Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
Private Reserve.
Sichel
Bordeaux. Direktor: Allan Sichel. www.sichel.fr
Mitbesitzer von Château Palmer und Alleineigentümer von Château d’Angludet. In der eigenen Kellerei entstehen fruchtige, moderne Bordeaux-Weine und die Sirius-Linie mit ausgezeichneten fassvergorenen Weißen und in Eiche ausgebauten Roten.
Thunevin
St-Emilion. Direktor. Jean-Luc Thunevin.
Vor 20 Jahren trat Thunevin zum ersten Mal in Bordeaux auf den Plan. Heute gehören ihm Valandraud und weitere Güter.
Er arbeitet als Berater für die Fayat-Gruppe, vertreibt in Frankreich Weine wie Pingus und Harlan Estate und hat nun auch eine Merlot-dominierte Marke namens Bad Boy lanciert.
Médoc
Das Médoc ist der Landkeil nördlich von Bordeaux zwischen dem Atlantik und dem breiten Meeresarm Gironde, in dem sich die Flüsse Garonne und Dordogne vereinen. Seine Rebflächen erstrecken sich in einem wenige Kilometer breiten Streifen entlang des östlichen Gironde-Ufers auf einer Abfolge niedriger Hügel – oder besser Plateaus – mit mehr oder weniger steinigem Boden. Durchzogen wird dieser Landstrich von Gräben, den sogenannten jalles . Holländische Ingenieure legten sie im 17.Jahrhundert zur Entwässerung der neuen Weinberge an. Sie halten den Grundwasserspiegel niedrig und spielen im Weinbau eine wichtige Rolle.
In Graves flussaufwärts hinter Bordeaux ist der Kiesanteil im Boden am höchsten. Je weiter man das Médoc entlang flussabwärts kommt, desto geringer wird er. Grundsätzlich aber sind diese Ablagerungen nirgends gleichmäßig verteilt, weshalb das Verhältnis von Sand, Kies und Ton in Ober- und Unterboden von Weinberg zu Weinberg variiert. Nördlich von St-Estèphe, wo das Haut-Médoc aufhört, wird der Tonanteil höher als der Kiesgehalt.
Die Bepflanzung der croupes , der Kieskuppen, erfolgte in einem Jahrhundert großen Wohlstands unter einem parlement , dessen Mitglieder in vielen Château-Namen weiterleben, denn zwischen 1650 und 1750 gründeten und bepflanzten sie etliche Besitzungen. Damals nahm das Médoc unter den Pichons, Rauzans, Ségurs und Léovilles einen ähnlichen Aufschwung wie heute das Napa Valley mit seinen Krugs, Martinis, de la Tours und Beringers. Stil und Gewicht der Weine, den diese Granden heranzogen, sind bis heute in der Welt ohne Beispiel. Dazu beigetragen haben in wundersamer Weise die mageren Böden, die kräftigen Reben, die weiche Luft und sogar das perlengleich schimmernde Licht der Küste. Mit den Jahrhunderten bestätigte sich, was die damaligen Investoren instinktiv wussten: Auf den Kiesbänken am Ufer reift der beste Wein. Jene, die als Erste Reben anzubauen begannen, sind bis heute qualitativ ganz vorn geblieben. Mithin ist der Begriff des Premier Cru, des »Ersten Gewächses«, so alt wie die Güter selbst.
Heute wird das Médoc in acht Appellationen unterteilt. Fünf davon sind auf jeweils eine Gemeinde beschränkt (St-Estèphe, Pauillac, Moulis, Listrac und St-Julien), eine erstreckt sich über fünf Gemeinden (Margaux), eine weitere dient als Einheitszone für gleichwertige Bereiche außerhalb der ersten sechs (Haut-Médoc) und die letzte (Médoc) nimmt die Nordspitze der Landzunge ein.
Margaux
Die Appellation Margaux umfasst ein wesentlich größeres Gebiet als nur die Gemeinde Margaux. Mit eingeschlossen sind die Nachbardörfer Cantenac, Labarde, Arsac und Soussans. Mit 1408 Hektar ist die AC größer als Pauillac oder St-Estèphe.
Zudem gibt es hier eine größere Zahl von Crus Classés und hochrangigen Châteaux als in irgendeiner anderen AC.
Margaux ist ein großes, verschlafenes Dorf mit einem kleinen maison du vin für Touristen. Die Weine stammen vom leichtesten, kiesigsten Grund im gesamten Médoc und gelten als dessen feinste, duftigste Gewächse. Die aus Cantenac haben – theoretisch – geringfügig mehr Körper, die von den schwereren, nach Norden zu tieferen Böden von Soussans etwas weniger Klasse.
Viele Châteaux von Margaux drängen sich im Ort selbst, während ihre Weinberge über die Gemeinde verteilt sind.
Margaux: Premier Cru
Château Margaux ****
Besitzerin: Corinne Mentzelopoulos. 78 ha, davon 12 ha weiße Rebsorten. Rot: Cabernet Sauvignon 75 %, Merlot 20%, Petit Verdot, Cabernet franc 5%. Weiß: Sauvignon blanc 100%. www.chateau-margaux.com
Neben Lafite das edelste, aristokratischste Premier-Cru-Gut.
Seine Weine sind nie derb oder wuchtig, sondern in Duft und Geschmack ein Musterbeispiel an Eleganz. Selbst in großen Jahren präsentieren sie sich
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