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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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ihr. Second, ich weiß, dass es in der Second war, Hausnummer dreißig oder so. Nicht weit von der U-Bahn, weil ich nämlich um drei, vier morgens mit dem Zug zurück hierhergefahren bin. Es war ein One-Night-Stand, sonst nichts. Wer achtet da schon genau auf Namen, Adresse oder so?«
    Eve nickte in Richtung der Bilder nackter oder spärlich bekleideter Frauen, die die Wände schmückten. »Machen Sie gerne Fotos, Diego?«
    »Häh? O Mann, was soll jetzt diese Frage wieder? Ich lade mir die Bilder aus dem Internet runter und stecke sie in Rahmen. Ich sehe mir Frauen eben gerne an. Ich mag Frauen halt, und die Frauen mögen mich. Also laufe ich gewiss nicht durch die Gegend und bringe sie um.«
    »Widerlicher Schleimer«, stellte Peabody auf dem Rückweg zum Wagen fest.
    »Ja, nur dass das zwar gegen den guten Geschmack verstößt, aber kein Verbrechen ist. Wir werden uns einen Durchsuchungsbefehl für die Fahrzeuge von seinem Onkel holen und gucken, ob die Fasern passen. Auch wenn der gute Diego nicht gerade wie der sorgfältige Planer auf mich wirkt. Zwar könnte ich mir vorstellen, dass er in der Hitze des Gefechts mal
die Kontrolle über sich verliert, aber dass er seine Tat dann derart inszeniert? Dafür ist er ein viel zu kleines Licht. Aber er hätte an die Opiate herankommen können, hatte Kontakt zu dem Opfer und einen Grund, um sauer auf sie zu sein. Er geht regelmäßig in den Club, von dem aus Nadine die Bilder zugeschickt bekommen hat, und hat Zugang zu einem Fahrzeug, das dem Typ entspricht, der unserer Meinung nach für den Transport verwendet worden ist. Wir behalten ihn also erst mal auf unserer Liste.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir gehen einkaufen.«
    »Sie haben nicht zufällig einen heftigen Schlag gegen den Kopf kassiert oder so?«
    »Kameras, Peabody. Wir werden uns ein paar Kameras ansehen.«
    Sie hatte am Vorabend ein Verzeichnis der angesehensten Läden für Kameras und Programme zur Bildbearbeitung erstellt. Der Täter hielt sich für einen Profi, ja vielleicht sogar für einen Künstler und war stolz auf seine Arbeit. Also ging Eve davon aus, dass die Ausrüstung, die er benutzte, teuer und erlesen war.
    Rachel war nicht nur von einem Messer getötet worden, sondern sozusagen auch von einer Kamera.
    Sie trat durch die Tür von Image Makers in der Fünften.
    Die Einrichtung des Ladens war großzügig, fiel ihr auf. Bestens organisiert. Neben einer Unzahl von Produkten in Regalen gab es zwei große Wandbildschirme, auf denen diverse farbenfrohe, künstlerische Fotos gezeigt wurden.
    Ein kleiner, dunkelhaariger Mann in einem schlaffen
weißen Hemd trat beflissen auf sie zu. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Kommt drauf an.« Sie schlug ihre Jacke auf und zeigte ihm die Dienstmarke, die an ihrem Gürtel hing. »Ich habe ein paar Fragen.«
    »Gott Allmächtiger, ich habe die Strafzettel doch längst bezahlt. Ich habe eine Quittung, die ich Ihnen geben kann.«
    »Gut zu wissen. Aber Ihre Strafzettel sind mir egal. Ich habe ein paar Fragen zu Kameras, Fotografie, Bildbearbeitung.« Sie zückte die Aufnahme, auf der man Rachel bei der Arbeit sah. »Was halten Sie von diesem Bild?«
    Er nahm es vorsichtig entgegen und hielt es mit der Spitze seines Zeigefingers und des Daumens an der Ecke fest. Dann atmete er plötzlich zischend aus. »Das Bild habe ich schon mal gesehen. In den Nachrichten. Das ist das Mädchen, das sie in der City gefunden haben. Es ist eine Schande. Eine verdammte Schande.«
    »Ja, das ist es. Was ist mit dem Foto? Ist es gut? Vom Standpunkt des Künstlers aus gesehen.«
    »Ich verkaufe Kameras. Von Kunst habe ich keinen blassen Schimmer. Die Auflösung ist gut. Wurde also nicht mit einer Einwegkamera gemacht. Warten Sie.«
    Er lief eilig davon und winkte eine Frau zu sich heran. »Nella. Sieh dir das mal an.«
    Die Frau war gertenschlank und hatte ihr magentarotes Haar zu einem fünfzehn Zentimeter hohen Ring gedreht, der an ihrem Hinterkopf in wilde Locken überging. Unter dem Arrangement hatte sie ein schneeweißes, nur von magentaroten Lippen und Augen unterbrochenes Gesicht.

    Sie studierte erst das Foto und dann Eve.
    »Das ist das tote Mädchen.« Sie hatte den nasalen Tonfall, der ihre Heimat Queens verriet. »Ich habe sie in den Nachrichten gesehen. Hat etwa der kranke Wichser, der sie ermordet hat, dieses Bild gemacht?«
    »Davon gehen wir bisher aus. Wie macht sich also der kranke Wichser als Bildbearbeiter?«
    Nella legte das Foto auf den Tresen und

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