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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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fahren, sie dort in den Recycler stopfen, und schon wäre die Angelegenheit erledigt.
    Es gäbe jede Menge Risiken«, sagte sie zu sich selbst. »Aber wenn man nicht nur getrieben, sondern auch vorsichtig ist, bezieht man diese Risiken in seinen Plan mit ein. Genau das hat er offenbar getan. Hat alles sorgfältig geplant und vor allem hervorragend getimt. Sicher hat er nichts dem Zufall überlassen, und eventuell hat er sogar vorher am Computer ein paar Wahrscheinlichkeitsberechnungen erstellt und die besten Strecken rausgesucht.«
    »Es war nicht besonders spät, als er sie abgefangen hat«, warf ihre Assistentin ein. »Zwischen einundzwanzig Uhr und einundzwanzig Uhr dreißig, oder? Vielleicht hat ihn ja jemand kommen oder gehen sehen.«
    Eve spähte auf die Straße, das Gebäude, die Treppen und die Gleitbänder, über die man aus dem Haus zum Parkplatz kam. »Wie schafft er unauffällig ein totes Mädchen aus dem Haus in seinen Wagen? Bestimmt hat er sich Zeit gelassen und gewartet, bis nicht mehr so viele Leute auf der Straße waren. Gerade im Sommer ist hier abends sicher nicht mehr so viel los. Also war es nicht besonders spät. Zurzeit sind nicht allzu viele Studenten auf dem Campus, und die paar, die in die Kneipen gehen, sind wahrscheinlich spätestens um neun, wenn die Musik voll aufgedreht wird, dort. Ein, zwei Minuten könnte einen jemand sehen. Das lässt
sich nicht vermeiden. Aber wenn man vorsichtig und schnell ist, wird das Risiko reduziert.«
    »Und dadurch, dass man sie bis in die City kutschiert, um sie dort zu entsorgen, bekommt man einen ziemlich großen Abstand zwischen dem eigentlichen Tatort und der Stelle, an der sie gefunden wird. Ein hübscher Plan.«
    »Möglich«, war alles, was Eve murmelte, denn in dieser Minute traten sie bereits durch die Ladentür.
    Die unterste Etage von Portography diente ausschließlich dem Verkauf. Die Kameras, die Accessoires, die Software, die man hier erstehen konnte, waren Eve total fremd.
    Ein Angestellter lobte gerade in den höchsten Tönen die unzähligen Vorzüge eines kompliziert wirkenden Multitasking-Bildbearbeitungsgeräts, während ein zweiter einen Jumbopack Disketten für einen anderen Kunden an die Kasse trug.
    Auf zwei kleinen Bildschirmen konnte man den Laden aus verschiedenen Perspektiven sehen, und auf einem Schild wurde den Kunden angeboten: DRÜCKEN SIE EINFACH HIER FÜR EIN SCHNELLES SELBSTPORTRÄT! Probieren Sie unseren benutzerfreundlichen Podiak Image Master aus. Sonderangebot! Nur $ 225,99.
    Helle, störende Klänge perlten aus dem Vorführgerät, und es wurde erklärt, dass dem stolzen Besitzer des Podiak Image Master eine große Auswahl verschiedener Melodien bereits zur Verfügung stand oder dass er selber Melodien aufnehmen konnte für die Unterlegung seiner selbst gedrehten Videofilme oder erstellten Fotografien.

    Während sich Eve noch fragte, weshalb irgendjemand nervige Musik zu seinen Bildern haben wollte, drückte Peabody bereits den Knopf.
    »Ich wollte es nur mal ausprobieren«, entschuldigte sie sich. »Außerdem habe ich bisher noch kein Bild von uns.« Sie riss den Ausdruck aus dem Schlitz. »Hier. Sehen wir nicht wirklich nett aus?«
    »Fantastisch. Stecken Sie das Ding bloß weg.« Sie zeigte zu einem kleinen Fahrstuhl und dem Schild, auf dem stand, dass sich die Galerie im zweiten und das Studio im dritten Stock befand.
    »Schauen wir uns doch mal oben um.«
    »Ich werde dieses Foto auf meinen Schreibtisch stellen«, erklärte Peabody, während sie den Ausdruck in ihre Jackentasche schob. »Ich kann Ihnen einen Abzug davon machen. Und vielleicht hätte ja auch Roarke gerne ein Bild?«
    »Er weiß, wie ich aussehe.« In der zweiten Etage stiegen die beiden Frauen aus.
    An den Wänden hingen unzählige Fotos in schmalen Silberrahmen. Körper und Gesichter. Junge Menschen, alte Menschen, einzeln und in Gruppen. Babys. Mädchen in Spitzenschuhen, Jungen in Trikots. Familienporträts, künstlerische Aufnahmen von nackten Frauen und Männern, ja sogar ein paar Bilder von Haustieren waren hier ausgestellt.
    Eve hatte das Gefühl, als würde sie von hundert Augenpaaren angestarrt. Dann riss sie sich zusammen und versuchte zu erkennen, ob eines dieser Bilder sie an den Stil erinnerte, in dem Rachel Howard dargestellt worden war.
    »Guten Tag.« Eine Frau in Schwarz mit kurzem,
glattem, weißem Haar trat hinter einer der Stellwände hervor. »Sie interessieren sich für ein Porträt?«
    Eve zog ihre Dienstmarke hervor. »Wer

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