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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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engagiert, ihr Medaillon zurückzuholen. Ich habe einmal versagt und habe nicht vor, ein zweites Mal zu scheitern. Ich marschiere zur Mehrjungfrau mit dem Vorhaben, Donax, dem Unterhäuptling der Bruderschaft, direkt ins Auge zu blicken und die Rückgabe des Schmuckstücks zu verlangen. Aber leider kommt es nicht dazu. Noch bevor ich die Tür zu der Kaschemme erreiche, fliegt sie auf, und Donax, Conax und etwa zwanzig ihrer Mitbrüder stürzen heraus. Ihnen folgen Rauchschwaden und offene Flammen. Die Mehrjungfrau wird bis auf die Grundmauern niederbrennen. Ich schüttele den Kopf. Das hier entwickelt sich zu einem weiteren wirklich miesen Tag.

5. KAPITEL
    Die trockenen heißen Sommer machen Turai sehr anfällig für verheerende Feuersbrünste. Glücklicherweise ist die Feuerwehr der Stadt ziemlich auf Zack. Einige halten sie sogar für die beste der ganzen zivilisierten Welt. Angesichts der Tatsache, dass der größte Teil unserer Stadt aus großen Holzgebäuden errichtet ist, die sich dicht aneinander drängen, wäre auch alles andere zu wenig. Nachdem die halbe Stadt vor etwa siebzig Jahren beinah vollständig niedergebrannt ist, gab es nachdrückliche Bemühungen, unsere Fähigkeiten zur Feuerbekämpfung zu verbessern. Dank einer ganzen Reihe von Beschlüssen des Senats müssen die Präfekten, die die Viertel regieren, eine ausreichende Zahl von Wasserkarren stellen und unterhalten. Zusammen mit der Ausrüstung und Personal, das sie bemannt. Während des letzten Krieges kam uns das gut zupass. Damals haben die Orgks Turai belagert und mit ihren Katapulten Feuerbälle über die Mauern geschleudert. Aber sie konnten die Stadt damit nicht wie beabsichtigt zerstören. Etwa um dieselbe Zeit hatte ein fähiger Ingenieur der Armee eine neue Art Wasserpumpe entwickelt, die in den Händen einer starken Mannschaft in der Lage ist, Wasser unter Druck beinah fünfzig Meter weit zu spritzen. Mit diesem Werkzeug bewaffnet haben unsere Feuerwehrmänner in den letzten Jahren heroisch ihren Dienst versehen. Sie bilden eine der wenigen Gruppierungen der Stadt, die ausnahmslos von allen Bewohnern Turais bewundert werden.
    Als sich die Kaschemme leert und der Rauch aus den Fenstern dringt, werden die ersten Rufe nach der Feuerwehr laut. Eine Alarmglocke wird geschlagen, und die Leute blicken erwartungsvoll auf das Ende der Gasse. Sie erwarten, jeden Augenblick die Pferdefuhrwerke der Wehr zu sehen. Aber nichts passiert. Es kommt keiner. Als Donax, der Bruderschaftsunterhäuptling, begreift, dass sein Hauptquartier in Flammen aufgehen wird, verfällt er in eine gewisse Hektik. Er schreit seine Leute an, Wasser aus den Nachbarhäusern zu holen, und droht ihnen mit der Faust, um sie ein bisschen anzuspornen. Doch so wie die Flammen um sich greifen, bezweifle ich, dass es viel nützen wird.
    Normalerweise würde es mich ja freuen, die Mehrjungfrau niederbrennen zu sehen, aber dann fällt mir ein, dass dies meinen unmittelbaren Zwecken eher abträglich ist. Ich gehe zu Donax hinüber. Er beachtet mich nicht, weil er zu sehr damit beschäftigt ist, seinen Laden zu retten. Da kann er keine Sekunde für einen unwillkommenen Detektiv erübrigen. Ich packe ihn am Arm.
    »Vergisst du nicht etwas, Donax?«
    Ich deute auf einen jungen Mann in einem schicken Umhang, der auf der Gasse hockt. Entweder hat er Rauch inhaliert, oder er leidet noch unter dem Schock, dass er mir nichts, dir nichts aus einem brennenden Gebäude gezerrt wurde. Was wahrscheinlicher ist.
    »Dein Schoßzauberer.«
    »Was?«
    »Orius. Oder, um seinen vollen Namen zu nennen, Orius Feuerzähmer. Dieser Name legt meiner Meinung nach nahe, dass er vielleicht in der Lage sein sollte, etwas Wirkungsvolles zu unternehmen.«
    Donax verschwendet keine Zeit. Im Handumdrehen hat er den unseligen jungen Mann auf die Füße gezerrt und schiebt ihn zum Feuer.
    »Mach’s aus!«, schreit Donax.
    Orius sieht aus, als würde er sich lieber woanders in Ruhe um seine angeschlagene Gesundheit kümmern. Er hat Mühe, gerade zu stehen. Ich kann nicht behaupten, dass er mir sonderlich Leid tut. Ich fand es sowieso keine gute Idee von dem jungen Zauberer, sich mit der Bruderschaft einzulassen. Das Leben als Bruder lohnt sich zwar, aber manchmal kann es auch ganz schön hart sein.
    Gerade als es so aussieht, als würden die Flammen die ganze Kaschemme verzehren, kommt Orius wieder zu Atem und sammelt sich. Er singt eine Anrufung. Die Flammen scheinen schwächer zu werden. Er singt den Zauber erneut,

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