.«
    Im Westen verschluckte der blaue, dunkle Horizont den mächtigen Jupiter in sich seit Äonen wiederholendem Reigen. Die heftigen Winde erstarben, und Stille senkte sich über das wilde, bizarre Land. Thomas war sich bewußt, daß der junge Mann unmittelbar hinter ihm schritt – zu bewußt; es lenkte ihn von dem ab, was vor ihm lag.
    Unerwartet stolperte er über den Rand eines schwarzen Spalts, der in eine bodenlose Tiefe fiel. Verzweifelt hielt er sich an den zackigen Kanten fest, während sein ganzer Körper bereits nach unten pendelte.
    Zwei eisenharte Hände packten seine Schultern und brachten ihn mit einem heftigen Ruck aus der Gefahr.
    »Vorsicht, Sir!« keuchte die besorgte Stimme Ray Bartletts. »Sie müssen aufpassen, daß Ihnen nichts passiert.«
     

 
DAS UNS1CHTBARKEITS-GAMBIT
  In Zusammenarbeit mit E. Mayne Hull
     
    Der große, kräftige Mann kam auf einem der Planeten der Sternengruppe an Bord, die als der Kamm bekannt ist.
    Von der Erde aus ist der Kamm als solcher nicht zu erkennen, denn er liegt am »oberen« Rand der Milchstraße. Die lange, zittrige Linie von Sternen, die ihn bildet, läuft genau auf die Erde zu, darum sieht man von dort aus auch nur ein kleines Häufchen Sterne. Von Kidgeons Schwärze weit zur Rechten ist andererseits der Kamm ganz deutlich zu überblicken und bildet einen der markantesten Orientierungspunkte in unserer Galaxis.
    Das

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