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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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Eiche ausgebaut – ein Geschmack, den man mögen muss.
    Valdesil * – **
    Vilamartín de Valdeorras. ww.valdesil.com
    Bioweingut mit einem grasigen roten Mencía und einem sortenreinen Godello namens Valdesil.

Oberer Ebro
    Obwohl hier verständlicherweise Rioja dominiert, haben neuere Entwicklungen in Navarra und insbesondere Somontano der gesamten Großregion einen Spitzenplatz im spanischen Qualitätsweinbau gesichert.
    Rioja
    Als Anbaubereich kann Rioja auf eine längere Geschichte als Bordeaux zurückblicken. Nach Meinung einiger französischer Historiker stießen die Römer in diesem Teil Spaniens sogar auf den Vorfahren der Cabernet-Traube. Fest steht, dass sie wie an der Rhône dem Ebro vom Mittelmeer aus folgten und seinen Lauf als Korridor mit den ihnen vertrauten klimatischen Bedingungen hinein in kälteres, unwirtlicheres Land nutzten. Im Quellgebiet des Ebro fanden sie in über 600 Meter Höhe am kleinen Nebenfluss Río Oja ideale Bedingungen für den Weinbau.
    Die weitere Geschichte von Rioja verlief ähnlich wie in anderen römischen Weinbaugebieten. Es folgte ein rascher, vom Einfall der Mauren noch beschleunigter Niedergang, die Vorherrschaft der Kirche, eine langsame Renaissance im 16.Jahrhundert, aber keine größeren Änderungen bis ins 18. oder frühe 19.Jahrhundert. Dann geriet Rioja unter den Einfluss von Bordeaux. Damit verbreitete sich hier auch die neue Idee, Wein nicht mehr in Tierhäuten aufzubewahren, sondern in Fässern zu lagern. Erste Versuche wurden 1787 gemacht, doch die reaktionären Ludditen unterdrückten die neue Mode, bis sich reformfreudige adelige Landbesitzer letztendlich durchsetzten – etwa zur selben Zeit, als der Baron Ricasoli auch den Chianti »erfand«.
    Die ersten gewerblichen Bodegas des modernen Weinzeitalters wurden um 1860 vom Marqués de Riscal und dem Marqués de Murrieta gegründet. Sie orientierten sich sehr stark am Château-System von Bordeaux, verarbeiteten Lesegut aus der Umgebung (was bis heute so geblieben ist) und füllten den Wein in Flaschen ab. Damit mehrten sie den Ruf des Anbaugebiets im allergünstigsten Moment, denn die Reblaus wütete gerade in Bordeaux, weshalb Frankreichs Kapital und Technik einen neuen Erschließungsbereich brauchten. Noch vor der Jahrhundertwende war ein Dutzend viel größerer Bodegas entstanden. Sie bezogen ihre Trauben nun aus einem wesentlich umfangreicheren Gebiet: Alle drei Rioja-Bereiche trugen das Ihre zu den Verschnitten bei. Die Güter verkörpern bis heute den Geist der damaligen Zeit. Mit ihrer Ansammlung riesiger, fast vulgär protziger Architektur erinnern sie fast an die Champagnerhauptstadt Epernay, die zur selben Zeit groß wurde.
    Die Reblaus erreichte Rioja in den ersten Jahren des 20.Jahrhunderts. Dieser gravierende Einschnitt, verbunden mit dem Ersten Weltkrieg und dem anschließenden Bürgerkrieg, verhinderte, dass die Bodegas ihre Präsenz auf den ausländischen Märkten ausbauen konnten, obwohl Rioja als erstes Anbaugebiet des Landes 1926 einen Consejo Regulador zur Kontrolle der Weinproduktion einrichtete. Auch wenn in dieser Zeit einige hervorragende Jahrgänge entstanden, die man noch heute gelegentlich antrifft, kannten bis zum internationalen Weinboom der 1970 er-Jahre nur Kenner in Spanien und Lateinamerika den Rioja. Danach allerdings wurden etliche neue Bodegas gegründet. Der Aufschwung ging einher mit zahlreichen Übernahmen und einem starken Anwachsen der Rebfläche und Produktion. Auch die Bereitungsverfahren veränderten sich, sodass neue Stile zum bereits beachtlichen Spektrum dazukamen. Heute gibt es rund 1200 Kellereien im Anbaugebiet.
    Rioja besteht im Grund aus drei Bereichen mit einer Gesamtrebläche von über 63500 Hektar. Sie folgen dem Tal des Ebro von den Conchas de Haro, einer Felsenschlucht, mit der sich der Fluss durch die Sierra Cantábrica zwängt, bis zum wesentlich breiteren Tal bei Alfaro, 95 Kilometer weiter östlich und fast 300 Meter tiefer gelegen.
    Die höchste Region, La Rioja Alta, hat als Zentrum Logroño, das Herz des Anbaugebiets aber ist Haro. Weitere Bodegas findet man in Cenicero, Fuenmayor und Navarrete. Insgesamt stehen in Rioja Alta 20500 Hektar unter Reben. Die Böden bestehen aus kalk- oder eisenführendem Ton sowie Schwemmlandschluff. Es herrscht ein kühles Klima bei recht hoher Niederschlagsmenge. Die Weine aus Rioja Alta haben den höchsten Säuregehalt, den feinsten Geschmack und die beste Struktur, Finesse und Textur, weshalb sie fast endlos

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