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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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ihren Fingern auf das Lenkrad. Summerset würde nicht wie sonst in der Eingangshalle lauern, um irgendeine sarkastische Bemerkung darüber zu machen, dass sie wieder einmal viel zu spät nach Hause kam. Sie könnte keine giftige Antwort darauf geben, was sie tatsächlich als ein wenig ärgerlich empfand.

    Außerdem war er nicht da, um sich darüber aufzuregen, dass sie den Wagen, statt ihn in der Garage abzustellen, vor der Haustür stehen ließ. Beinahe wäre sie deshalb so weit gegangen und hätte ihn tatsächlich in die Garage gefahren.
    Aber es bestand keine Notwendigkeit, derart zu übertreiben, überlegte sie.
    Ließ den Wagen einfach stehen und flüchtete sich durch die drückende Hitze in die wunderbare Kühle ihres Heims.
    Als sie vor die Gegensprechanlage treten wollte, um zu erforschen, wo Roarke sich gerade aufhielt, hörte sie leise Musik, folgte ihr und fand ihn im Salon.
    Er saß in einem der weich gepolsterten antiken Sessel, die er so liebte, hielt ein Weinglas in der Hand, hatte die Augen geschlossen und den Kopf zurückgelegt. Es war so selten, dass sie ihn derart entspannt erlebte, dass sich ihr Herz zusammenzog. Dann schlug er seine blitzenden blauen Augen auf, und als er sie lächelnd ansah, atmete sie auf.
    »Hallo, Lieutenant.«
    »Wie geht’s?«
    »Besser als heute Nachmittag. Wein?«
    »Ja. Aber ich hole ihn mir selbst.« Sie ging zu dem Tisch, auf dem die Flasche stand, und schenkte sich ein Glas ein. »Bist du schon lange da?«
    »Nein. Seit ein paar Minuten.«
    »Hast du etwas gegessen?«
    Er zog die Brauen hoch, und in seine Augen trat ein amüsiertes Blitzen. »Ja, falls man das, was man im Krankenhaus bekommt, als essbar bezeichnen kann. Und du?«

    »Ich habe mir was auf dem Revier geholt, was bestimmt nicht besser war. Dann hast du also unseren Springinsfeld besucht?«
    »Er richtet dir ebenfalls herzliche Grüße aus.« Roarke nippte an seinem Wein und blickte sie abwartend über den Rand des Glases hinweg an.
    »Okay, okay.« Sie ließ sich in einen Sessel fallen. »Wie geht es ihm?«
    »Erstaunlich gut für jemanden, der heute Morgen eine Treppe runtergefallen ist. Was nicht passiert wäre, wenn er den verdammten Lift genommen hätte. Hat sich das verfluchte Bein gebrochen und sich die Schulter ausgerenkt.«
    Er schloss die Augen wieder. Trommelte mit den Fingern auf der Lehne seines Sessels. Schlug die Augen wieder auf. Sie fragte sich spontan, ob er sich wohl auf ähnliche Art beruhigte, wenn sie einen ihrer so genannten »Anfälle« bekam.
    »Tja. Sie haben sein Bein in Gips gelegt und mir erklärt, dass es problemlos wieder zusammenwachsen wird. Scheint ein sauberer Bruch zu sein. Die Schulter dürfte ihm ein wenig länger Schwierigkeiten bereiten. Immerhin ist er inzwischen achtundsechzig. Heute Morgen konnte ich mich nicht daran erinnern. Man sollte meinen, dass er den Fahrstuhl nimmt, wenn er irgendetwas Schweres transportieren muss. Und weshalb er überhaupt noch Bettwäsche durchs Haus getragen hat, obwohl er kurz vor Antritt seiner Urlaubsreise stand, kann ich beim besten Willen nicht verstehen.«
    »Vielleicht einfach deshalb, weil er ein sturer, verkniffener Blödmann ist, der ständig alles selbst und vor allem auf seine Weise machen muss?«

    Roarke fing leise an zu lachen und hob sein Weinglas an den Mund. »Na ja, so ist er nun einmal.«
    Und du liebst ihn, dachte Eve. Weil er wie ein Vater für dich ist.
    »Und morgen holst du ihn nach Hause.«
    »Ja. Mir klingeln nach wie vor die Ohren von den Vorhaltungen, die er mir gemacht hat, weil er nicht heute schon entlassen worden ist. Man könnte direkt meinen, ich hätte ihn in eine Schlangengrube werfen lassen, statt dafür zu sorgen, dass er eine Privatsuite im besten Krankenhaus der Stadt bekommt. Verdammt, inzwischen sollte ich solche Reaktionen hinlänglich gewohnt sein.«
    Sie presste die Lippen aufeinander, als er sich von seinem Platz erhob und sich Wein nachschenkte. »Sicher hast du ihm erzählt, dass ich mich ebenfalls beschwere, wenn du mich ins Krankenhaus verfrachtest. Vielleicht könnten ja wir beide irgendwann dafür sorgen, dass auch du mal ein paar Tage dort verbringst. Dann hätten wir beide endlich ein gemeinsames Ziel.«
    »Das würde sicherlich mein Glückstag.«
    »Wohingegen der Tag heute eher beschissen war, nicht wahr?« Sie stellte ihr Weinglas zur Seite und stand auf.
    »Und der morgige Tag wird ähnlich angenehm. Er ist nicht gerade glücklich darüber, dass er anfangs eine Pflegerin

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