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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Information an Coerlis’ Schiff weiterzuleiten.
    »Emotionale Bindungen sind manchmal schwer zu lösen.«
    »Davon abgesehen können sie ausgesprochen lästig sein, wenn man das Ganze zu nah an sich heranlässt«, erwiderte Coerlis. »Hören Sie, vergessen wir unseren kleinen Streit. Sie scheinen mir ein recht cleveres Bürschchen zu sein. Warum kommen Sie nicht einfach mit mir und arbeiten für mich?«
    »Weil ich schon lange kein Bürschchen mehr bin und mir außerdem nicht vorstellen kann, dass es mir Spaß machen würde, für Sie zu arbeiten. Um ehrlich zu sein, ich bezweifle, dass es irgendjemandem Spaß machen würde. Aber andererseits kann man da nie sicher sein. Mit ausreichend Geld lässt sich eine Menge Duckmäusertum kaufen, und an bereitwilligen Kriechern hat es der Menschheit ja noch nie gefehlt.«
    »Antriebsaktivierung imminent«, säuselte die Stimme der Teacher.
    Aus dem Hintergrund waren auf dem anderen Schiff plötzlich laute Rufe zu hören, und Coerlis drehte sich alarmiert herum. Einen Augenblick später starrte er mit eisiger Miene wieder auf Flinx. »Ich hatte Ihnen doch gesagt, keine Tricks. Ich bekomme, was ich will, und wenn ich es nicht bekommen kann …« Er wandte sich abermals um und brüllte einen Befehl.
    In diesem Moment ging ein Ruck durch die Teacher. Die Kommunikationsverbindung zu Coerlis riss jäh ab, als Flinx’ Raumschiff mit vollem Schub beschleunigte, um gefährlich nah über das andere Schiff hinwegzuschießen. Obschon nicht sehr stark, so störte die primäre Gravitationswelle, die vom Antrieb der Teacher erzeugt wurde, den Orbitalflug von Coerlis’ Raumfahrzeug doch stark genug, um eine präzise Zielerfassung unmöglich zu machen.
    Flinx gestattete sich ein leises Lächeln, als er sich seinen frustrierten Herausforderer vorstellte, wie er in diesem Augenblick herumtobte und seine Untergebenen anschrie. Währenddessen erhöhte die Teacher exponentiell ihr Tempo.
    »Irgendwelche Anzeichen für feindliche Aktivitäten?«
    »Ein zielsuchendes Raketengeschoss wurde abgefeuert«, ertönte es prompt aus dem Vorec.
    »Potenzial?«
    »Weit unter SCCAM-Geschwindigkeit, Sir.«
    »Das ist mir klar. Wenn es ein SCCAM-Projektil wäre, wären wir beide bereits tot.« Der Computer erhob keinerlei Einwände gegen seinen Einbezug in Flinx’ Lagebewertung.
    »Ungenau gezielt, Sir. Keine Bedrohung.« Dann, nach einer kurzen Pause: »Das Schiff, von dem der feindliche Beschuss ausging, hat ebenfalls seinen Antrieb aktiviert und versucht uns zu folgen.«
    »Schließt es zu uns auf?«
    »Nein, Sir. Abstand und Geschwindigkeit innerhalb der vorausberechneten Werte.«
    »Das sollte ausreichen.« Solange Coerlis außerhalb Waffenreichweite blieb, spielte die synchrone Beschleunigung beider Schiffe keine maßgebliche Rolle. Jedenfalls boten Raketengeschosse nicht länger einen Grund zu Besorgnis. Jetzt hing alles einzig und allein noch davon ab, über welchen Perfektionsgrad Coerlis’ einzige Energiewaffe verfügte. Es könnte sich als schwierig erweisen, deren Strahlenbeschuss zu entgehen. KK-Schiffe waren nicht für scharfe, schnelle Manöver gebaut.
    Ein Militärschiff wäre vermutlich bereits längst mit der Verankerung einer exakten Zielerfassung beschäftigt. Coerlis’ Leute würden wahrscheinlich etwas mehr Zeit benötigen. Und in der Zwischenzeit jagte die Teacher dem offenen Weltraum entgegen, wo die volle Leistungsstärke ihres Antriebs gefahrlos zum Einsatz gebracht werden konnte.
    »Starker Partikelausstoß geortet, Sir«, verkündete die Teacher. »Bei einem Treffer ist mit erheblichen Schäden zu rechnen. Soll ich die feindlichen Aktivitäten erwidern?«
    »Nein. Ausweichen und umgehen. Sieh zu, dass wir nichts abbekommen. Wie lange noch bis zum Übergang?«
    »Wir passieren soeben die Umlaufbahn des sechsten und äußersten Planeten, Sir. Zwei Minuten und dreißig Sekunden.« Es folgte abermals eine kurze Pause, fast wie das elektronische Äquivalent eines Zögerns. Dann setzte die Computerstimme hinzu: »Gestatten Sie mir darauf hinzuweisen, dass es hilfreich sein könnte, vor dem Eintritt einen Kurs auszuwählen, Sir?«
    »Der Kurs ist mir völlig egal.« Flinx betrachtete Pip und dachte zurück an seine Kindheit auf Moth: an das freie Umherstreunen, bar jeder Verpflichtung, gefährlich, doch aufregend, und ohne die Kopfschmerzen, zumindest den Großteil der Zeit über. Er vermisste diese Freiheit, vermisste das unbeschwerte Lachen und die Kameradschaft all der anderen

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