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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Erklärung für die Geschehnisse denken. Wenn ich es genauer betrachte, könnte es sogar die Zerstörung der ganzen Welt nach sich ziehen. Der Baum verschwindet genauso rasch, wie er gewachsen ist. Ich vertraue darauf, dass die Zaubererinnung ihre vereinten Kräfte auf diese merkwürdigen Erscheinungen richtet, und kümmere mich wieder um meine eigenen Probleme.
    Ich könnte zu Kahlius gehen und ihm alles erzählen, was ich weiß, aber dafür ist es vermutlich zu spät. Sobald Kahlius erfährt, dass ich schon seit einer Woche von dem verschwundenen Juwel Kenntnis hatte, wird er sich auf mich stürzen wie ein Böser Bann. Ich werde bestimmt sofort der Palastwache übergeben, und Rhizinius wird aller Voraussicht nach einen Freudentanz aufführen, weil er mich einsperren kann. Also kommt es wohl überhaupt nicht in Frage, die Wahrheit zu erzählen. Bedauerlicherweise bietet aber weiteres Schweigen auch keine große Hoffnung. Morgen auf dem Ball wird sowieso alles herauskommen.
    Ich frage mich, ob es mir nützen könnte, herauszufinden, wie das Medaillon überhaupt verschwunden ist. Lisutaris hält mich ständig davon ab, diesen Punkt genauer zu untersuchen, und behauptet, dass nur die Wiederbeschaffung des Medaillons von Bedeutung wäre. Doch wenn ich im Büro des Konsuls auftauche und eine vollständige Erklärung liefern kann, wer das Medaillon gestohlen hat und warum, könnte ich vielleicht meine Strafe herunterhandeln. Trotzdem geht mir das gegen den Strich. Ich würde damit gegen den ausdrücklichen Wunsch meiner Klientin handeln. Dennoch behalte ich diese Möglichkeit in Reserve, auch wenn es selbst im besten Fall ein eher schwacher Plan ist.
    Das Einzige, was mir wirklich helfen könnte, wäre, das Medaillon sofort zu finden und es Lisutaris zurückzubringen. Sie könnte das gute Stück Konsul Kahlius präsentieren, und dann würde sich die Angelegenheit wieder beruhigen. Sie könnte sogar rundheraus abstreiten, dass sie es überhaupt verloren hätte. Wer könnte ihr schon das Gegenteil beweisen? Vielleicht kämen wir sogar damit durch.
    Mir schießt durch den Kopf, dass ich vielleicht einen Fehler gemacht habe, als ich Lisutaris’ so genannten Hinweisen durch die Stadt gefolgt bin. Natürlich, wenn man nach einem verlorenen Medaillon sucht und die Oberhexenmeisterin der Zaubererinnung hastig bei einem auftaucht und sagt, dass sie dieses Medaillon aufgespürt habe, wird man ihr glauben. Aber was hat mir das gebracht? Genau genommen gar nichts. Außer einem Haufen Leichen und Kopfschmerzen, weil ich in der Hitze herumgelaufen bin. Ich weiß nicht einmal, ob das Medaillon überhaupt an einem dieser Plätze gewesen ist. Irgendjemand könnte Lisutaris auch an der Nase herumgeführt haben. Nur weil Lisutaris sehr mächtig ist, heißt das noch lange nicht, dass sie immer richtig liegen muss. Vielleicht wäre ich schneller weitergekommen, wenn ich mich an meine eigenen Ermittlungsmethoden gehalten hätte. Ich habe schon eine Menge Verbrechen aufgeklärt, indem ich einfach nur durch die Stadt gelaufen bin und viele Fragen gestellt habe.
    Mittlerweile habe ich die südliche Stadtmauer erreicht. Ich durchquere ein kleines Tor, das zur Küste führt. Das ist ein felsiger Abschnitt, weit weg vom Hafen. Weiter oben an der Küste gibt es auch einige goldene Sandstrände, aber so nah an der Stadt schlägt das Meer an einen öden Strich felsiger Naturbecken. Es stinkt hier höllisch nach dem Abwasser, das aus Turai herausgeleitet wird. Deshalb wird dieser Ort nur selten besucht. Selbst die Fischer, die in den flachen Becken Krebse zu fangen pflegen, halten sich von diesem verschmutzten Teil der Küste fern, vor allem im heißen Sommer. Bei dem widerwärtigen Gestank rümpfe ich unwillkürlich die Nase. Warum bin ich hierher gegangen? Ich sollte lieber zum Hafen gehen und die Schiffe überprüfen. Vielleicht finde ich sogar eine Trireme, die nach Süden geht und möglicherweise eine Passage für mich hat.
    Da sehe ich eine Gestalt in der Entfernung, die halb hinter einer kleinen Felsreihe verborgen ist. Ich will gerade weitergehen, als mir etwas an den Bewegungen des Menschen bekannt vorkommt. Meine Neugier ist geweckt, und ich schlendere hinüber. Dabei achte ich darauf, dass ich nicht auf dem Schleim ausrutsche, der an den Felsen klebt. Als ich die Felsreihe erreiche, erkenne ich Harm den Mörderischen, der in einem kleinen Bassin herumwühlt.
    »Sucht Ihr nach Krabben?«
    Überrascht von der Störung sieht er hoch. »Ich habe

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