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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Willen nicht treffen, da ständig Leute kamen und gingen und unaufhörlich irgendwelche kichernden und lachenden Kinder hin und her flitzten.
    Allem äußeren Anschein nach gedieh die Gemeinschaft prächtig und erfreute sich bester Gesundheit, ungeachtet des Umstands, dass sie inmitten von Gefahren lebte, die ausreichten, einem voll ausgerüsteten Erkundungsexpeditionskorps den Garaus zu machen. Teal und ihr Volk hatten sich so vollkommen einem Leben im Wald angepasst, dass, wenn man sie in Ruhe ließ, in ein paar weiteren hundert Jahren jegliche Erinnerungen an etwaige Commonwealth-Vorfahren vermutlich ganz vergessen sein würden.
    Ob man sie allerdings tatsächlich in Ruhe ließ, war äußerst fraglich. Wo ein Schiff zufällig gelandet war, würden wahrscheinlich bald andere folgen. Ein weiteres Problem, mit dem er sich auseinanderzusetzen hatte, als gebe es nicht schon genug, um das er sich sorgen musste.
     
    Es vergingen mehrere Tage, bevor er, mit Ponders Segen, zu dem verfluchten Ort in dem Wald gebracht wurde, der Schauplatz des kurzen Aufenthalts der bösen Himmelspersonen auf dieser Welt gewesen war.
    Unter einer pulsierenden, fruchtbaren Decke aus Laub waren die Ruinen eines Homanx-Handelsaußenpostens deutlich zu erkennen. Flinx hatte keine Ahnung, woher die Erbauer einst gekommen waren, aber was die Tragödie betraf, welche die hoffnungsfrohen, doch allzu zudringlichen Siedler ereilt hatte, ließen Ponders Geschichten in ihrer Ausführlichkeit keine Fragen offen.
    Mit der Hilfe des Schamanen und anderer Stammesmitglieder wurde ein Pfad durch die erstickenden Lianen und Wurzeln gehackt, die von den Gebäuden Besitz ergriffen hatten. Durch nahezu jede Öffnung hatten sich Äste und Schlingpflanzen in die Innenräume gedrängt. Zerbeulte und verbogene Türen lagen herum, aus den Angeln gehoben vom schleichenden, doch unerbittlichen Wuchs der Vegetation. Sekundäre und tertiäre Bäume waren durchs Fundament gebrochen und weitergewuchert, bis ihre Spitzen das Dach durchstoßen hatten.
    Zahlreiche Indizien legten Zeugnis davon ab, wo eine Feuersbrunst durch den Komplex gefegt war, wenngleich die Fülle an pflanzlichem Leben viele der ursprünglichen Wunden und Narben geheilt oder überdeckt hatte. Flinx musste lächeln beim Anblick der von pinkfarbenen und gelben Blumen umrankten Lianen, die sich um ein am Boden montiertes Geschütz gewunden hatten. Einst eine Tod und Vernichtung bringende Waffe, hatte die Zeit es zu einem dekorativen Pflanzkübel degradiert.
    Flinx hätte das Geschütz gern näher untersucht, aber Ponder hielt ihn zurück. »Gefährliche Tiere hausen an den dunkelsten Orten.« Es war offensichtlich, dass allein Flinx’ Neugier den Schamanen dazu veranlasst hatte, mit ihm in den Ruinen umherzustreifen. Die meisten Stammesmitglieder hatten sich, nachdem sie dabei geholfen hatten, den Weg ins Innere freizulegen, dafür entschieden, draußen zu warten. Für sie war der Komplex nichts weiter als der Ort einer unliebsamen kollektiven Erinnerung, und es gab keinen Grund, welche Geister auch immer herauszufordern, die in seinen Tiefen herumlungern mochten.
    »Diese Tiere, von denen du gerade gesprochen hast, machen sie dir Angst?«, fragte Flinx den Schamanen. Ponder nickte ernst. »Dann machen sie mir ebenfalls Angst.« Er deutete einen schwach erhellten Gang hinunter. »Sehen wir mal, wie es da hinten aussieht. Was genau ist hier eigentlich passiert?«
    »In den Geschichten heißt es, dass die Himmelspersonen kamen, um dem Wald etwas wegzunehmen.« Vorsichtig machte der Schamane einen Schritt um ein verbogenes Stück Stelamic herum. »Sie konnten nicht emfaltieren, nicht ein einziger von ihnen. Also war das, was geschehen ist, ebenso traurig, wie es unvermeidlich war.«
    Ein fehlgeschlagenes geschäftliches Unternehmen, schlussfolgerte Flinx. Durchgeführt in aller Heimlichkeit, ohne ordnungsgemäße Konzessionen, Vorbereitungen oder Sicherheitsmaßnahmen.
    Er schlug einen Bogen um einen Busch, dessen Blüten, wie man ihm gesagt hatte, winzige giftige Pfeile verschießen konnten, wenn man sie störte.
    Wer immer diese Leute gewesen waren, sie waren eher in der Absicht hergekommen, den Welt-Wald zu bezwingen anstatt mit ihm zusammenzuwirken. Er schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken. Kein Wunder, dass sie niemals eine Chance gehabt hatten.
    Irgendwo würde es einen Bericht über das gescheiterte Unternehmen geben. In Firmenakten, vielleicht auch in den Unterlagen des Konzerns, bei dem das

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