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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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als er erkannte, daß sie ihn ebenfalls gesehen hatten. Ein Aufstand! Der dreckige Pöbel wagte es wahrhaftig, sich gegen die Herrschaft der Junta aufzulehnen! Er tastete nach der Pistole, aber in aufsteigender Panik erinnerte er sich daran, daß er sie Remmer vor die Füße geworfen hatte, als dieser seinen Anfall bekam.
    Ein Knüppel – augenscheinlich ein umfunktionierter Belegnagel von einem Schiff – flog heran und traf Brunners Kopf. Stechender Schmerz stachelte ihn zum Rennen an. Angst, nackte Angst war einen Augenblick lang in ihm, und die Stimmen, die jetzt laut wurden, trugen ebenfalls nicht dazu bei, ihn zu beruhigen.
    „Du hast getroffen, Hein!“
    „Das ist Brunner, der starke Mann der Junta. Wir müssen ihn erwischen, denn er ist einer von den schlimmsten!“
    „Schneide ihm den Weg ab, Malte!“
    Brunner stolperte mehrmals, aber wie durch ein Wunder gelang es ihm, den aufgebrachten Fischern zu entkommen. Hein. Malte. Er würde sich die Namen merken. Das Dunkel ließ ihn im Nebel untertauchen. Flüche drangen aus allen Windrichtungen an seine Ohren. Dazwischen wieder die bleichen Schemen der Suchscheinwerfer und das Rattern der Gewehre.
    Als er die Flugsicherung erreichte, baute sich eine hünenhafte Gestalt vor ihm auf. Brunner schlug zu, und ein Schmerzenslaut zeigte ihm, daß es Manteuffel war, der sich hier postiert hatte. Rasch klärte sich das Mißverständnis. Manteuffel riß Brunner an der Jacke in den Kontrollraum.
    „Die Eingeborenen machen Stunk“, sagte Trenck. Sein von allen Lastern der Welt gezeichnetes Gesicht grinste Brunner an. „Aber unsere Jungs haben bald alles wieder unter Kontrolle. Der Aufstand war nicht vorbereitet. Sie haben keine Chance.“
    Das Telefon schrillte. Brunner hob ab.
    „Brunner?“ giftete eine schrille Stimme. Es war Admiral Rufus Pech.
    „Ja.“
    „Gott sei Dank, Sie leben noch! Wie konnte diese elende Schweinerei passieren, Brunner? Wie? Schlafen die Soldaten auf ihren Posten? He? Wo sind Reschkats ominöse Elitetruppen, die angeblich jede Revolte im Keim ersticken können? Was?“
    „Wie ich eben hörte, Herr Admiral, haben unsere Soldaten die Insel fast wieder unter Kontrolle. Der Pöbel wird einen Denkzettel erhalten, den er sein Leben lang nicht wieder vergißt. Diesmal machen wir kurzen Prozeß und hängen die Rädelsführer. Ich kenne ihre Namen: Hein und Malte. Zwei Fischer aus dem Unterland. Es wird allen Hitzköpfen eine Lehre sein!“
    Pech murmelte etwas. Dann erklangen Schüsse durch die Leitung.
    „Herr Admiral?“ schrie Brunner aufgeregt. „Hören Sie mich noch? Herr Admiral! Herr Admiral!“
    Ein Krächzen kam aus dem Hörer, dann ertönte ein Knall, der fast Brunners Trommelfell platzen ließ.
    „Sie haben …“
    Trenck schrie plötzlich auf und trat von dem Fenster zurück, durch das er nach draußen gestarrt hatte. „He!“ schrie er. „Sie rücken gegen den Sender vor! Die haben ja Waffen!“
    Brunner erblaßte. Jemand drückte ihm ein automatisches Gewehr in die Hand.
     
7
     
    „Halt! Nicht weglaufen!“ rief Tycho.
    Mehrere Männer blieben stehen. Er hatte sie erschreckt. Jetzt rufe ich schon wie ein Offizier, dachte Tycho.
    „Nein, nein, ihr nicht“, fügte er hinzu und rannte los. „Ich meine dich dort, mit dem karierten Hemd.“
    Im nächsten Moment war er bei dem Mann, den er gemeint hatte, und riß ihn an der Schulter herum. Die anderen Männer gingen weiter. Einige schüttelten den Kopf, während die meisten nicht aufsahen. Der Schock saß ihnen allen noch sichtlich in den Knochen.
    Der kleine, ältere Mann hatte für Sekunden einen gehetzten Gesichtsausdruck angenommen. Als er nun seine Augen flink über Tychos Gestalt und dann bis hin zu den fernsten Baracken und Wachttürmen laufen ließ und dabei erkannte, daß ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, nahmen seine Züge unbeherrschte Wut an.
    „Was fällt dir ein?“ fauchte er drohend. „Was soll das? Willst du mich anmachen?“
    Er riß sich aus Tychos Griff. Sekundenlang sah es so aus, als wolle er zu einem Schlag ausholen.
    „Mann, tut mir ja leid …, daß ich so geschrien habe“, entschuldigte sich Tycho fahrig. „Aber ich bin in einer verzweifelten Lage. Du kannst mir helfen.“
    „In einer verzweifelten Lage sind wir alle“, erwiderte der Mann mürrisch und spuckte aus. „Hier kann dir niemand helfen. Und wenn du mich nicht in Ruhe läßt, dann werde ich dir wirklich helfen. Aber anders, als du es erwartest, Junge!“
    Tycho glaubte nun den

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