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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Tageszeit mit einer knochenarschigen Polizistin unterhalten soll, brauche ich erst mal einen Kaffee. Roarke, können Sie dieses weiße Mädel nicht genug beschäftigen, damit sie mich in Ruhe lässt?«
    Sie trat durch die Tür undwar nicht weiter überrascht, als sie in eine geräumige, aufgeräumte, geschmackvoll mit, wie sie annahm, afrikanischer Kunst, Holzmasken und exklusiven Stoffen in verschiedensten leuchtenden Farben dekorierte Wohnung kam. Nichts an Crack hätte sie jemals überrascht.
    Als Zeugnis seiner Vorliebe fürs Dunkle waren die breiten Fenster hinter langen, dicken, karminroten und saphirblauen Vorhängen versteckt.

    »Schätze, dass Sie beide auch einen Kaffee wollen.« Ehe sich Crack jedoch zum Gehen wenden konnte, legte Eve eine Hand auf seinen Arm.
    »Nicht jetzt. Bitte setz dich hin. Ich möchte, dass du dich setzt.«
    Jetzt drückte seine Stimme einen Hauch von Ärger aus. »Worum zum Teufel geht es, dass ich nicht mal einen Kaffee trinken kann, wenn man mich derart früh aus den Federn schmeißt?«
    »Es geht um eine schlimme Sache. Eine wirklich schlimme Sache, Crack. Setz dich also bitte hin.«
    »Ist jemand in meinen Laden eingebrochen? Verdammt, hat irgendwer den Laden ausgeräumt? Ich habe erst vor ein paar Stunden persönlich abgesperrt. Also, worum geht’s?«
    »Es geht um deine Schwester. Um Alicia.«
    »Um Alicia? Dann hauen Sie am besten sofort wieder ab.« Obwohl er eine wegwerfende Geste mit seinen riesengroßen Pranken machte und verächtlich schnaubte, sah sie die plötzliche Furcht in seinem Blick. »Das Mädchen kann unmöglich in Schwierigkeiten stecken. Das Mädchen ist ein echtes Goldstück. Falls Sie meinem Mädchen Ärger machen, Dallas, kriegen Sie es mit mir zu tun.«
    Es gab keine andere Möglichkeit, erkannte Eve. Keinen anderen Weg. »Es tut mir leid, aber deine Schwester ist tot. Sie wurde heute am frühen Morgen ermordet.«
    »Das ist ja wohl totaler Schwachsinn!«, platzte er heraus, packte sie bei den Armen und riss sie in die Höhe. Als Roarke einen Schritt in seine Richtung machte, schüttelte Eve jedoch den Kopf. »Das ist eine
gottverdammte Lüge. Sie ist an der Uni. Sie will Ärztin werden. Sie hat gerade Unterricht. Was ist bloß mit Ihnen los, dass Sie hier hereinmarschieren und mir solche Lügen über mein Baby erzählen?«
    »Ich wünschte, dass es eine Lüge wäre«, erklärte sie ihm leise. »Ich wünschte bei Gott, es wäre eine Lüge. Es tut mir unglaublich leid, Wilson«, sprach sie ihn sanft mit seinem eigentlichen Namen an. »Es tut mir unglaublich leid, dass du sie verloren hast und dass ich es bin, die es dir sagen muss. Aber sie ist tot.«
    »Ich werde sie sofort anrufen. Ich rufe jetzt sofort bei ihr an und hole sie von der Uni ab.« Plötzlich sprach er ohne jeglichen Jargon. »Ich werde sie aus der Klasse holen, damit Sie mit eigenen Augen sehen, dass das eine Lüge ist. Sie haben sich geirrt. Sie haben sich einfach geirrt.«
    Sie widerstand dem Wunsch, sich die schmerzenden Arme zu reiben, und blieb bewegungslos vor ihm stehen, als er die Nummer seiner Schwester wählte und ihm eine melodiöse Frauenstimme in freundlichem Ton erklärte, sie wäre zurzeit leider nicht erreichbar, falls man ihr jedoch eine Nachricht hinterließe, riefe sie umgehend zurück.
    »Sie hat halt gerade zu tun.« Seine laute, für gewöhnlich so selbstsichere Stimme fing leicht an zu zittern. »Also fahren wir zum College, holen sie aus der Klasse, und dann werden Sie ja sehen.«
    »Ich habe ihre Identität persönlich überprüft«, erklärte Eve. »Als ich deinen Namen hörte, habe ich sie noch einmal überprüft. Zieh dich an, dann bringe ich dich zu ihr.«

    »Sie ist es ganz bestimmt nicht. Sie kann es ganz unmöglich sein.«
    Roarke trat auf ihn zu. »Ich werde Ihnen helfen. Ist das Schlafzimmer da drüben?« Er führte den hünenhaften Mann am Arm hinüber, als wäre er ein kleines Kind.
    Eve atmete tief durch, nachdem die Tür des Schlafzimmers hinter den beiden Männern zugefallen war.
    Dann holte sie ein zweites Mal tief Luft und rief im Leichenschauhaus an.
    »Hier spricht Dallas. Ich bringe gleich den nächsten Angehörigen von Alicia Dilbert. Ich möchte, dass sie, bis wir kommen, unter einem Tuch liegt und dass der Saal geräumt ist. Ich möchte, dass niemand außer uns im Zimmer ist.«
    Das konnte sie ihm geben, dachte sie. Es war wenig genug.
     
    Auf dem Weg zum Leichenschauhaus saß Crack schweigend, mit vor der Brust gekreuzten Armen und einer

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