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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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sie des Diebstahls bezichtigt, kostet sie eine ungeheure Überwindung.
    »Ich bin heute Morgen zur Hochschule gegangen. In das Rhetorikseminar. Ich musste in den Gemeinschaftsraum, um dort meine Beutel abzugeben, weil ich zwei Messer bei mir hatte und sie mir nicht erlauben, sie mit in die Klasse zu nehmen.«
    »Warum hast du die beiden Messer überhaupt mitgenommen?«
    »Warum nicht?«
    »Stimmt, dumme Frage. Mach weiter.«
    »Dort gibt es Schränke. Ich habe einen Schlüssel dafür. Ich habe meine Messer weggepackt und bin in das Seminar gegangen. Wir haben gelernt, wie man vor Gericht redet. Etwa nach der Hälfte des Seminars kam ein Student in den Raum und sagte, dass Professor Toarius mich sehen wollte. Das ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise geht er mir geflissentlich aus dem Weg. Also bin ich in sein Büro gegangen, und er sagte, dass einem anderen Studenten Geld aus dem Schrank im Gemeinschaftsraum entwendet worden wäre und man gesehen hätte, wie ich es genommen habe. Und dann hat er mich von der Hochschule verwiesen!«
    Makris Stimme ist während der Schilderung immer schriller geworden, und am Ende wird sie fast von ihren Emotionen überwältigt. Die Leute starren uns an, aber nicht so auffällig, wie sie das noch vor einem Jahr getan hätten. Der Anblick von Makri, die schwer bewaffnet über den Quintessenzweg marschiert, ist den Anwohnern allmählich vertraut. Aufgrund des Orgk-Blutes in ihren Adern ist sie zwar nicht direkt beliebt, aber die Leute hüten sich, ihr in die Quere zu kommen.
    »Makri, geh nach Hause. Ich regele das für dich. Ich weiß, dass der Professor es auf dich abgesehen hat. Zweifellos hat er das verschwundene Geld nur als Vorwand genommen, um voreilige Schlüsse zu ziehen.«
    »Wie kann er es wagen, mich des Diebstahls zu beschuldigen?«
    Es ist wirklich ungerecht. Makri ist erbarmungslos ehrlich. Manchmal ist selbst mir das zu viel.
    »Ja, wie kann er es wagen? Aber willst du wirklich aus der Stadt fliehen müssen? Nach all der Arbeit, die du hier schon geleistet hast? Und was ist mit deinem Plan, auf die Kaiserliche Universität zu gehen?«
    »Du hast mich deswegen doch ausgelacht. Alle lachen mich deswegen aus!«
    Ich bin frustriert. In diesem Moment sollte ich eigentlich daran arbeiten, ein wertvolles Juwel für Lisutaris zurückzuholen, und nicht einer Kellnerin helfen, ihre berufliche Karriere weiterzutreiben.
    »Natürlich ist das lächerlich. Weil es unmöglich ist. Aber du hast seit deiner Ankunft schon andere unmögliche Dinge bewerkstelligt. Zum Teufel, vielleicht schaffst du das sogar auch noch. Also hör auf, damit zu drohen, deinen Professor umzubringen, und komm zurück in die Rächende Axt. Ich gehe zur Hochschule, finde heraus, was los ist, und bereinige die Angelegenheit.«
    Makri starrt mich lange an. Es widerspricht ihrer Natur, jemand anderen ihre Probleme lösen zu lassen.
    »Lisutaris hat vor, dich bei ihrem Maskenball einem Mathematikprofessor von der Kaiserlichen Universität vorzustellen«, ködere ich sie.
    »Kannst du die Angelegenheit noch heute bereinigen?«, will Makri wissen.
    »Ich kann es versuchen.«
    »Wenn du es heute klärst, bin ich einverstanden. Wenn nicht, werde ich Toarius morgen umbringen und auch jeden anderen, der mir in der Hochschule über den Weg läuft, wenn mir danach ist.«
    Makri wirbelt auf ihrem Absatz herum und geht wieder in die Kaschemme zurück. Plötzlich bleibt sie stehen, als wäre ihr noch etwas eingefallen.
    »Wie läuft es in dem Fall, in dem du gerade ermittelst?«, erkundigt sie sich.
    »Es wird immer schlimmer.«
    »Jemand gestorben?«
    »Ja.«
    »Wieviele?«
    Ich starre sie an.
    »Was soll das heißen, wie viele?«
    »Ich bin einfach nur neugierig.«
    »Vier, wenn du es genau wissen willst. Warum interessiert sich plötzlich jeder für meine Angelegenheiten?«
    Makri marschiert wortlos zurück in die Kaschemme. Da ich bisher noch kein Bier habe nachfüllen können, folge ich ihr. Ich trete mit einer entschlossenen Miene an den Tresen, die jeden warnt, mir in die Quere zu kommen. Unglücklicherweise verfängt das nicht bei Dandelion, die aus dem Nichts auftaucht und sich mir praktisch vor die Füße wirft.
    »Ich habe schreckliche Neuigkeiten«, klagt sie.
    »Wenn es etwas mit den Sternen zu tun hat, will ich es nicht hören.«
    »Du musst aber zuhören!«
    »Kann das nicht warten, bis ich ein Bier getrunken habe?«
    Anscheinend nicht. Diese Frau lässt sich durch nichts abschütteln. Sie hüpft förmlich von

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