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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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die Kiste. Andere sind gerne irgendwo, wo es noch andere Menschen gibt. Sie verdienen sich ein bisschen Geld damit, dass sie Nachrichten für andere verschicken oder entgegennehmen, fremde Hausarbeiten schreiben - einfach alles tun, was ihnen einen Grund gibt, ständig im Internet zu sein.«
    »Sie tun also das Gleiche wie ihr elektronischen Ermittler«, kommentierte Eve.
    »He«, wandte Feeney, auch wenn er grinsen musste, ein. »Computerjunkies haben meistens keinen richtigen Job.« Während er auf den Bildschirm blickte, trommelte er mit den Fingern auf den Tisch. »Ja, so ist es gelaufen. So muss es gelaufen sein. Siehst du, die Bedienung bringt ihr einen Stapel Disketten. Wahrscheinlich bekommt sie und vielleicht auch der Laden einen Teil des Geldes, das das Mädel für das Absenden der Mails verlangt.«

    »Das ist nicht verboten«, fügte McNab hinzu. »Es ist, als ob ich zu Ihnen sagen würde: He, Dallas, könnten Sie wohl diese Mails für mich verschicken? Meine eigene Kiste ist gerade abgestürzt. Oder: Ich habe keine Zeit. Und für die Zeit und Mühe, die das Abschicken Sie kostet, kriegen Sie von mir etwas bezahlt.«
    »Oder wenn ich zum Beispiel mit irgendwelchen illegalen Sachen handele, gebe ich die Diskette einem dieser Junkies, damit er dann das Zeug von verschiedenen Lokalen aus verschickt, die man nicht mit mir in Verbindung bringen kann.«
    McNab zuckte mit den Schultern. »Auch das wäre möglich. Aber wer vertraut wohl wirklich wichtige Dinge einem Junkie an?«
    Eve atmete schnaubend aus. »Zum Beispiel unser Killer. Finden Sie also raus, wie dieses Mädchen heißt. Wir müssen mit ihr reden. Peabody, rufen Sie in dem Laden an, ob uns irgendjemand ihren Namen nennen kann. Sieht sie sich die Sachen an, die sie verschickt?«
    »Manchmal. Sie empfinden es als spannend, Einblick in die Leben und Gedanken anderer zu bekommen, ohne tatsächlich mit anderen Menschen umgehen zu müssen«, erklärte Feeney ihr.
    »Das kann ich verstehen«, grummelte Eve.
    »Wenn der Absender nicht erkannt werden möchte, kann er seine Daten blockieren«, fügte McNab hinzu. »Ein halbwegs talentierter Hacker käme natürlich trotzdem an die Infos heran, aber das scheint sie nicht mal zu versuchen. Dafür arbeitet sie sich zu schnell durch den Diskettenstapel durch.«
    »Was passiert mit den Disketten, wenn sie fertig ist?«

    »Dann holt die Bedienung sie wieder bei ihr ab und bringt ihr einen neuen Stapel. Die abgearbeiteten Disketten werden auf einem speziellen Tisch hinter der Theke abgelegt. Wenn man will, holt man sie also wieder ab, oder sie werden von dem Lokal recycelt. Damit jeder seine eigene Diskette wiederkriegt, müssen die Dinger beschriftet sein«, erklärte er. »Falls man Informationen suchen oder einen Text verfassen lassen will, wird die Diskette mit dem Auftrag auf einem anderen Tischchen abgelegt. Die Gebühr dafür ist höher. Unser Mädel hier schickt im Moment nur E-Mails ab.«
    »Er hätte also jederzeit in den Laden kommen und die Diskette auf dem Tisch ablegen können. Dann hätte er noch auf einen Drink dort bleiben und aus der Ferne mitverfolgen können, wie sie die Mail verschickt«, stellte Eve fest. »Aber er versteckt sich in der Menge, damit er auf der Überwachungsdiskette nicht zu sehen ist. Ein Drink, ein kurzes Tänzchen - bei dem er vielleicht bereits Ausschau nach dem nächsten Opfer hält -, und dann holt er die Diskette wieder ab, steckt sie in die Tasche, schlendert aus der Tür, fährt nach Hause und legt sich gemütlich in sein Bett. Ich wette, dass er gut geschlafen hat. Und dass er beim Morgenkaffee vor dem Fernseher gesessen und den Bericht über sein Werk genüsslich verfolgt hat.«
    »Es war total einfach«, stimmte ihr Feeney zu. »Es war das reinste Kinderspiel. Wahrscheinlich freut er sich schon darauf, es noch einmal zu tun.«
    »Wir werden sämtliche Fotoläden, Parfümerien und Fotografen in der Nähe des Colleges, des Internetlokals und der Fundstelle der Toten überprüfen. Außerdem
seht ihr euch bitte sämtliche Disketten an, die der Club noch nicht recycelt hat, denn möglicherweise hat der Kerl das Teil ja gar nicht wieder abgeholt. McNab, Sie machen sich auf die Suche nach diesem Computerjunkie und unterhalten sich mit ihr. Schließlich sind Sie außer Feeney der Einzige von uns, der ihre Sprache spricht.«
    »Bin schon unterwegs.«
    »Ich selbst fahre noch mal zurück zum College, spreche mit den Leuten, die in dem Bildbearbeitungskurs gewesen sind, und

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