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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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wurden hinkommandiert, um die Statue zu bewachen.“
    Malparto machte sich eine Notiz darüber.
    „Gretchen sagte, einige der Legionäre hätten gelacht. Die Statue sah hinterher ja recht merkwürdig aus; ich nehme an, Sie haben davon gehört.“
    „Ich habe davon gehört, ja“, sagte Malparto. Später konnte er die Fakten von seiner Schwester erhalten. „Also haben sie gelacht. Interessant.“
    „Warum?“
    „Nun, die Kohorten sind die Sturmabteilung der MoRes-Gesellschaft. Sie rücken aus und erledigen die schmutzige Arbeit. Sie sind die Zähne, die Vigilanten. Und sie lachen für gewöhnlich nicht.“
    An der Bürotür drehte Mr. Coates sich noch einmal um. „Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll.“
    Präkognition, durchfuhr es Doktor Malparto. Die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusehen. „Wir sehen uns dann am Montag“, sagte er nach einem Blick auf seinen Terminkalender. „Um neun. Ist Ihnen das recht?“
    Mr. Coates sagte, daß es ihm recht sei, und machte sich dann mürrisch auf den Weg zur Arbeit.

 
10
     
    Als er sein Büro in der Agentur betrat, stürzte Doris ihm schon an der Tür entgegen. „Mr. Purcell, es ist etwas passiert. Harry Priar will es Ihnen selbst sagen.“ Priar, der Leiter der künstlerischen Abteilung der Agentur, hatte vorläufig Fred Luddys Platz eingenommen und fungierte jetzt als Allens persönlicher Assistent.
    Ein düster dreinblickender Priar materialisierte sich. „Es dreht sich um Luddy.“
    „Ist er immer noch nicht abgehauen?“ sagte Allen, während er seinen Mantel ablegte. Malpartos Drogen beeinträchtigten ihn immer noch; sein Kopf schmerzte, und er fühlte sich seltsam stumpf und teilnahmslos.
    „Oh, das schon“, sagte Priar. „Aber zu Blake-Moffet. Heute morgen, bevor Sie kamen, erhielten wir einen entsprechenden Tip von T-M.“
    Allen stöhnte.
    „Er kennt alles, was wir auf Lager haben“, fuhr Priar fort. „Alle neuen Pakete, alle Ideen, die derzeit in Arbeit sind. Und das bedeutet: Jetzt hat Blake-Moffet sie.“
    „Machen Sie Inventur“, sagte Allen. „Stellen Sie fest, was er alles mitgenommen hat.“ Trübsinnig ließ er sich an seinem Schreibtisch nieder. „Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie fertig sind.“
    Die Inventur nahm einen ganzen Tag in Anspruch. Um fünf Uhr lagen die Ergebnisse vor und auf Allens Schreibtisch.
    „Alles ratzekahl gefressen“, sagte Priar. Bewundernd schüttelte er den Kopf. „Muß Stunden gedauert haben. Natürlich können wir das Material beschlagnahmen lassen. Versuchen, eine Verfügung beim Patentgericht zu erwirken. Immerhin haben wir ja das Copyright darauf.“
    „Blake-Moffet wird jahrelang kämpfen“, sagte Allen. Er spielte mit dem vollgekritzelten Notizblock herum. „Und wenn wir dann die Pakete endlich zurückhaben, sind sie längst überholt. Nein, wir werden uns neue zusammenträumen müssen. Bessere.“
    „Eine böse Geschichte, wirklich“, sagte Priar. „So etwas hat es aber auch vorher noch nie gegeben. Sicher, Blake-Moffet hat uns schon plagiiert; wir haben Unterlagen verschlampt; andere sind uns mit ähnlichen Ideen zuvorgekommen. Aber daß jemand aus der Führungsspitze mit Sack und Pack übergelaufen wäre…“
    „Wir haben auch noch nie jemanden gefeuert“, erinnerte ihn Allen. Er mußte daran denken, wie sehr ihm Luddy den Hinauswurf verübelt hatte. „Sie können uns erheblichen Ärger machen. Und nun, da Luddy dort ist, werden sie das vielleicht auch. Und zwar auf die ganz linke Tour, weil diesmal persönlicher Groll mit im Spiel ist. Damit haben wir uns noch nie auseinandersetzen müssen. Das gibt bestimmt einen ganz erbitterten Kampf auf Leben und Tod.“
    Nachdem Priar wieder gegangen war, stand Allen auf und schritt ruhelos in seinem Büro auf und ab. Morgen war Freitag, der letzte volle Tag, der ihm noch für die Entscheidung blieb, ob er den Direktorenposten bei T-M annehmen sollte oder nicht. Das Problem mit der Statue würde er für den Rest der Woche noch mit sich herumschleppen; wie Malparto gesagt hatte, konnte sich die Therapie endlos hinziehen.
    Entweder ging er also so zu T-M, wie er jetzt war, oder er lehnte den Job höflich ab. Am Samstag würde er immer noch dieselbe schwer faßbare Persönlichkeit sein, mit denselben Schaltern, die von etwas tief in seinem Innern betätigt wurden.
    Der Gedanke, wie wenig praktische Hilfe ihm der Psychologische Dienst gegeben hatte, deprimierte ihn zutiefst. Doktor Malparto schwebte irgendwo in den Wolken, weil er sein

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