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Der Heiratsspezialist

Der Heiratsspezialist

Titel: Der Heiratsspezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Geschäft handelt.«
    »Kein Wunder, bei so einem Scheck! Gib mir die Rosen wieder!«
    Bob gab den Strauß zurück, sie gingen weiter und sahen von der Uferhöhe, wie die Fähre gerade anlegte. Ihr Auto war auf die Seite geschoben worden. Der Kassierer sagte zu ihnen:
    »Isch kriejen 64,50 Mark. Da Automeschaniker ist att widder fot. Zündkabel wor blankjescheuert und noch jet!« Er hielt die Hand auf, in der Erikas Autoschlüssel lag. »Jeld jejen Schlüssel …«
    Bob ließ sich das für ihn wie chinesisch klingende Kölner Deutsch übersetzen, bezahlte großzügig 70 DM und nahm den Schlüssel in Empfang. Der Kassierer grinste dankbar.
    »Vorbei?« fragte er. »Hadder jehierot?«
    »Ja.«
    »Gratuliere!« Er nickte zu Bob. »Is dat ne Ami?«
    »Ja.«
    »Millionär?«
    »Nein.«
    »Dann paß op, Mädche! Nit alles, wat us Amerika kütt, is jut! Trotzdem: Vill Jlück!«
    Im Rheinhotel ›Bellevue‹ erwartete sie ein festlich gedeckter Tisch mit Blumenkranz, Kerzenleuchter und kunstvoll gefalteten Servietten, die stilisierte Schwäne darstellten. Herr Müllegan und der Oberkellner begrüßten das glückliche Paar an der Tür, sprachen ihre Glückwünsche aus und bekundeten volles Verständnis dafür, daß Bob und Erika zunächst auf ihr Zimmer gehen wollten. Hans-Jakob Müllegan schritt voran, öffnete selbst die Tür und ließ eintreten.
    Ein großes helles Zimmer mit einem begeisternden Rheinblick, ein einladend aufgedecktes Doppelbett, auf dem Tisch ein großer bunter Blumenstrauß, in einem Kühler eine kleine Flasche Sekt als Geschenk des Hauses; ein guter Hotelier weiß, was er seinen Gästen in bestimmten Lebenssituationen schuldig ist.
    »Wunderschön!« sagte Erika und legte die Rosen auf das Bett. Auf Rosenblättern sollst du liegen und träumen vom nie endenden Glück … Hans-Jakob Müllegan erkundigte sich diskret nach den weiteren Plänen.
    »Sie kommen doch gleich zum Essen?« fragte er.
    »Sofort!« antwortete Bob. »Sie haben sich soviel Mühe gemacht. Dabei wollten wir gar kein Aufsehen. Ganz still …«
    »Unser Haus freut sich immer, wenn glückliche Menschen in ihm wohnen«, sagte Müllegan, lächelte sonnig und ließ das junge Ehepaar allein.
    Erika setzte sich aufs Bett und lachte. Bob sah sie verwirrt an; es war ihm jetzt nach einem doppelten Whisky zumute.
    »Was nun?« fragte sie.
    »Jetzt essen wir.«
    »Aber die Nacht kommt trotzdem!«
    »Wir könnten wegfahren und woanders in Einzelzimmern übernachten. Müllegan sagen wir dann, wir hätten wieder eine Panne gehabt.«
    »Das ist doch blöd!«
    »Fällt dir was Besseres ein?«
    »Es wird doch wohl möglich sein, einige Nächte lang ein Doppelzimmer zu teilen! Als Geschäftspartner!«
    »Ich zweifle nicht daran. Ich bin ein korrekter Mensch! Außerdem bekäme ich mit Jenny Schwierigkeiten.«
    Zum erstenmal erwähnte er diesen Namen. Erikas Pupillen verengten sich zu Mäuseaugen. »Wer ist Jenny?« fragte sie gleichgültig, und diese auffallende Teilnahme hätte Bob warnen müssen, hätte er auch nur ein wenig Ahnung von der weiblichen Psyche gehabt. Aber seine Kenntnisse auf diesem delikaten Gebiet waren minimal. Mit geradezu selbstmörderischem Leichtsinn antwortete er:
    »Jenny ist ein sehr hübsches Mädchen in Las Vegas.«
    »Aha!«
    »Wieso aha?« fragte Bob verwirrt.
    »Sie weiß, daß du sie nie heiraten kannst, wenn du beruflich immer andere Frauen heiraten mußt?«
    »Natürlich weiß sie das. Sie vertraut mir vollkommen.«
    »Ihr seid also Komplizen, ein echtes Gangsterpärchen?«
    Bob Brook hörte zum erstenmal dieses böse Wort im Zusammenhang mit seiner Person und seiner Tätigkeit. Er erschrak zutiefst, und plötzlich wurde ihm etwas klar, worüber er bisher nie nachgedacht hatte: So legal das berufsmäßige Heiraten auch sein mochte, in den Augen der moralisierenden Umwelt war es eine Art Gangsterstück. Heiraten ist etwas anderes als Schuhe kaufen und sie später wieder umzutauschen. Bob sah seine junge Frau Erika strafend an und schüttelte den Kopf.
    »Du hältst das also für unredlich?« fragte er.
    »Normal kann man das jedenfalls nicht nennen!«
    »Aber du bist doch Partnerin in diesem Geschäft! Ohne Partner wäre es gar nicht möglich, sei gegrüßt, Gangsterfrau!«
    »Von meinem Geld wird also auch Jenny leben?« fragte Erika. Wiederum erkannte Bob die Gefahr nicht, er winkte nur lässig ab.
    »Es ist mein Geld! Ehrlich verdient.«
    »Ehrlich?«
    »Bist du Mrs. Brook oder nicht?« Er blickte weg, weil Erika

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