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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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ist.«
    »Ach ja?« Schnaubendes Gelächter. »Tja dann, immer herein in die gute Stube.«
    Er öffnete die Tür, und Roarke trat ein.
    Der Mann wirkte uralt. Nicht so alt wie O’Leary, dafür aber verbraucht. Seine Haut war schlaff und grau, und in seinen Wangen waren unzählige Äderchen geplatzt. Seine Reflexe aber waren noch die alten. Blitzartig hatte er ein Messer in der Hand, gleichzeitig aber riss er, als er Roarke erkannte, entsetzt die Augen auf.
    »Du bist tot. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Wie zum Teufel bist du der Hölle entkommen, Paddy?«
    »Ich bin der andere Roarke.«
    Roarke bleckte die Zähne und rammte Grogin seine Faust ins Gesicht.
    Im selben Atemzug hatte er ihm das Messer entwendet, ging vor Grogin in die Hocke und drückte es ihm, ehe Brian auch nur die Wohnungstür schließen konnte, an den Hals.
    Draußen im Treppenflur hatte sich nichts gerührt.
»Immer noch so schnell wie früher«, stellte Brian anerkennend fest.
    »Was hat das zu bedeuten? Verdammt, was hat das zu bedeuten?«
    »Können Sie sich noch an mich erinnern, Mr Grogin, Sir?«, fragte Roarke mit samtig weicher Stimme, während er den Halunken die Spitze des Messers spüren ließ. »Sie haben mir früher einfach so zum Spaß ständig Ohrfeigen verpasst.«
    »Paddys Junge.« Er leckte sich die Lippen. »Also bitte, du bist mir deshalb doch wohl nicht mehr böse? Nach all der langen Zeit! Hin und wieder braucht ein Junge ein paar Schläge. Nur so wird er ein Mann. Ich habe es nie böse gemeint.«
    Roarke kitzelte Grogin mit dem Messer unter dem Kinn. »Sagen wir es so. Ich meine es genauso gut mit Ihnen wie Sie damals mit mir. Ich habe ein paar Fragen, und wenn mir Ihre Antworten nicht gefallen, schlitze ich Ihnen die Kehle auf und überlasse Sie den Ratten. Aber vorher überlasse ich Sie Brian.«
    Mit einem gut gelaunten Lächeln zog Brian den Totschläger aus der Tasche und klopfte sich damit in die Hand. »Mir haben Sie ebenfalls jede Menge Ohrfeigen verpasst. Jetzt würde ich mich gerne dafür rächen, und deshalb hätte ich nichts dagegen, wenn meinem Freund Ihre Antworten nicht passen würden.«
    »Ich habe nichts zu sagen.« Grogin blinzelte verschreckt zwischen den beiden Männern hin und her. »Ich habe keine Ahnung, was ihr von mir wollt.«
    »Das wird sich gleich ändern.« Roarke riss ihn in die Höhe und ließ ihn auf eine schmutzige Couch krachen. »Sie können es versuchen«, meinte er und
trat, als er Grogin zum Fenster lugen sah, gegen einen Stuhl. »Wir werden uns auf Sie stürzen und Sie in der Luft zerreißen. Was nicht weiter tragisch ist, denn danach suche ich mir einfach den Nächsten, der mir die Antworten auf meine Fragen gibt.«
    »Was willst du?«, winselte der Alte. »Es ist bestimmt nicht nötig, derart grob zu werden, Junge. Schließlich bin ich für dich praktisch so etwas wie ein Onkel.«
    »Sie sind nichts als eine grässliche Erinnerung für mich.« Roarke nahm Grogin gegenüber Platz, ließ die Klinge seines Messers über seinen Daumen gleiten und blickte auf die dünne Blutspur, die sie dort hinterließ. »Gut geschliffen, wie ich sehe. Das ist gut. Ich werde mit Ihren Eiern anfangen, falls sie Ihnen nicht schon abgefallen sind. Siobahn Brody.«
    Grogin ließ das Messer keine Sekunde aus den Augen. »Was?«
    »Wenn Sie noch eine Stunde leben wollen, fällt Ihnen der Name besser sofort wieder ein. Siobahn Brody. Jung, hübsch, frisch. Rote Haare, grüne Augen.«
    »Sei doch vernünftig, Junge. Wie viele solcher Mädchen habe ich in meinem Leben wohl gekannt?«
    »Ich interessiere mich nur für dieses eine.« Roarke saugte das Blut von seinem Daumen. »Das Mädchen, das über zwei Jahre lang mit ihm zusammengelebt hat. Das Mädchen, das er geschwängert und das mich geboren hat. Ah.« Als sich Grogins Pupillen weiteten, nickte Roarke zufrieden. »Langsam kehrt die Erinnerung zurück.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Ehe Brian dazwischengehen konnte, beugte sich Roarke ein Stückchen vor, griff nach Grogins Zeigefinger
und brach den Knochen in der Mitte durch. »Wie ich hörte, hat er Siobahn drei Finger gebrochen, bleiben also noch zwei.«
    Grogin stieß einen langen, dünnen Schrei aus und wurde leichenblass.
    »Ich fühle mich absolut überflüssig«, beschwerte sich Brian und nahm drohend auf der wackeligen Sofalehne Platz.
    »Er hat sie geschlagen«, sprach Roarke mit ruhiger Stimme weiter. »Hat ihr ein paar Knochen gebrochen und ihr ein blaues Auge verpasst. Sie war

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