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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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jetzt muss ich mich erst einmal betrinken.«
    »Dafür bist du genau am rechten Ort.« Brian legte einen Arm um seine Schultern und führte ihn vom Liffey fort. »Du kommst mit zu mir nach Hause und schläfst auf meiner Couch.«

15
    Wahrscheinlich war es Feigheit, aber das war Eve im Moment egal.
    »Wir müssen noch sämtliche Vernehmungen durchgehen, die Aussagen vergleichen und die Namen überprüfen.« Sie sah gespielt besorgt auf ihre Uhr. »Gleich ist die offizielle Schicht vorbei. Am besten fahren wir rasch bei Ihnen vorbei, und Sie packen ein paar Sachen ein. Dann können wir bei mir zu Hause mit der Arbeit weitermachen, und der Rest des Teams kommt morgen früh ebenfalls dorthin.«
    »Sie wollen, dass ich bei Ihnen übernachte?«
    »Es wäre das Praktischste für uns.«
    »Au ja.« Während Eve das Fahrzeug vom Parkplatz der Columbia-Universität auf die Straße lenkte, faltete ihre Assistentin die Hände ordentlich in ihrem Schoß. »Eins der Dinge, die ich brauche, ist McNab.«
    »Meinetwegen.«
    »Meinetwegen...«, wiederholte Peabody verzückt und hätte vor Begeisterung am liebsten breit gegrinst. »Das heißt, dass er ebenfalls bei Ihnen übernachten kann?«
    Eve starrte unverwandt geradeaus. »Nachdem wir noch etliches zu erledigen haben, geht das in Ordnung.«
    »Und Sie haben einen Puffer gegen Summerset.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie haben weniger Probleme mit dem Gedanken,
dass ich und McNab auf dem Gelbett in Ihrem Gästezimmer Turnübungen machen, als damit, mit Summerset allein zu sein. Das ist wirklich süß.«
    »Zwingen Sie mich nicht dazu zu halten, Peabody.«
    »Hatten Sie schon die Gelegenheit, Ihren Mann zu fragen, ob er eventuell eine Wohnung für uns hat?«
    »Nein. Er war beschäftigt. Ihm geht zurzeit sehr viel durch den Kopf.«
    Peabody wurde wieder ernst. »Das hatte ich mir schon gedacht. Dallas, hat er irgendein Problem?«
    »Ja. Ein riesengroßes, sehr persönliches Problem. Aber er arbeitet daran. Es ist eine Familienangelegenheit.«
    »Ich dachte, dass er gar keine Familie hat.«
    »Das hat er bisher ebenfalls gedacht.« Sie konnte nicht darüber sprechen. Hatte keine Ahnung, wie man über solche Dinge sprach. Hatte keine Ahnung, ob man überhaupt darüber sprach. »Er kriegt es sicher in den Griff. In ein paar Tagen ist er wieder da.«
    Doch bis dahin sind Sie neben der Spur, dachte ihre Assistentin, weil auch er aus dem Gleichgewicht geraten ist. »Wenn Sie wollen, können McNab und ich bei Ihnen bleiben, bis er wiederkommt.«
    »Das entscheiden wir von Tag zu Tag.«
    Statt sich über das Warten zu beschweren, als Peabody in ihrer Wohnung eine Tasche packte, saß Eve in ihrem Wagen und formulierte in Gedanken den neuen Bericht. Auch dass sie noch am Revier vorbeifahren mussten, um McNab zu holen, entlockte ihr kein giftiges Wort. Alles war besser, als alleine heimzufahren, dachte sie.

    So weit war es mit ihr gekommen, überlegte sie und blendete Peabodys und McNabs beständiges Geplapper aus. Sie wollte nicht allein nach Hause fahren. Noch vor ein paar Jahren hätte sie sich nicht das Mindeste dabei gedacht. Sie hätte es sogar vorgezogen, sich in ihrer Wohnung einzuigeln und den Großteil ihres Feierabends damit zu verbringen, weiter ihre Fälle durchzugehen.
    Natürlich hatte damals auch kein Summerset auf sie gelauert. Denn selbst mit gebrochenem Bein war er ständig im Haus um sie.
    Doch sie hatte die beiden Polizisten noch aus einem anderen Grund dabei. Sie wollte die Gesellschaft und den Lärm, der Ablenkung versprach. Wollte sich weiter auf die Arbeit konzentrieren, damit sie nicht vor Sorge um ihren Mann verging.
    Was zum Teufel machte er im Augenblick, und wo steckte er überhaupt?
    Sie verdrängte diese Fragen und klinkte sich in die Unterhaltung ein.
    »Crimson Rocket sind echt krass«, behauptete McNab gerade. »Sie sind das Beste, was es zurzeit gibt.«
    »Also bitte. Sie sind einfach ätzend.«
    »Du hast einfach keine Ahnung von Rockmusik, She-Body. Hier, hör dir das mal an.«
    Er stellte seinen MP3-Player auf volle Lautstärke, sodass ein schrilles Kreischen, ähnlich dem Bremsen eines Zuges, an Eves Ohren drang. »Aus!«, befahl sie entsetzt. »Stellen Sie diesen Mist aus.«
    »Sie müssen ihnen eine Chance geben, Dallas. Öffnen Sie sich der Energie und Ironie dieser Musik.«

    »In zwei Sekunden mache ich das Fenster auf und schmeiße Sie und Ihre Energie auf die Straße.«
    Peabody erklärte selbstgefällig: »Habe ich dir nicht gesagt, dass

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