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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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mir wachgerufen haben. Und als Louise bei mir erschien und mir von diesem Haus erzählte, nahm ich das als Zeichen, als ein Zeichen dafür, dass es an der Zeit war, Ihnen diese Dinge zu enthüllen.«

    Sie sah ihm forschend ins Gesicht. »Vielleicht ist es zu spät, als dass sich dadurch für Sie oder für mich noch irgendetwas ändert. Aber ich musste Ihnen diese Dinge sagen. Wenn Sie wollen, lasse ich mich an einen Lügendetektor anschließen oder ich kündige meine Stellung, und dann können Sie einfach vergessen, dass es dieses Gespräch jemals gegeben hat.«
    Er wollte dieser Frau nicht glauben, kein einziges Wort. Gleichzeitig aber verspürte er dicht unter seinem Herzen einen Schmerz, als hätte jemand ihm ein Messer zwischen die Rippen gerammt. Und er hatte die Befürchtung, dass es womöglich die Wahrheit war, die ihn auf diese Weise traf. »Ihnen muss bewusst sein, dass ich zumindest einen Teil der Dinge, die Sie da behaupten, überprüfen kann.«
    »Ich hoffe, dass Sie das tun. Eins noch. Sie trug einen silbernen Knotenring an ihrer linken Hand - wie einen Ehering, hat sie zu mir gesagt -, den er ihr geschenkt hat, als Sie auf die Welt gekommen sind. Das war sein Versprechen, dass Sie eine richtige Familie werden würden, vor den Augen Gottes und der Menschen. Als Meg Roarke aus dem Schlafzimmer kam, trug sie Siobahns Ring. Den Ring, den das Mädchen nicht mal abgenommen hatte, nachdem sie von ihm geschlagen worden war. Diese Hexe trug den Ring an ihrem kleinen Finger, denn ihre Hände waren für das zarte Schmuckstück viel zu fett. Als sie merkte, dass ich auf den Ring sah, als sie merkte, dass ich wusste, dass er ihr nicht gehörte... hat sie hämisch gegrinst.«
    Jetzt strömten ihr Tränen über das Gesicht. »Er hat sie getötet - weil sie ihn verlassen hatte und weil
sie dann zurückgekommen war. Einfach, weil er die Macht dazu besaß. Und ich nehme an, Sie hat er behalten, weil Sie genauso aussahen wie er. Wenn ich sie nicht so bedrängt, wenn ich ihr mehr Zeit gelassen hätte... Wenn...«
    Sie wischte sich die Tränen ab, stand auf, trat an ihren Schreibtisch, zog aus einer Schublade ein kleines Foto und hielt es ihm hin. »Das ist alles, was ich noch von Ihnen beiden habe. Ich habe dieses Bild an dem Tag, bevor sie das Frauenhaus verlassen hat, gemacht. Sie sollten es bekommen.«
    Er starrte auf das Foto und sah darauf ein junges Mädchen mit rotem Haar und grünen Augen, von denen eins noch leicht geschwollen war. Ihre Haare fielen über ihre Schultern auf die schlichte blaue Bluse, die sie trug. Obwohl ihr Blick traurig und müde wirkte, schmiegte sie lächelnd eine Wange an die ihres Kindes. Und obgleich das rundliche Gesicht des Babys weich und unschuldig aussah, erkannte er eindeutig, dass er es selbst war.
    Er strahlte die Fotografin mit einem glücklichen Lächeln an. Und es steckte ein silberner Knotenring an dem langen, schlanken Ringfinger der Hand, die ihn so zärtlich hielt.

8
    Bis zu Portography war es vom College nur ein kurzer Fußweg, stellte Eve mit einigem Interesse fest. Außerdem quetschte sich zwischen das Geschäft und das Nachbarhaus ein schmales, zweistöckiges Parkhaus, das den Bewohnern und den Kunden offen stand.
    »Prüfen Sie, ob es Überwachungskameras in dem Parkhaus gibt«, wies sie ihre Assistentin an. »Wenn ja, will ich die Disketten, die an dem Abend von Howards Ermordung aufgenommen worden sind.«
    Trotz des leuchtenden Besetzt-Schilds bog Eve in die Einfahrt, schaltete das Blaulicht ein und stellte ihr Fahrzeug hinter einem alten Lieferwagen ab.
    »Womöglich liegt ja in dem Wagen eines Anwohners oder eines Angestellten von dem Laden der Teppich, den wir suchen.« Sie sah sich suchend auf dem Parkdeck um und machte dort zwei Vans und noch einen zweiten Lieferwagen aus. »Ist er vielleicht wirklich so achtlos oder arrogant?«, fragte sie sich laut. »Hat er vielleicht wirklich alles sorgfältig geplant, nur damit er jetzt durch seinen Wagen von uns überführt wird?«
    »Sie machen regelmäßig irgendwelche Fehler, oder?«
    »Ja.« Eve ging zu der Eisentreppe, über die man hinunter auf die Straße kam. »Irgendetwas gibt es immer. Es wäre durchaus machbar, ein Mädchen drüben am College dazu zu bewegen, dass es zu einem in den
Wagen steigt, ihr ein Beruhigungsmittel zu verpassen, damit es schön brav sitzen bleibt, und dann hierherzufahren. Dann müsste man sie irgendwie ins Haus kriegen, sie nach der Tat zurück zum Wagen schleppen, rüber in die City

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