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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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unsere Mama starb. Nicht die Hurerei hatte sie umgebracht, sondern irgendein Arschloch, bei dem sie geputzt hat, hat sie auf einem Zeus-Trip aus dem Fenster im zehnten Stock geschmissen. Ich habe damals schon als Rausschmeißer in etlichen Clubs gejobbt und selbst ein bisschen was verdient. Ich habe mich weiter um mein Baby gekümmert. Dass ich einen Club besitze und Randalierern gerne einen auf die Mütze
gebe, heißt noch lange nicht, dass ich mich nicht gut um mein Mädchen gekümmert habe.«
    »Ich weiß. Ich weiß, dass du dich gut um sie gekümmert hast. Du hast dafür gesorgt, dass sie aufs College gehen und Medizin studieren konnte.«
    »Sie hatte echt was auf dem Kasten, meine Kleine. Sie wollte von klein auf Ärztin werden. Wollte anderen Menschen helfen. Weshalb in aller Welt hat irgendjemand diesem süßen Mädchen wehgetan?«
    »Das werde ich herausfinden. Ich verspreche dir, ich finde es heraus. Ich gebe dir mein Wort, dass von jetzt an ich mich um sie kümmern werde. Du musst darauf vertrauen, dass sie auch bei mir in guten Händen ist.«
    »Falls ich diesen Kerl vor Ihnen finde...«
    »Nicht.« Sie verstärkte ihren Griff um seine Hand. »Du irrst dich, falls du denkst, dass ich nicht weiß, was du empfindest. Aber das würde Alicia nicht helfen. Sie hat dich genauso sehr geliebt wie du sie, nicht wahr?«
    »Hat mich immer ihren schlimmen großen Bruder genannt.«
    Wieder kullerten ihm Tränen übers Gesicht. »Sie war das Beste, was ich in meinem ganzen Leben jemals hatte.«
    »Dann hilf mir, ihr zu helfen. Ich brauche die Namen von Leuten, die sie kannte. Die Namen von Leuten, mit denen sie gearbeitet, mit denen sie sich in ihrer Freizeit getroffen hat. Hatte sie einen Freund, gab es jemand Besonderen für sie?«
    »Nein. Das hätte sie mir ganz bestimmt erzählt. Sie mochte Jungs, ja klar, sie war nicht spröde, aber sie
hat viel für ihr Studium gelernt und dann noch in dem Krankenhaus gejobbt. Manchmal ist sie mit Freunden ausgegangen, um Dampf abzulassen, aber nie in meinem Club«, schränkte er mit einem halben Lächeln ein. »Dort wollte ich sie nicht.«
    »In welchen Lokalen war sie dann? Hat sie mal irgendein Lokal erwähnt? Hat sie je davon gesprochen, dass sie in einem Laden mit Namen Make The Scene gewesen ist?«
    »In dem Internetlokal, ja klar. Da wimmeln jede Menge Kids vom College rum. Und dann war sie noch öfter in einer kleinen Kaffeebar in der Nähe von dem Krankenhaus. Sie heißt, glaube ich, Zing.«
    »Crack, hat sie irgendwann in letzter Zeit Fotos von sich machen lassen? Vielleicht für die Arbeit oder für irgendwas am College? Vielleicht auf einer Hochzeit oder irgendeinem Fest?«
    »Zu meinem Geburtstag letzten Monat. Sie hatte mich gefragt, was ich mir wünsche, und ich habe gesagt, ich hätte gern ein Foto von ihr in einem goldenen Rahmen. Nicht einen dieser selbst gemachten Schnappschüsse, sondern ein richtiges Porträt, bei dem sie fein angezogen ist und bei dem der Fotograf weiß, was er macht.«
    Mit ruhiger Stimme fragte sie: »Weißt du auch, wo sie dieses Porträt hat aufnehmen lassen?«
    »In irgendeinem echt schicken Studio. Der Laden heißt Portography ...« Plötzlich brach er ab, denn trotz der abgrundtiefen Trauer nahm sein Hirn die Arbeit langsam wieder auf. »Ich habe von diesen beiden anderen Fällen in den Nachrichten gehört. Von diesem Hurensohn, der durch die Gegend läuft und Kids vom
College umbringt. Der Fotos von ihnen macht und sie dann tötet. Er hat auch mein Baby umgebracht.«
    »Ja. Aber ich werde ihn finden, Crack. Ich werde ihn stoppen und werde dafür sorgen, dass er hinter Gitter kommt. Falls ich denke, dass du mir bei meiner Arbeit in die Quere kommen könntest, lasse ich dich ebenfalls hinter Gitter stecken, bis ich fertig bin.«
    »Das können Sie meinetwegen versuchen.«
    »Ich werde es nicht nur versuchen«, erklärte sie ungerührt. »Du kennst mich, und du weißt, dass ich von jetzt an für sie einstehen werde, egal was ich dafür alles tun muss. Selbst wenn das bedeutet, dich einsperren zu lassen, damit ich für sie einstehen kann. Jetzt gehört sie nämlich auch mir. Jetzt gehört sie mir genauso sehr wie dir.«
    Er kämpfte gegen die Tränen an. »Wenn irgendein anderer Cop so etwas zu mir sagen würde, würde ich ihm nicht glauben. Wenn irgendein anderer Cop mir derart drohen würde, würde ich sagen, was ich sagen müsste, um ihn abzuschütteln, damit ich tun kann, was ich will. Aber, weißes Mädel, du bist kein anderer Cop.

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