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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Hände des Herzogs und erkannte schockiert, dass sie ihr gar nicht bewusst aufgefallen waren. Dennoch konnte sie sich an jede Einzelheit erinnern, von den oval manikürten Nägeln zur glatten hellen Haut über den Handknöcheln und den schlanken Gelenken, die unter dem Spitzengeriesel seiner Manschetten hervorsahen. Aber schmal musste nicht schwach bedeuten. Sie konnte sich ihre geballte Kraft vorstellen, die Kraft eines Mannes, der sein Rapier nach allen Regeln der Kunst zu führen wusste.
    Mit der lautlosen Ermahnung, sich nicht lächerlich zu machen, drehte sie sich vor der Box um und ging aus dem Stalltrakt hinaus in die Sonne. Renegade warf den Kopf hoch, als er sie sah, Boris und Oscar rannten in immer kleiner werdenden Kreisen um den gepflasterten Hof. Der Stallknecht führte das Pferd zum Aufsteigeblock, und Arabella schwang sich in den Sattel. Sie beugte sich vor und tätschelte den Hals des Pferdes. »Aufwachen, Renegade.« Das Tier schnaubte und warf wieder den Kopf hoch, ehe es ruhig aus dem Hof ging.
    Arabella lenkte ihn zur Koppel und ließ ihm dann entlang des Ufers, das am unteren Rand der Wiese verlief, die Zügel schießen. Sie entspannte sich in seinem gleichmäßigen Rhythmus, vom Wind, der ihr das Haar ins Gesicht wehte,in Hochstimmung versetzt. Irgendwie wurde ihr Kopf klarer, und das bedrängende Problemgewirr glättete sich.
    Vielleicht gab es auf dem Besitz ihrer Verwandten in Cornwall ein leeres Cottage. Es musste nicht groß sein, eine einfache, aus zwei Räumen bestehende Bleibe würde ihr genügen. Mit ihrem Einkommen konnte sie das nackte Leben bestreiten und dazu im Garten Gemüse anbauen. Sie hätte einen Garten, vielleicht sogar ein paar Obstbäume. Ihre Ernte würde sie dann gegen Mehl, Fleisch und dergleichen eintauschen ... sie wäre nicht auf die Mildtätigkeiten anderer angewiesen. Es musste Möglichkeiten geben, genug zu verdienen, um davon leben zu können, sobald sie ein Dach über dem Kopf gefunden hatte. Wenn sie ihre Orchideen mitnehmen konnte, würde sie sie weiterhin züchten und so wie jetzt auch verkaufen. Im Moment waren die Blumen nur ein Steckenpferd, doch daraus ließ sich ein lukratives Unternehmen machen.
    Sie hatte sich fast beruhigt und empfand einen Frieden, als hätte sich ihre Zukunft nun zu ihrer Zufriedenheit gewendet, als sie schließlich Renegade wendete und nach Hause ritt. Boris und Oscar sprangen schwerfällig neben ihr her, ihre wilde Energie war verpufft. Sie trotteten auf den Stallhof, und Arabella stieß eine leise Verwünschung aus. Der Herzog und Peter Bailey standen mitten auf dem Hof, allem Anschein nach in ein ernstes Gespräch vertieft.
    Beide drehten sich um, als sie kam. Peter Bailey zog den Hut. Sein freundliches, intelligentes Gesicht drückte tiefe Kümmernis aus, als er auf sie zuging. »Lady Arabella, ich bin zutiefst betrübt über das Ableben Seiner Lordschaft.« Die Hand auf dem Zaum ihres Pferdes blickte er zu ihr auf.
    Sie nickte mit leerem Lächeln. »Es kam sehr plötzlich, Peter. Hat Ihnen der Herzog die Umstände erläutert?«
    »Ja, sehr ausführlich, Madam.« Peters Miene wurde nochbekümmerter, und seine Stimme kam im Flüsterton. »Mit Besitz und Vermögen der Dunstons wurde höchst eigenartig verfahren, mit Verlaub gesagt.«
    Wieder nickte Araballa. »Ich verstehe nicht, wie es dazu kommen konnte, doch Sie wissen selbst, dass mein Bruder nur seinem eigenen Gesetz folgte und das Recht hatte, über seinen Besitz nach Belieben zu verfügen.«
    Peter nahm das mit einer halben Verbeugung zur Kenntnis. Von Toten sollte man nicht schlecht sprechen. Wie alle anderen auf dem Gut hatte er sich keine Illusionen über Frederick Laceys Charakter gemacht, und was er vom Herzog über die Umstände, unter denen der Earl zu Tode gekommen war, erfahren hatte, war nicht dazu angetan, daran etwas zu ändern.
    Jack wartete diskret eine Weile, da er das im Flüsterton geführte Gespräch nicht stören wollte. Noch nie war er einer wohlgeborenen Dame begegnet, die so wenig Wert auf ihr Äußeres legte. Ohne Jacke, barhäuptig, das Haar vom Wind gezaust, die Nase mit Staub verschmiert, Schweiß auf der Stirn – Lady Arabella sah aus, als sei sie auf einem Stallhof zu Hause. Sie hätte eine Farmerstochter sein können, die nach der Heuarbeit heimkehrte. Er dachte an Lilly, seine kühle, elegante Geliebte, bei der selbst am Höhepunkt der Leidenschaft kein Härchen verrutschte. Aus irgendeinem Grund zauberte der Gegensatz ein Lächeln auf seine

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