Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

de Glun. 20ha.
    Nur wenige Erzeuger an der nördlichen Rhône sind so qualitätsbeständig wie Graillot, dessen Crozes-Hermitage (rot und weiß) regelmäßig hohe Maßstäbe setzt. Dank niedriger Erträge und vollreif gelesener Trauben bringt er sehr stilvolle Weiße und Rote zuwege, die sich für etwas Flaschenlagerung bedanken, vor allem die rote Spitzen-Cuvée La Guiraude. Geringe Mengen St-Joseph und Hermitage.
    Château Grillet **–***
    Verin. 3,8ha.
    Frankreichs kleinstes Gut mit eigener Appellation; seit 1840 im Besitz der Familie Neyret-Gachet. Die Rebfläche besteht aus gefährlich steilen Terrassen, die 150 Meter über der Rhône eine Art Sonnenfalle bilden. Rund 22000 Viognier-Stöcke werfen pro Saison durchschnittlich 800 Kisten eines hocharomatischen Weins ab, der mindestens 18 Monate in Eiche reift. Die Meinungen sind geteilt, ob Viognier sich durch welchen Ausbau auch immer verbessern lässt, doch dieses Traubenmaterial scheint eine Ausnahme zu bilden. Eine Zeitlang stand es um den Ruf von Grillet nicht zum Besten, obwohl die Preise hoch blieben. Seit Denis Dubourdieu aus Bordeaux als Berater engagiert wurde, geht es mit der Qualität wieder aufwärts.
    Bernard Gripa *–**
    Mauves. 14ha.
    Traditionalistischer Erzeuger von teilweise mit den Stielen vergorenen und ein Jahr in Holz ausgebauten St-Joseph-Weinen. Dichte, gut strukturierte Abfüllungen. Die Weißen bestehen zu 90 Prozent aus Marsanne.
    Guigal ****
    Ampuis. 56ha. www.guigal.com
    Die Familie Guigal ist das führende Erzeugerhaus an der Côte Rôtie, an der ihr 20Hektar Rebland gehören. Darüber hinaus aber kauft sie auch Trauben von etlichen Kleinwinzern auf.
    Die Einzellagenweine von der Côte werden drei Jahre lang in Fässer aus neuer Eiche geschickt; auf Schönung und Filtration verzichtet man nach Möglichkeit. Ziel ist die Herstellung extrem langlebiger Tropfen. Seit 2003 kommen die Fässer aus der eigenen Küferei.
    Die Basisabfüllung heißt Côte Rôtie Brune et Blonde.
    Darüber hinaus gibt es vier Crus: La Mouline, La Landonne, La Turque und seit 1995 Château d’Ampuis. Spiegelt Guigals eichenduftiger Stil die Côte-Rôtie-Tradition unverfälscht wider? Darüber denke ich anders als die meisten Weinliebhaber. Jedenfalls werden die Weine in den Himmel gelobt, sind weltweit äußerst gefragt und erzielen schwindelerregende Preise. 1985 erwarben die Guigals das Unternehmen Vidal-Fleury und schluckten überdies De Vallouit sowie Jean-Louis Grippat, womit sie in den Besitz gefragter Lagen in St-Joseph und am Hermitage kamen. Guigal bereitet ferner üppigen Condrieu und robusten Hermitage, außerdem guten Gigondas und einige der allerbesten Côtes-du-Rhône-Weine.
    Paul Jaboulet Aîné **–***
    Tain-l’Hermitage. 100ha. www.jaboulet.com
    Nach 170 Jahren wurde das bedeutende Erzeuger- und Handelshaus an den Schweizer Finanzier Jean-Jacques Frey verkauft. Seine Tochter Caroline ist nun wie schon auf Château La Lagune im Médoc für die Weinbereitung zuständig. Auf beiden Gütern lässt sie sich von ihrem ehemaligen Professor Denis Dubourdieu beraten. In den 1990ern ging es mit der Qualität bei Aîné abwärts, eine Generalkur war dringend nötig. Die Domaine konzentriert sich auf Hermitage und Crozes-Hermitage und bereitet eine Reihe von Cuvées aus diesen ACs. Der rote Hermitage La Chapelle gehört in großen Jahren zu den besten französischen Kreszenzen und reift mindestens 25 Jahre lang. Ebenfalls denkwürdig: der weiße Hermitage Le Chevalier de Sterimberg. Der Crozes-Hermitage Domaine de Thalabert und der weiße Crozes Mule Blanche zählen zu den Highlights ihrer Appellation. Weitere vorzügliche Abfüllungen sind der St-Joseph Le Grand Pompée, der Côte Rôtie Les Jumelles, der Cornas St-Pierre, der Châteauneuf-du-Pape Les Cèdres und ein sehr voller, fruchtiger Côtes du Rhône Parallèle 45. Ende der 1990er erwarb Jaboulet die Domaine Roure in Crozes und legte damit die Hand auf einige der besten Weinberge der AC.
    Joseph Jamet ***
    Ampuis. 7ha.
    Das Gut der Gebrüder Jean-Paul und Jean-Luc umfasst 25 Parzellen an der Côte Rôtie. Ihr Wein offenbart selbst in schwierigen Jahren feine Frucht und gute Struktur. In den letzten Jahren war ein steiler Qualitätsanstieg zu verzeichnen.
    Robert Jasmin **
    Ampuis. 5ha.
    Kleines Gut mit berühmtem Namen. Die Reben sind durchschnittlich 30 Jahre alt. Seit dem Tod von Robert Jasmin 1999 wird der Betrieb von Sohn Patrick geführt. Er hat einen sehr traditionellen Bereitungsstil