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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Waldes blickte und nicht auf einen nur dürftig in Schuss gehaltenen Garten. Die eigentliche Planetenoberfläche lag Hunderte von Metern unter ihm, und er selbst stand auf einer Bergspitze und nicht auf einem einsam aus dem Boden ragenden Felsbrocken inmitten eines Rasens. Eine ebenso aufregende wie verwirrende Erkenntnis.
    Überall stieß die Vegetation an den kahlen Granit und streckte ihre Klauen nach ihm aus, versuchte selbst diese letzte Bastion nackten Gesteins in Besitz zu nehmen, als würde sie durch das Fehlen jeglichen Pflanzenlebens auf dem Gipfel in den chlorophyllischen Wahnsinn getrieben. Pip verharrte entspannt auf ihrem angestammten Platz auf der Schulter, während Flinx die Metallrampe hinunterschritt. Das Schleusentor ließ er angelehnt. Hier gab es niemanden, der in dem Shuttle etwas durcheinanderbringen konnte, und allzu weit würde er sich nicht entfernen.
    Als sie am Fuß der Rampe angelangt waren, entfaltete Pip ihre Flügel und erhob sich gen Sonne, glücklich, der Enge des Schiffs entronnen zu sein. Sie hatte die Bewegung dringend nötig, denn an Bord der Teacher gab es für ihre Flugkunststückchen nur in bedingtem Maße Platz.
    »Was meinst du, Pip?« Sie kam wieder zu ihm herabgeschwirrt, die Flügel zwei flatternde Schemen. »Ein nettes Plätzchen, findest du nicht? Wollen wir einen kleinen Spaziergang machen?«
    Er ging wieder in das Shuttle zurück, steuerte auf direktem Wege den Ausrüstungsspind an und schnappte sich einen Einsatzgürtel, den er mit allem Nötigen, von Überlebensrationen bis hin zu komprimiertem Wasser, bestückte. Zuletzt schnallte er sich noch ein Holster um, in dem sich eine voll aufgeladene Nadelpistole befand. Wenn die Tradition von Planetenexpeditionen nach wie vor Gültigkeit besaß, dann war es durchaus möglich, dass nicht alle Lebensformen, auf die sie stießen, ihnen freundlich gesinnt sein würden. Und ganz gewiss würde keine von ihnen in instinktiver Angst vor einem Menschen fliehen.
    Davon abgesehen hatten ihn frühere Erfahrungen gelehrt, dass, wann immer man in eine fremde Umgebung eindrang, mochte sie auf den ersten Blick noch so friedfertig erscheinen, man stets mit Ärger rechnen musste. Die Richtigkeit dieser Maxime bewies allein schon der Umstand, dass er immer noch lebte.
    Das schwere Gewicht des Gürtels an den Hüften, versiegelte er das innere Schott, öffnete ein weiteres Mal das äußere und stieg sodann die ausgefahrene Rampe hinab. Das Gefühl, alles in seiner Macht Stehende getan zu haben, damit eine sichere Rückkehr in die Teacher gewährleistet war, stellte ihn einigermaßen zufrieden.
    In Momenten wie diesem musste er immer an die berühmte Geschichte von dem Commonwealth-Liner Kurtina denken. Das Raumschiff hatte manövrierunfähig im Orbit über Terra gehangen, und mehrere Tausend Passagiere sowie die gesamte Besatzung waren zu endloser Warterei verdonnert gewesen, während ganze Horden von Ingenieuren und Spezialisten mit ihren Messinstrumenten und Werkzeugtaschen ausgeschwärmt waren, um nach dem Fehler zu suchen.
    Und das alles nur, um am Ende herauszufinden, dass eine winzige Spinne ihr Netz, kaum größer als sie selbst, direkt an einem entscheidenden Elektrokontakt gesponnen hatte. Flinx hatte nicht vor, sich aufgrund einer vermeidbaren Nachlässigkeit die Kontrolle über sein Shuttle nehmen zu lassen.
    Am unteren Ende der Rampe blieb er stehen und betrachtete abermals den nahezu grenzenlos erscheinenden Ozean aus Grün. Der Himmel darüber hatte einen deutlichen Stich ins Gelbgrün, ein Effekt, der aus der reflektierenden Eigenschaft der zahlreichen tiefhängenden Wolken resultierte. Die ungeheuren Ausdünstungen des Waldes hielten den Luftfeuchtigkeitspegel auf Höchstwert. Schon nach kurzer Zeit begann Flinx rechtschaffen zu schwitzen. Pip hingegen machte die hohe Luftfeuchte nichts aus. Große Teile von Alaspin waren ebenfalls dicht mit Regenwäldern bedeckt, wenngleich auch in wesentlich erträglicherem Maß.
    Als er auf den nächstbesten von Vegetation überwuchernden Flecken zuschlenderte, spürte er plötzlich, wie ein Zucken durch Pips Schlangenkörper ging; instinktiv warf er sich zu Boden und griff bereits im Fallen nach der Waffe. Der Minidrache schaffte es gerade noch, sich zwischen Flinx’ kauernde Gestalt und den gewaltigen Schemen zu werfen, der aus den Wolken heraus auf ihn herabstieß.
    Der Grund für das unbemerkte Auftauchen der Kreatur wurde rasch offensichtlich. Trotz einer Flügelspannweite von

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