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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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nehmen von der Kreuzung an den Weg, da Sie diese Route zu bevorzugen scheinen.« Sie schritt ihm voraus und bückte sich nach einem glitschigen Stöckchen von Oscar. Sie warf es in hohem Bogen über die Hecke, die den schmalen Weg begrenzte. Die Hunde zwängten sich durch das Dickicht und waren ihrer Sicht entzogen.
    Jack holte sie ein und fasste nach ihrem Arm. »Moment, Arabella. Da scheint es ein Missverständnis zu geben. Ich wollte den Barratts, die meine Nachbarn sein werden, meine Anwesenheit erklären. Wenn ich es zufällig für angebracht hielt, meine Absichten Menschen zu erläutern, die Ihre Interessen im Auge haben, dann war das nur vernünftig.«
    Arabella schüttelte seine Hand ab. »Das ist doch gelogen. Sie haben nicht die Absicht, auf Lacey Court zu leben und ein echter Nachbar dieser Menschen zu werden. Sobald Sie erreicht haben, was Sie seit Ihrem Erscheinen anstreben, kehren Sie zu den Spielhöllen Londons zurück. Sie versuchten nur, sich für Ihr Vorhaben die Unterstützung von Leuten zu sichern, die, wie Sie richtig vermuteten, diese auch bieten würden.«
    Jack umfasste ihre Oberarme, als sie weitergehen wollte. Er blickte in ihre goldbraunen Augen, die nun so glühten wie die einer Katze auf der Lauer. Ihr voller Mund zeigte Entschlossenheit, ihr Kinn Unnachgiebigkeit.
    »Sie versuchen nach besten Kräften, mich wütend zu machen«, sagte er fast nachdenklich. »Ich muss Sie warnen, meine Liebe. Das ist nicht klug. Ich kann sehr hässlich werden, wenn ich wütend bin, ich bemühe mich bisher redlich, mich nur im besten Licht zu zeigen. Ich möchte Ihnen gefallen.«
    Allein diese Vorstellung brachte sie zum Lachen, wenn auch ohne viel Humor. Wie Meg gesagt hatte, war gefallen eine zu banale Bezeichnung für die Reaktion, die Jack Fortescu hervorrief. »Das wäre freilich das Mindeste für eine halbwegs anständige Ehe«, erwiderte sie.
    Sie hatte das Gefühl, dass er seine Warnung nicht leichtfertig ausgesprochen hatte und dass es im Moment ratsam war, die Konfrontation zu beenden. Der Griff, mit dem er ihre Arme hielt, war nicht einengend, doch die Wärme seiner Hände und die Nähe seines Körpers hielten sie davon ab, sich zu rühren, ihn abzuschütteln und auf Distanz zu gehen. Sie spürte die Wärme seiner Haut – er selbst aber schien wie immer gegen die sengende Hitze unempfindlich zu sein, während sie die Sonne wie eine glühende Scheibe auf ihrem bloßen Kopf spürte.
    »Ja, man sollte Gefallen aneinander haben«, gab er ihr Recht. »Aber dazu kommt noch etwas, Arabella.« Er löste eine Hand von ihrem Arm und umfasste ihr Kinn, um ihr Gesicht anzuheben. Er küsste sie mitten auf den Mund. Kein leichtes Streifen der Mundwinkel wie am Abend zuvor. Es war ein Kuss, der sie überwältigte. Automatisch schloss sie die Augen, und als sie sich unwillkürlich an ihn schmiegte, gab es für sie nur den Duft seiner Haut, den Geschmack seiner Zunge, den heißen Druck seines Körpers. Seine freieHand legte sich um ihre Taille und hielt sie fest, als ihre Zunge mit seiner tanzte und sie die nur sinnlich wahrnehmbare Welt in der roten Glut hinter ihren Lidern zu bewohnen schien.
    Langsam hob er den Kopf, ohne die Hand von ihrer Taille zu lösen, während die andere unter ihrem Kinn blieb. Sein grauer Blick hing mit der Glut der Sehnsucht an ihrem Gesicht. »Das kommt hinzu, meine Liebe. Eine Ehe ohne Leidenschaft ist eine traurige Affäre.«
    Arabella schluckte. Leidenschaft? Um Worte verlegen, strich sie eine lose Strähne hinters Ohr.
    »Wir sollten nicht in der prallen Sonne stehen«, sagte Jack nun in verändertem Ton. »Sie hätten gar nicht ohne Hut ausgehen sollen.« Er nahm ihre Hand mit lässiger, ganz natürlich wirkender Vertrautheit und ging schweigend weiter. Es war ihm unbegreiflich, wie die Angelegenheit, die ihn an diesen Ort geführt hatte, binnen weniger Stunden eine so intensive persönliche Wendung hatte nehmen können. Jetzt ging es nicht mehr allein um die Vollendung eines Rachefeldzuges. Je heftiger sich ihm Arabella widersetzte, desto stärker wuchs seine Entschlossenheit, sie zu bezwingen.
    Er beobachtete sie, als sie entschlossen an seiner Seite ausschritt und für die Hunde Stöckchen warf, wenn sie auf den Weg vor sie stürzten. Einmal blickte sie weg, als spüre sie seinen Blick, und sah dann sofort wieder geradeaus.
    Sie versuchte, sich einzureden, der Kuss könne ungeschehen gemacht werden, wenn sie nicht mehr an ihn dachte und ihn niemals erwähnte. Leider hatte

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