Der Heiratsantrag - Almost a Bride
wohlwollend.
»Mrs Elliot hat sicher schon Ihr Frühstück bereit «, wandte sie ein.
»Ach, ich habe schon gefrühstückt«, sagte er noch immer lächelnd. »Ganz köstlich überdies. Also, wohin führt Sie Ihr Weg?«
»Es ist eine Erledigung, die keine Begleitung erfordert.«
»Wenn sie aber mit dem Gut zu tun hat, sollte ich teilnehmen.« Sein Lächeln hatte nun etwas Herausforderndes an sich, seine grauen Augen blickten unangenehm durchdringend.
»Es hat nichts mit dem Gut zu tun«, erklärte sie. Allmählich kam sie sich vor, als wäre sie in eine Falle getappt. »Es ist rein persönlich. Deshalb bitte ich Sie, mich entschuldigen zu wollen.« Sie ging weiter.
»Ich werde mit Ihnen bis an Ihr Ziel gehen.« Er hatte sie mit Leichtigkeit eingeholt. »Vielleicht könnten Sie mir unterwegs den einen oder anderen Grenzstein des Gutes zeigen.«
Arabella sah keine Möglichkeit, ihn loszuwerden, wenn sie nicht die Hunde auf ihn hetzen wollte, aber so wie die beiden ihn mit freudigen kleine Jaultönen umsprangen, war auch diese Chance vertan. Er hob für sie ein Stöckchen auf und schleuderte es ganz weit. Nun blieb ihr nichts übrig, als schweigend auszuschreiten und ihn nach Möglichkeit zu ignorieren.
»Soviel ich weiß, hatten Sie eine Saison in London«, sagte Jack.
Auf eine so normale, völlig vernünftige Frage mit Schweigen zu reagieren, war ein Ding der Unmöglichkeit. »Ja, vor zehn Jahren.« Sie hob den glitschigen Stock auf, den Boris zu ihren Füßen fallen gelassen hatte und warf ihn weit weg.
»London gefiel Ihnen nicht?« Er schleuderte einen zweiten Stock für Oscar.
»Nein.«
Jack grübelte über der knappen Verneinung. Sie bot keinen Ausgangspunkt für eine ausgedehnte Konversation, deshalb fragte er unverblümt: »Warum nicht?«
Zum ersten Mal, seit sie ihren Spaziergang begonnen hatten, sah Arabella ihn an. Ihre ausgeprägten Brauen hoben sich. »Was für eine dumme Frage, Sir. Sehen Sie sich an und dann mich. Wie können Sie sich vorstellen, ich könnte in jener, in Ihrer Welt leben. Ich interessiere mich nicht für Mode, für Klatsch, Intrigen und all die Falschheiten ... für meinen Bruder mag das alles wichtig gewesen sein, und für Sie ist es wichtig. Sie kennen mich nicht, Sir, doch müssten Sie in den letzten vierundzwanzig Stunden mitbekommen haben, dass mir dies alles nichts bedeutet.«
»Arabella, die Welt bietet Platz für das aus dem Rahmen Fallende«, sagte er. »Raum für Unkonventionelles.«
»Ich bin eine Frau«, erklärte sie, als wäre damit alles gesagt.
»Auch Frauen können Konventionen brechen«, sagte er leise und schleuderte wieder ein Stöckchen für die Hunde.
»Meiner Erfahrung nach nicht.« Verärgert merkte sie, dass das Gespräch ihr Interesse weckte.
»Ich wage die Behauptung, dass Ihre Erfahrung ziemlich begrenzt ist, wenn man bedenkt, dass Sie nur eine Saison hatten, noch dazu eine mit allen einer Debütantin auf erlegten Einschränkungen.«
Die Argumentation hatte etwas für sich, doch sie musste sich mit einer spitzen Bemerkung Genugtuung verschaffen. »Es reichte.«
»Aber was ist mit Ihrem Interesse für Politik?«, drängte er. »Wurde es geweckt, als sie dem Londoner Leben ausgesetzt waren?«
»Vielleicht.« Arabella ging schneller.
Er passte seine Schritte an. »Und was ist mit den Künsten, Arabella? Mit Theater, Musik, Oper ... gewiss verschließen Sie sich diesen Erlebnissen nicht?«
»Ich verschließe mich gegen nichts«, sagte sie, ohne ihren Ärger über diese Befragung zu verhehlen, die ihr zunehmend unbehaglicher wurde.
»Verzeihen Sie, aber ich glaube, dass Sie das sehr wohl tun«, sagte er leise. »Sie sperren sich gegen die Möglichkeit, eine Vielzahl interessanter Erfahrungen zu machen und das Leben voll auszukosten. Warum?« Ihre Antwort schien ihn aufrichtig zu interessieren.
Arabella blieb stehen und blickte ihn an. »Euer Gnaden, Sie vergessen, dass ich Sie heiraten müsste, wenn ich mich diesen Erfahrungen öffnen wollte. Das ist es, was ich ablehne.«
5
Arabella ging weiter, und ihre Röcke schwangen bei jedem ihrer energischen Schritte aus. Jack zog die Brauen hoch. Ihre Absicht, so viel Distanz als möglich zwischen sich und ihren unerwünschten Begleiter zu legen, war unmissverständlich. Nun, er konnte ebenso stur sein. Er schritt rasch hinter ihr her und holte sie leicht ein, obwohl sie so schnell wie möglich ging, ohne in einen unwürdigen Laufschritt zu verfallen.
»Peter Bailey berichtete mir von einem
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