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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Nachbarschaftsstreit um ein Grundstück auf der anderen Seite des Dorfes«, bemerkte er, als hätte das eben geführte Gespräch nie stattgefunden. »Entscheidet der Gutsherr von Lacey Court diese Streitfragen? Oder ist dies Sache des Friedensrichters?«
    »Der Besitzer von Lacey Court ist Friedensrichter«, erwiderte sie und ging etwas langsamer. Es war schon jetzt viel zu heiß, um schnell auszuschreiten, und ihr war klar, dass sie ihren Begleiter nicht loswerden würde, was immer sie sagte oder tat. Die einzig würdige Vorgehensweise war, sich damit abzufinden. »Er teilt das Richteramt mit Sir Mark Barratt und Lord Alsop.«
    »Ich verstehe. Dann wäre es angebracht, wenn ich die Bekanntschaft meiner Richterkollegen mache«, bemerkte Jack.
    »Ach, keine Angst, die werden schon kommen und bei Ihnen anklopfen«, sagte sie trocken. »Ich wette, dass Lady Alsop im Moment ihren leidgeprüften Mann, der vermutlich noch im Bett liegt, drängt, sich anzukleiden und sie auf der Stelle nach Lacey Court zu begleiten.«
    »Wird er gehorchen?«
    Arabella lachte auf. »Keine Angst, Lavinia braucht nur mit dem Finger zu schnippen, und der Arme springt.«
    »Das klingt ja, als sei er ein Pantoffelheld.«
    »Tja, wie ich schon gestern sagte, kennen Sie Lavinia Alsop noch nicht.« Arabella bog an einem Zauntritt, der eine Lücke in der hohen Hecke füllte, vom Weg ab. »Ich gehe jetzt hier. Sie werden vielleicht weiter dem Weg folgen wollen.«
    »Warum sollte ich das?«, fragte er.
    »Ihre Kleidung eignet sich nicht zum Ersteigen von Zauntritten und für eine Wanderung querfeldein und über Gräben«, betonte sie mit vernünftigem Tonfall.
    »Und Sie?«, wunderte er sich.
    »Ich bin es gewöhnt.« Sie setzte einen Fuß auf die Stufe.
    »Gestatten Sie, dass ich vorangehe.« Er legte die Hände um ihre Taille und hob sie von der ersten Sprosse, um sich dann mit beispielhafter Behendigkeit über den Zaun zu schwingen, ohne dass die exakte Bewegung von seinem langen Rapier behindert wurde. »Jetzt«, sagte er und drehte sich zum Zauntritt um. »Wenn Sie hinaufsteigen, hebe ich Sie herüber.«
    »Sehr galant, Sir, doch ganz unnötig«, erklärte Arabella. »Wenn Sie bitte aus dem Weg gehen würden ... « Sie setzte ihren in der Sandale steckenden Fuß auf die roh behauene Querplanke.
    Ein träges Lächeln umspielte seinen Mund. »Und wenn nicht?«
    »Dann nehme ich den Weg, und Sie können nach Herzenslust den Wiesenpfad entlangwandern«, äußerte sie unmutig.
    Jack lachte und wich aus. »Wie Sie wollen.« Er musste zugeben, dass sie den Zaun mit geschmeidiger Anmut und geschickter Handhabung ihrer Röcke, die ihm kaum einen Blick auf anmutige Fesseln ließen, erstieg.
    Arabella sprang herunter und ging weiter am Rande desreifen Getreidefeldes, das fast hüfthoch stand und sich in der leichten Brise leicht wiegte. Die Hunde waren im siebenten Himmel und rannten mit schrillem Gekläff und wehenden Schwänzen hin und her und scheuchten Hasen auf.
    »Bald wird geerntet«, sagte Jack, der mit ihr Schritt hielt.
    »Nächste Woche. Sollten Sie noch da sein, müssen Sie das Erntefest ausrichten!«
    »Und was bedeutet das?«
    So ging es für den Rest des Weges weiter. Jack stellte unbestreitbar sachliche, intelligente Fragen über das Dorfleben und die Leitung des Gutes, und Arabella lieferte ihm schlichte Antworten. Es gab kein Eindringen in Privates mehr, nur einmal berührte er sie und legte eine Hand auf ihren Arm, als sie in ein Kaninchenloch trat und fast das Gleichgewicht verloren hätte. Doch daran fand sie nichts Tadelnswertes.
    Sie näherten sich dem viereckigen, mit Giebeln versehenen Backsteinhaus von dem schmalen Weg aus. Durch ein von zwei niedrigen Säulen flankiertes Tor gelangte man über einen schmalen Zugang direkt zur Haustür. Eine breite Zufahrt führte seitlich vom Haus zu den Stallungen und zur Remise im Hintergrund. Das bescheidene Heim eines Mannes mit anspruchslosem Geschmack und wenig Sinn für Repräsentation, dachte Jack.
    »Hier verlasse ich Sie«, sagte Arabella mit einer Hand auf dem Riegel des Tores. »Wenn Sie dem Weg weiter folgen, gelangen Sie an eine Kreuzung. Biegen Sie links ab, kommen Sie wieder nach Lacey Court. Nach rechts geht es ins Dorf.«
    »Ach«, sagte er und nickte. Er lehnte sich lässig an eine der Torsäulen. »Wie lange wird Ihre Erledigung dauern?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht den ganzen Tag.« Ganz unwahr war das nicht. Oft genug verbrachten sie und Meg viele Stunden zusammen.
    »Soll ich

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