Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wesentlich größeren Flinx zu und streckte, die Handfläche nach oben gerichtet, seine Rechte aus. Sich der Gebärde erinnernd, die Teal ihm gezeigt hatte, legte Flinx seine eigene Hand auf die des anderen, die darunter vollständig verschwand. Der Späher zuckte mit keiner Wimper.
    »Jedenfalls fühlt es sich an wie eine Person«, musste Enoch zugeben.
    Nachdem die Spannung von ihrem Herrn und Meister abgefallen war, ließ Pip sich wieder auf Flinx’ Schulter herab.
    Enoch trat einen Schritt zurück. »Du bist willkommen, und wir danken dir, dass du Teal und ihren Kindern geholfen hast.«
    Er lächelte sie liebevoll an. »Du wirst viel zu erzählen haben. Alle werden froh sein, wenn sie erfahren, dass ihr noch am Leben seid. Auch wenn die Kunde über Jerahs Schicksal sie mit Trauer erfüllen wird.«
    Flinx folgte ihnen, sorgsam darauf achtend, welche Gewächse Enoch und Teal mieden. Auf diese Weise war er in den vergangenen Tagen sicher vorangekommen, und er hatte nicht die Absicht, in seiner Wachsamkeit jetzt nachzulassen.
    Nach einer weiteren Stunde kam ein Baum von solch gewaltigem Umfang in Sicht, dass Flinx davon überzeugt war, dass es sich nur um einen der Bewahrer handeln konnte.
    »Das ist der Heimatbaum«, erklärte Teal. »Die Bewahrer sind sehr selten.«
    Flinx starrte auf die knorrige Wand aus Holz und mochte kaum glauben, dass etwas, das so groß war, tatsächlich lebendig sein sollte. Als er sich in einer Höhe von etwa vierhundert Metern über der Planetenoberfläche dem Hauptstamm näherte, sah er, dass dieser sich in ein halbes Dutzend Nebenstämme teilte, von denen jeder sich seinen eigenen Weg zum fernen Himmel hinauf suchte. In alle Richtungen gingen von den Stämmen Äste ab, deren Durchmesser sogar den der meisten Bäume übertraf.
    In Form Tausender von Symbionten und Schmarotzerpflanzen, die festen Untergrund auf ihm fanden, trug das gigantische Gebilde einen ganzen eigenen Wald. Unzählige Ranken und Lianen klammerten sich an aufwärts strebende Äste oder hingen von Sekundärgewächsen herab. Wohin das Auge sah, überall blühten in Hülle und Fülle Blumen, die von unzähligen Nektar-, Pollen- und Blattfressern umschwärmt wurden.
    Vor einem undurchdringlichen Gestrüpp aus Lianen, aus denen zahlreiche dickblättrige Blüten hervorsprossen, machte ihr Führer Halt. Während Flinx zuschaute, spuckten zuerst Enoch und danach Teal direkt auf zwei der wächsernen Blüten.
    Für einen Augenblick schlossen sich diese über dem Speichel. Im nächsten Moment ging ein Zittern durch die den Weg versperrenden Lianen. Ruckartig teilte sich sodann der natürliche Vorhang, bis ein Durchgang entstanden war.
    Irgendeine Art spezielle biochemische Wechselwirkung, die sich die Menschen hier zunutze machten, dachte Flinx erstaunt, während er Enoch und Teal folgte. Die Kinder und die jungen Furcots waren ihnen bereits etliche Minuten voraus.
    Vor ihm öffnete sich ein holziger Spalt und gab den Blick auf eine weitläufige Höhle, die von den sechs Nebenbaumstämmen gebildet wurde, frei. Im Innern des überwölbten Raums erblickte er zum ersten Mal Anzeichen für eine dauerhafte Behausung.
    Unter Verwendung von Schlingpflanzen und Setzlingen, Blättern und gespaltenen Kürbisfrüchten, handgearbeiteten Brettern und Stroh hatten die Bewohner des Heimatbaums inmitten seines Schutz gewährenden Herzens ein richtiges Dorf aufgebaut. Aus Baumwucherungen waren Vorratskammern gehöhlt worden, und behauene harte Knorren dienten als Arbeitsstätten, als lebende Tische und Bänke.
    Flinx konnte nur einen flüchtigen Blick auf all dies werfen, bevor Enoch auch schon die Dorfbewohner herbeirief. Hilflos sah Flinx sich in dem nachfolgenden Freudentaumel gefangen, als alle jubelnd um Teal und die Kleinen herumwimmelten. Da die meisten Männer auf der Jagd oder Beerensuche waren, bestanden die Anwesenden hauptsächlich aus Frauen und Kindern.
    Flinx zog sich ein wenig zurück und bemerkte, dass anderenorts in der Kaverne etwas formellere Begrüßungen ausgetauscht wurden, indem auch Saalahans Rückkehr von seinen Furcotgefährten Würdigung erfuhr. Zweifellos hatten Moomadeem und Tuuvatem sich schon längst zurückgemeldet und waren schon wieder bei ihren Kindern.
    Als die erste Begeisterung über ihre glückliche Heimkehr sich gelegt hatte, stellte Teal ihren Stammesgefährten stolz Flinx und Pip vor. Kinder mit weit aufgerissenen Augen, doch deshalb kein bisschen weniger verwegen, forderten sich gegenseitig dazu

Weitere Kostenlose Bücher