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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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benutzt.«
    »Trotzdem hören wir uns dort mal um. Kannst du mir sagen, wie der Laden heißt?«
    » Make The Scene .«
    »Aber hallo.«
    »Sagt dir das etwas?«
    »Das ist ein Lokal, in dem sie öfter war. Danke. Das war wirklich schnelle Arbeit.«
    »Deshalb sind wir die Elite, und deshalb schickt man uns den Kuchen rauf.«

    »Leck mich«, schnaufte sie säuerlich und brach die Übertragung ab.
    Als sie hoffnungsvoll das Büro ihrer Kollegen inspizierte, fand sie dort weder Krümel, geschweige denn Kuchen. Sie musste sich also mit einem Energieriegel aus dem Verkaufsautomaten zufriedengeben oder darauf hoffen, dass das Essen in dem Internetlokal halbwegs genießbar war.
    Schlimmer als ein Energieriegel konnte es bestimmt nicht sein.
    »Peabody, wir starten wieder.«
    »Ich wollte gerade zu Mittag essen.« Peabody hielt ein weiches Sandwich hoch.
    »Dann dürfte es Sie freuen, dass Sie erneut Ihre Multitaskingfähigkeit beweisen können. Essen Sie einfach im Gehen.«
    »Das ist schlecht für die Verdauung«, widersprach Peabody ihr, stopfte sich aber gehorsam das Sandwich in die Tasche und schnappte sich die Dose Orangenlimonade, die auf ihrem Schreibtisch stand.
    »Die Abteilung für elektronische Ermittlungen hat herausgefunden, von wo aus die Bilder an Nadine gesendet worden sind.«
    »Ich weiß. Das hat McNab mir schon erzählt.«
    Eve schob sich durch das Gedränge vor dem Fahrstuhl und funkelte ihre Assistentin an. »Ich habe eben erst mit Feeney telefoniert, der schließlich sein Vorgesetzter ist, so wie ich Ihre Vorgesetzte bin. Weshalb also tauschen meine Assistentin und sein Detective ungebeten Informationen über meine Ermittlungen aus?«
    »Zufällig kam in einer kurzen Knutschpause die
Sprache auf den Fall.« Peabody lächelte zufrieden, als sie Eves Auge zucken sah.
    »Sobald der Fall hier abgeschlossen ist, beantrage ich eine neue Assistentin - eine, die nicht den geringsten Sexualtrieb hat - und bitte um Ihre Versetzung ins Archiv.«
    »Ach. Weil Sie so gemein sind, kriegen Sie jetzt auch nichts von meinem Sandwich ab.«
    Eve hielt es ganze zehn Sekunden aus. »Was für ein Sandwich ist es denn?«
    »Meins.«
    Außerdem war es mit einer Art Schinken belegt, der mit so etwas wie künstlicher Mayonnaise bedeckt war, weshalb Eve nach einem Bissen freiwillig verzichtete und Peabody in dem unbändigen Verlangen, das eklige Zeug durch ihre Kehle bis in ihren Bauch zu spülen, die Limo aus den Händen riss.
    »Himmel, wie können Sie so was nur trinken?«, japste sie dann.
    »Zufällig finde ich es unglaublich erfrischend. Und ich finde vor allem, dass es hervorragend zu den Plätzchen, die ich zum Nachtisch essen werde, passt.«
    Sie zog die kleine Plätzchenpackung aus der Tasche und riss sie umständlich auf.
    »Geben Sie mir einen gottverdammten Keks, wenn ich Ihnen nicht wehtun soll. Sie wissen, wozu ich in der Lage bin...«
    »Meine Angst ist fast so groß wie die Liebe, die mich an Sie bindet, Lieutenant.«
    Eve entdeckte eine Lücke in der oberen Etage des zweigeschossigen Parkstreifens direkt vor dem Lokal und schoss die Rampe mit einer Geschwindigkeit hinauf,
die den Mageninhalt ihrer Assistentin gefährlich durcheinanderwirbeln ließ.
    Dann wischte sie zufrieden die Kekskrümel von ihrem Hemd. »Es rächt sich eben immer, wenn man allzu vorlaut ist.«
    »Bei Ihnen nie«, murmelte Peabody ein wenig trotzig und holte erst einmal tief Luft.

4
    Tagsüber wurden Internetlokale hauptsächlich von Computerfreaks und Nerds besucht, die der Ansicht waren, es wäre ein Zeichen von Wagemut und gleichzeitiger Coolness, wenn man in einer Kneipe saß, in der holographisch tolle Bands auftraten und in der es zahlreiche Großbildschirme gab, die vierundzwanzig Stunden lang Sport sendeten.
    Die Computertische waren silbern, sehr klein und standen derart dicht gedrängt, dass selbst der schüchternste Besucher zu Stoßzeiten die Berührung eines nachbarlichen Hinterns praktisch garantiert bekam.
    Die Holo-Gruppe spielte gerade eine Schnulze. Weiche Gitarren- und sanft wispernde Keyboardklänge begleiteten das unglückliche Säuseln einer jungen Frau, deren schwarzen Catsuit man auf ihrer schwarz schimmernden Haut beinahe nicht erkannte. Einziger Farbfleck an dem Mädchen war das strahlend rote Haar, das, während sie etwas von gebrochenen Herzen zirpte, wie ein kurzer Vorhang vor ihren Augen hing.
    Die meisten Gäste waren männlich und allein, und da niemand bei Peabodys Erscheinen allzu verlegen oder

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