Der Heiratsantrag - Almost a Bride
wünsche einen guten Tag, Euer Gnaden.«
Er verbeugte sich. »Guten Tag, Miss Barratt. Ich erwarte Sie an der Eingangspforte, Arabella.«
»Ach, nicht nötig, Sir«, sagte sie mit einer wegwerfenden Geste. »Ich finde allein nach Hause.«
»Dennoch werde ich warten. Ich habe Sie hierher begleitet und werde Sie auch zurückbringen.« Seine Worte ließen keinen Widerspruch zu.
Da Arabella in einem vergeblichen Streit nichts zu gewinnen hatte, drehte sie sich nur um und ging hinter Meg hinaus.
»Ein Kampf der Titanen«, bemerkte Meg lachend, als sie durch eine Seitentür ins Freie traten und zum Stallhof gingen.
»Was soll das heißen?«
»Das Aufeinanderprallen zweier starr verharrender Kräfte. Ich wüsste nicht, auf wen man in diesem speziellen Kampf setzen soll.«
»Kampf würde ich es nicht nennen«, sagte Arabella, als sie den kühlen, nach Heu duftenden Stall betraten, wo die rotbraune Setterhündin ihren Wurf hegte. Oder war es ein Kampf? Sie dachte wieder an jenen merkwürdigen Augenblick, als sie scheinbar unwillkürlich den Antrag erwogen hatte. Natürlich in einem Augenblick völliger geistiger Verwirrung
Meg hockte auf einer umgedrehten Steige neben der Box, in der sechs wollige Welpen auf einem Haufen lagen, und sah ihre Freundin skeptisch an. »Unsinn«, erklärte sie. »Du kannst nicht im selben Raum mit ihm sein, ohne dass ihr kopfüber aufeinander losgeht.« Sie fasste in den Haufen junger Hunde und hob einen heraus.
Arabella setzte sich auf einen Heuballen und griff sich auch ein Fellbündel. Megs Behauptung zu widerlegen, versuchte sie erst gar nicht, sondern sagte stattdessen: »Was hältst du von ihm, nachdem du ihn nun kennst?« Sie kraulte die Stelle zwischen den lächerlich langen, haarigen Ohren des Hündchens und spürte dessen raue Zunge an ihrem Finger. Der Rest des Wurfes, inzwischen wach geworden, krabbelte übereinander und purzelte aus der Box. Boris und Oscar, die hereinsprangen, boten ein komisches Bild, als sie jäh stehen blieben, um das jaulende Häufchen nicht niederzutrampeln. Sie beugten sich schnüffelnd über die Kleinen und drehten sie mit ihren neugierigen Schnauzen auf den Rücken.
Meg lachte halb auf. »Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es nicht. Er ist nicht jemand, der einem gefällt. Das wäre zu banal.« Sie warf Arabella einen Seitenblick zu. »Aber ich könnte mir vorstellen, dass ich mich zu ihm hingezogen fühle. Er hat etwas Magnetisches an sich.«
»Hmm«, murmelte Arabella. »Ich muss jetzt gehen. Heute habe ich mich noch nicht um die Orchideen gekümmert.« Sie setzte das Hündchen unter seine Geschwister und stand auf. Boris und Oscar sprangen erwartungsvoll hinaus auf den sonnigen Hof.
Meg hakte sich bei ihr unter, als sie den Hunden folgten. Sie spürte deutlich, dass Arabella mit starken Gefühlen zu kämpfen hatte; fast glaubte sie den verwirrten, brodelnden Aufruhr im Kopf ihrer Freundin zu spüren, doch sie drängte Arabella nicht, sich zu offenbaren. Das würde von alleine kommen, wenn sie bereit war. An der Hausecke sagten sie einander Lebewohl, tauschten Küsse, und Meg ging ins Haus, zu einem längeren Gespräch mit ihrer Mutter, das, wie sie wusste, Arabellas Zukunft zum Thema hätte.
Jack stand genau dort, wo er es angekündigt hatte. Er sah geduldig aus und war scheinbar zufrieden damit zu warten. Die Hunde stürzten auf ihn zu, und er bückte sich, um sie zwischen den Ohren zu kraulen, ehe er ein Stöckchen den Weg entlangwarf. Sie stoben aufjaulend davon, als er sich aufrichtete und Arabella mit seinem ruhigen Lächeln begrüßte.
»Wieder querfeldein?«, fragte er. »Von der Kreuzung an scheint der Weg angenehm und schattig zu sein.«
»Was ist Ihnen lieber?«
Jack sah sie in gespielter Verwunderung an. »Das fragen Sie mich? «
»Warum nicht? Ich bin durchaus gewillt, Ihre Vorliebenzu berücksichtigen. Bislang zeigte ich mich nicht unhöflich.«
»Und wie würden Sie dann die Vorstellung bei den Barratts nennen? So zu tun, als hätten Sie keine Ahnung, wovon Sir Mark sprach.« Sein Ton war etwas gereizt, und Arabella entschied, dass es Zorn und nicht Lachen gewesen war, was er in der Bibliothek unterdrückt hatte.
»Ich mag es nicht, wenn meine Zukunft in meiner Gegenwart von Leuten diskutiert wird, die kein Recht haben, mir dreinzureden. Sir Mark und Lady Barratt sind mir seit meiner Kinderzeit gute Freunde, haben aber keinerlei Rechte über mich. Ich habe keinen Vormund, Euer Gnaden, und brauche auch keinen ... wir
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