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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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einem Bein auf das andere, weil sie es kaum erwarten kann, mir etwas zu erzählen.
    »Sie wetten auf das Ergebnis. Obwohl ich ihnen gesagt habe, dass sie das nicht tun sollten.«
    Ich habe nicht den leisesten Schimmer, wovon sie eigentlich redet.
    »Wovon redet Ihr eigentlich?«
    »Alle wetten darauf, wie viele Tote es in dem Fall geben wird, an dem du arbeitest. Und das tun sie nur deshalb, weil ich dich gewarnt habe, dass es ein Blutbad gibt! Ein Buchmacher war hier und hat ihre Wetten entgegengenommen!«
    »Dandelion«, sagt Makri laut. »Lenk Thraxas nicht mit deinen hanebüchenen Geschichten ab! Er ist ein viel beschäftigter Mann!«
    »Die kann vielleicht auf komische Ideen kommen«, meint Ghurd. Er sieht aus, als hätte er ein verdammt schlechtes Gewissen.
    Ich starre die beiden an. »Ist das wahr?«
    »Das höre ich zum ersten Mal«, erwidert Makri. »Solltest du nicht längst unterwegs zur Hochschule sein, um mich von dem Verdacht des Diebstahls reinzuwaschen?«
    »Das kann warten. Ich habe mich schon gewundert, wieso du so scharf auf die genaue Zahl der Toten warst.«
    Makri versucht, unschuldig dreinzublicken.
    »Ich würde niemals auf eine solche Tragödie von vier Toten wetten«, erklärt sie würdevoll.
    »Vier?«
    Parax meldet sich zu Wort. Er hat unserem Gespräch bisher schweigend im Hintergrund gelauscht. »Hast du vier gesagt? Schon vier?« Er dreht sich zu Moxalan um. »Ich erhöhe meine Wette!«
    Verschiedene Herumstehende wollen sich ihm anschließen. Sie scheinen bereits hohe Beträge gesetzt zu haben.
    »Wir sollten vielleicht sogar verdoppeln«, meint einer.
    Ich bin außer mir vor Wut. »Steckt die ganze Kaschemme etwa unter einer Decke? Ich kann nicht glauben, dass ihr so tief sinken könnt!«, schreie ich und lasse meinen vernichtenden Blick über Makri, Ghurd und die ganze Versammlung von Tunichtguten gleiten.
    »Hättest du nicht einfach die Klappe halten können, du Idiotin?«, faucht Makri Dandelion an.
    »Lass Dandelion in Ruhe!«, zische ich sie an. »Sie ist die einzige ehrliche Person hier! Makri, ich bin entsetzt von dir!«
    Eine Splittergruppe will wissen, ob es stimmt, dass die Zaubererinnung der Bruderschaft den Krieg erklärt hat.
    »Wenn sie anfangen, mit Zaubersprüchen um sich zu werfen, können wir möglicherweise mit fünfzig oder mehr Toten rechnen.«
    »Zählen wir weiter, wenn Thraxas umgebracht wird?«, erkundigt sich Parax bei Moxalan.
    »Nein. In den Regeln ist festgeschrieben, dass nach Thraxas’ Tod keine weiteren Toten gezählt werden.«
    »Welche Regeln?«, erkundige ich mich.
    »Die Regeln der Wette. He, sieh mich nicht so an, Thraxas. Ich bin der Sohn eines Buchmachers. Nur weil ich auf die Hochschule gehe, heißt das noch lange nicht, dass ich aus dem Geschäft ausgestiegen bin.«
    Ich schüttele den Kopf. Unter meiner Tunika bin ich schweißgebadet. Natürlich habe ich nie erwartet, unter der Klientel der Rächenden Axt so etwas wie Moral zu finden, aber selbst ich bin von diesen Auswüchsen überrascht. Es ist unaussprechlich unmoralisch. Sie wetten auf die Zahl der Toten, die es bei meinem jetzigen Fall gibt? Was hat das für Auswirkungen auf meinen Ruf? Man nennt mich ja jetzt schon »Leichen-Pflastern-Seinen-Weg-Thraxas«. Ich verwünsche alle Umstehenden ausgiebig. Ich bin so wütend, dass ich die Kaschemme tatsächlich verlasse, ohne noch ein Bier zu trinken. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann mir so was das letzte Mal passiert ist. Ich muss zur Mehrjungfrau und das Medaillon wiederholen. Und zwar so schnell wie möglich. Ich marschiere los und nehme mir vor, ein ernstes Wort mit Makri und Ghurd zu reden, wenn ich wieder zurückkomme.
    Der Weg zur Mehrjungfrau ist von jugendlichen Boahhändlern gesäumt. In ihrer Nähe lungern ihre Kunden herum, in verschiedenen Stadien der Bewusstlosigkeit. Selbst in der frischen Luft ist der Geruch von verbranntem Boah leicht auszumachen. Bei diesem Rauschmittel ist die Lage vollkommen außer Kontrolle geraten. Vor zehn Jahren waren die Jugendlichen aus diesem Viertel noch damit beschäftigt, Obst vom Markt zu stehlen. Jetzt erdolchen sie irgendwelche Fremde für ein paar Gurans. Die Gewalt der Banden, die den Handel kontrollieren, hat sich proportional zu dem Gewinn, der hier erzielt werden kann, gesteigert. Der hohe Zuwachs an illegalem Profit hat zu einer stadtweiten Korruption quer durch alle Schichten geführt. Turai ist am Ende. Wir müssen uns nicht nur vor den Orgks schützen.
    Lisutaris hat mich

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