Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
Vom Netzwerk:
spannten sich unter der Last der schweren Kiste zufriedenstellend an.
    »Sorry, Lieutenant.« Er keuchte leicht und hatte ein vor Anstrengung gerötetes Gesicht. »Wird nur eine Minute dauern, den Computer anzuschließen.«
    »Kein Problem, Sie sind noch nicht zu spät.« Sie sah ihm bei der Arbeit zu.
    Zu einer grasgrünen Sommerhose trug er ein hautenges, grün-weiß gestreiftes T-Shirt, eine leuchtend pinkfarbene Weste und Gel-Sandalen in demselben grellen Ton.
    Rachel hatte Jeans, eine dezente blaue Bluse, flache Leinenschuhe und zwei kleine silberne Ohrstecker getragen.
    Das Opfer und der Polizist hätten von zwei verschiedenen Planeten kommen können, überlegte Eve.
    Weshalb hatte ein konservatives junges Mädchen
ein Internetlokal besucht? Sie war weder ein Geek noch ein Freak noch ein Nerd noch eine Aufreißerin gewesen. Was also hatte sie an diesen Ort gelockt?
    »Gehen Sie eigentlich in Ihrer Freizeit in Internetcafés, McNab?«
    »Inzwischen nur noch selten. Die Läden sind mir viel zu öde. Aber als ich noch ein Teenie und frisch nach New York gekommen war, bin ich öfter dort gewesen. Dachte, dort gäbe es ein bisschen Action und vor allem irgendwelche Mädels, die ich mit meinen magischen Fähigkeiten am Computer beeindrucken kann.«
    »Und, haben Sie Action und Mädels gefunden?«
    »Na klar.« Er verzog den Mund zu einem schnellen Grinsen. »Aber natürlich war das alles in der Vor-She-Body-Zeit.«
    »Was hat sie dort gemacht, McNab?«
    »Häh? Peabody?«
    »Rachel.« Sie schob ihm die Aufnahme des Mädchens zu. »Was hat sie dort gesucht?«
    Er legte den Kopf schräg und betrachtete das Foto. »Dort hängen jede Menge Collegestudenten rum. Auch wenn sie noch zu jung sind, um Alkohol zu trinken, können sie dort erwachsen tun. Es gibt alle möglichen nichtalkoholischen Getränke mit irgendwelchen tollen Namen, die allerneueste Musik, und wenn man nicht gerade vor einem der Computer an seinen Hausaufgaben sitzt, kann man tanzen, sich über die Schule unterhalten, flirten. So was halt. Es ist, ich weiß nicht, wie eine Brücke zwischen der Kindheit und dem Erwachsensein. Weshalb man in diesen Lokalen nur selten Leute über dreißig sieht.«
    »Okay. Kapiert.« Sie stand auf, um sich einen Kaffee
aus dem Automaten zu holen, als Peabody ein paar Schritte vor Feeney angelaufen kam.
    »Sieht aus, als wären wir alle versammelt.« Feeney sank auf einen Stuhl. »Wie wäre es, wenn du mir eine Tasse mitbringst, Kleine?«
    Eve stellte einen zweiten Becher vor ihm auf den Tisch. Niemand außer Feeney hatte jemals »Kleine« zu ihr gesagt. Seltsam, dass ihr das nicht bereits vorher irgendwann mal aufgefallen war.
    Wenn sie eine Brücke gehabt hatte, dann in Gestalt von Feeney, wurde ihr bewusst.
    »Okay, dann werde ich euch jetzt erzählen, was ich habe.«
    Nach dem kurzen Briefing wandte sie sich an McNab. »Sie sind an der Reihe, Heißsporn.«
    »Die Fotos wurden von diesem Gerät hier an Nadine Furst geschickt. Auf beiden Computern ist die Eingangszeit der Mail vermerkt. Auf der Überwachungsdiskette des Lokals ist zu diesem Zeitpunkt außer einem unglaublichen Gedränge nicht allzu viel zu sehen. Diskette ein«, wies er den Computer an.
    »Dieser Computer steht - warten Sie.« Er grub in einigen seiner unzähligen Taschen, bevor er seinen Laserpointer fand. »Hier.« Er kreiste einen Teil des Bildschirms ein. »Er ist nur schlecht zu sehen, denn ständig laufen irgendwelche Leute vor der Kamera herum. Aber hier, ja, Diskette stopp. Hier sieht man kurz, wer vor der Kiste sitzt. Warten Sie, gleich sehen Sie die Person ein bisschen besser. War nicht besonders schwierig, ich brauchte nur die Lasershow herauszufiltern und die Aufnahme ein wenig zu vergrößern«, fügte er hinzu.

    »Eine Frau.« Eve stand auf, trat ein wenig dichter vor den Bildschirm und inspizierte die Person mit kalten Augen. »Sie ist höchstens Mitte zwanzig, und um fünfzig Kilo auf die Waage zu bringen, müsste sie erst einen vollen Rucksack und Springerstiefel anziehen. Sie hätte es niemals geschafft, Howard umzubringen, durch die Gegend zu schleppen und dann noch in den Recycler zu verfrachten, ohne dass ihr jemand dabei hilft.«
    »Sie ist ein Computerjunkie«, erklärte ihr McNab.
    »Ein was?«
    »Ein Computerjunkie. Diese Leute kriegen von Computern nie genug. Ein paar von diesen Typen hocken Tag und Nacht in irgendeinem kleinen Zimmer und haben zu anderen Menschen nur sehr wenig bis gar keinen Kontakt. Alles, was sie brauchen, ist

Weitere Kostenlose Bücher