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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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inspizierte es genauer. Hielt es gegen das Licht, legte es wieder hin und ging mit einer Lupe darüber hinweg.
    »Gut. Entweder ein Profi oder ein talentierter Amateur. Eine exzellente Auflösung - gute Textur, Beleuchtung, Schattierungen und Winkel. Zeigt, dass er eine Beziehung zu dem Mädchen hat.«
    »Was für eine Beziehung?«
    Nella zog eine Schublade unter dem Tresen auf, nahm eine Packung Kaugummi heraus, wickelte ein Gummi aus und fuhr mit dem Studium des Bildes fort. »Er macht nicht nur Schnappschüsse vom Familienhund, dem blöden Grand Canyon oder so. Das Bild zeigt ehrliche Zuneigung zu dem Subjekt und ein tief gehendes Verständnis. Eine Wertschätzung seiner Persönlichkeit. Es ist ein gelungenes Porträt und beweist nicht nur ein gutes Auge, sondern dazu eine ruhige Hand.«
    »Was für eine Kamera hat er dafür benutzt?«
    »Bin ich Sherlock Holmes?« Sie lachte meckernd über ihren eigenen Witz, faltete den Kaugummi zusammen und schob ihn sich in den Mund.
    »Was würden Sie für eine Kamera benutzen, wenn Sie das Fotografieren ernst nähmen? Wenn Sie jemanden fotografieren wollten, ohne dass er es bemerkt?«

    »Eine Bornaze 6000 oder die Rizeri 5M, wenn ich säckeweise Kohle hätte. Die Hiserman DigiKing, wenn nicht.« Sie zog eine Kamera in der Größe ihrer Handfläche aus dem Schaukasten hervor. »Das hier ist die Rizeri. Das allerneueste Taschenmodell. Für Ihre Zwecke bräuchten Sie einen möglichst kleinen Apparat. Aber wenn die Fotos gleichzeitig künstlerisch wertvoll werden sollen, würden Sie vermutlich nicht die ganz kleinen Dinger nehmen, deshalb wäre das hier genau das Richtige für Sie. Vor allem, wenn man hinterher die Bilder bearbeiten will. Das Teil schließen Sie problemlos an jeden x-beliebigen Computer an.«
    »Wie viele dieser Kameras verkaufen Sie im Monat?«
    »Verdammt, pro Jahr zirka ein Dutzend. Sie sind so gut wie unzerstörbar, was für die Kunden super ist, für uns natürlich nicht. Wenn Sie ein solches Baby kaufen, haben Sie es bis an Ihr Lebensende, wenn Sie nicht irgendwann was Besseres haben wollen. Was es derzeit nicht gibt.«
    »Haben Sie eine Kundenliste für die drei Modelle, von denen Sie gesprochen haben?«
    Nella schnalzte mit ihrem Kaugummi. »Glauben Sie etwa, dieser kranke Wichser hätte seine Kamera bei uns gekauft?«
    »Irgendwo müssen wir mit der Suche beginnen.«
    »Wir werden die drei Marken prüfen«, sagte Eve zu Peabody, als sie das Geschäft wieder verließen. »Wir beginnen in New York. Vielleicht haben wir Glück. Aber ich bin mir so gut wie sicher, dass es eine von den beiden teuren ist. Und dann finden wir heraus,
welcher Kamerabesitzer die von dem Sturschädel erwähnten Kosmetika gekauft hat.«
    »Und was ist, wenn er die Kamera gemietet hat?«
    »Lassen Sie meine schöne Seifenblase doch nicht jetzt schon platzen.« Statt sofort die Wagentür zu öffnen, verharrte sie. »Ja, daran habe ich ebenfalls gedacht, aber trotzdem gehen wir erst die Käufer durch. Wie viele professionelle Fotografen gibt es Ihrer Meinung nach in New York?«
    »Sind mehrere Antworten möglich?«
    »Bald werden wir es wissen. Wir fangen in vier Gegenden an. Dem Fundort der Leiche, dem Wohnort des Opfers, dem College und dem Internetlokal. Er hat sie irgendwo sehen müssen, um sie zu begehren. Und sie hat ihn zumindest vom Sehen her kennen müssen, um ihn überhaupt zu begleiten. Wenn wir die Adressen aller Fotografen haben, fahren wir mit den Vernehmungen fort. Wir werden mit Leuten sprechen, die sie kannte, die sie unterrichtet haben, mit denen sie zusammengearbeitet hat. Mit den Fotografen der Umgebung, Bildbearbeitungskünstlern und so weiter und so fort.«
    Als sie den Motor ihres Wagens anließ, klingelte das Autotelefon, und auf dem kleinen Bildschirm erschien McNabs grinsendes Gesicht.
    Seine langen blonden Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden, sodass das Trio kleiner Silberringe in seinem Ohrläppchen besonders gut zur Geltung kam.
    »Lieutenant... Officer. Ich habe den Computer ausfindig gemacht. Falls Sie ein bisschen Lust auf unsere Szene haben, kommen Sie doch einfach kurz...«

    »Nehmen Sie das Ding mit aufs Revier«, wies Eve ihn an. »Die Sendung an Nadine wurde um ein Uhr zwanzig eingegeben. Flöhen Sie die Überwachungsdisketten durch. Ich will wissen, wer um diese Uhrzeit vor der Kiste saß. Ich will den Namen der Person. Bin schon auf dem Weg zurück.«
    »Zu Befehl, Ma’am. Aber sicher dauert es ein bisschen.«
    »Die

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